Die fortgesetzte Nullzinspolitik zeigt ihre Wirkung: Weil es bei Banken und Sparkassen kaum noch Zinsen (oder sogar Strafzinsen) gibt, entscheiden sich immer mehr Menschen für andere Möglichkeiten der Geldanlage. …
Immer wieder wird spekuliert, wie es mit den Coins weitergeht: Wird ihre Bedeutung steigen? Wird es bald normal sein, dass man bei jeder Bank oder in Trading-Apps Kryptowährungen kaufen kann? So kommt aus den USA die Bitcoin-News, dass immer mehr Institute ihren Kunden den normalen Handel mit Bitcoin ermöglichen wollen. Hintergrund: Die Banken wollen das Krypto-Geschäft nicht allein den digitalen Vorreitern überlassen. Schon ermöglichen nämlich Firmen wie Robin oder Paypal, Bitcoin zu kaufen, aufzubewahren und zu verkaufen.
Warum viele gerade Dogecoin kaufen
Neueste Entwicklung im Handel mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen ist ein regelrechter Dogecoin-Hype. Der Kurs der Kryptowährung steigt und steigt. Mittendrin mal wieder: Tesla-Chef Elon Musk (Vermögen: rund 184 Milliarden Dollar). Er hat schon den Bitcoin-Kurs immer wieder nach oben getrieben, jetzt nimmt er auch Einfluss auf den Dogecoins-Chart: Musk twitterte in der vergangenen Woche einfach nur „The Dogefather“ und verwies auf die TV-Sendung „Saturday Night Live“, die er am Samstag (8. Mai) moderierte. Viele spekulierten auf eine große Verkündung zum Thema Dogecoin. Elon Musk hatte sich schon mehrfach positiv zu Bitcoin geäußert, im Februar kündigte sein Unternehmen Tesla an, es werde in die Kryptowährung investieren - und trieb damit den Kurs weiter nach oben.
Die letzten Quartalszahlen zeigen allerdings, dass Tesla nach diesen Bitcoin-Spekulationen einen Teil seiner Coins verkauft und damit 101 Millionen US-Dollar realisiert hat. Heißt der neueste Trend jetzt also Dogecoin kaufen? Die Kryptowährung war ursprünglich als eine Art Witz gedacht, um sich über das System von Krypto-Währungen lustig zu machen. Auf dem Logo ist – komplett sinnfrei - eine asiatische Hunderasse (Shiba Inu) abgebildet. Dogecoin wurde bislang fast nur in Online-Netzwerken wie Reddit oder Twitter als Belohnung für gute Inhalte verwendet.
Ist diese Entwicklung gefährlich?
Experten sehen allerdings keine positive Dogecoin-Prognose: Aktuell gibt es rund 9.000 Kryptowährungen, Bitcoin oder Ether sind da nur die bekanntesten. Dass der Großteil davon überleben wird, gilt als unwahrscheinlich. Gerade kleine Coins sind anfällig für Kursmanipulationen, warnt Analyst Timo Emden im Handelsblatt. Über Meldungen in Netzwerken wie Reddit oder Twitter lassen sich so Kursausschläge verursachen.
Seine Warnung deshalb: „Das Risiko eines Totalverlusts ist unglaublich hoch. Investments in Dogecoin oder Safemoon gleichen einem Gang ins Casino.“
Denn de facto handelt es sich beim Kauf von Krypto-Coins um eine Währungsspekulation - allein in der Hoffnung, dass diese Währung künftig an Bedeutung gewinnen und einen besseren Wechselkurs erzielen könnte. Paypal beobachtet das bereits bei seinen Bitcoin-Depots: Im Schnitt jeden zweiten Tag schauen die Kunden nervös auf den aktuellen Bitcoin-Kurs. Anders als bedeutende Zentralbank-Währungen (wie der Euro, der US-Dollar, das britische Pfund oder der japanische Yen) stehen aber hinter den Kryptowährungen keine staatlichen Systeme, die für die Stabilität der Währung sorgen und ihre Wertigkeit garantieren könnten.
Bitcoin wurde ins Leben gerufen, um als weltweites Währungssystem ohne zentrale Aufsicht zu funktionieren. Ähnlich verhält es sich mit anderen Kryptowährungen. Viele Begründer bleiben aber anonym. Das gilt auch für das Beispiel Safemoon, eine weitere derzeit stark gefragte Kryptowährung. Wer eine Safemoon Coin kaufen will, muss dafür nur den Bruchteil eines Dollars ausgeben – der Safemoon-Kurs steht bei etwa 0,000006 US-Dollar. Auch diese Krypto-Coin fiel zuletzt durch einen hohen Anstieg auf, der allein spekulationsgetrieben ist.
Wie Zinspolitik zu Währungsspekulation führt
Es ist aber nicht nur die Hoffnung auf eine größere Bedeutung von Kryptowährungen, die zu solchen starken Kursausschlägen führt. Daneben gibt es weitere Faktoren:
- Die Nullzinspolitik trägt ihren Anteil dazu bei
Das über Jahre anhaltend niedrige Zinsniveau bringt viele Menschen dazu, nach Alternativen zu suchen. Alles, was perspektivisch Rendite verspricht, gerät so in den Fokus von Anlegern – das gilt verstärkt für Immobilien, aber eben auch für Kryptowährungen.
Das Risiko dabei: Die Hoffnung auf einen Kursgewinn mit Bitcoin & Co ist nicht durch wirtschaftliche Substanz begründet. Gerade wer langfristig auf eine attraktive Rendite setzt, sollte aber bei der Asset Allokation seiner Investments genau darauf achten, wirtschaftlich erfolgreiche Positionen im Depot zu haben. Bei growney stellen die Portfolios deshalb so zusammen, dass bei der Ländergewichtung die reale Wirtschaftskraft – also das Bruttoinlandsprodukt (BIP) – berücksichtigt wird. Dadurch und durch regelmäßiges Rebalancing verringern wir systematisch das Risiko, größere Positionen in überbewerteten Märkten aufzubauen. Währungsspekulation – und nichts anderes ist das Kaufen von Bitcoin oder bzw. anderen Kryptowährungen – bietet diese Möglichkeit des Abgleichs mit der realen Wirtschaftskraft nicht, denn Währungen können wie Rohstoffe oder Edelmetalle keine Rendite erwirtschaften, sondern im Glücksfall eben nur spekulationsgetriebene Kursgewinne.
- Immer mehr digitale Zahlungssysteme werden entstehen
Die weltweite Vernetzung und Digitalisierung lässt den Wunsch nach digitalen und international verfügbaren Zahlungssystemen entstehen. Das wird auch durch den Vorstoß von Facebook deutlich, eine eigene Digitalwährung Libra einzuführen oder in den Überlegungen der britischen Regierung, mit dem „Britcoin“ eine Alternative zu Bitcoin zu schaffen. Solche Nachrichten beflügeln die Fantasien von Anlegern, die schnell noch einsteigen wollen.
Oft übersehen wird beim Krypto-Hype ein anderer Aspekt: Die Anonymität dieser Währungen wird oft von Kriminellen genutzt, etwa für Geldwäsche, dunkle Geschäfte oder Erpressung. Das ruft die Strafverfolgungsbehörden und Regierungen auf den Plan, die solchen Geschäften einen Riegel vorschieben wollen. Eine Ankündigung des US-Finanzministeriums, das bald in Angriff zu nehmen, sorgte Mitte April für die negative Kursentwicklung bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen – Wertverlust: rund 300 Milliarden US-Dollar in wenigen Stunden. Diese hohe Volatilität und ein entsprechendes Verlustrisiko sollten Anlegern bewusst sein.
- Schnelligkeit und Attraktivität der Kapitalmärkte haben deutlich zugenommen.
Online-Broker und Trading-Apps machen es möglich, binnen weniger Sekunden einen Aktienkauf umzusetzen oder andere Assets bzw. Bitcoin zu handeln. Durch spielerische Komponenten oder kurze Börsennews aufs Smartphone wird diese Tendenz ebenso verstärkt wie durch zweifelhafte Empfehlungen über soziale Netzwerke wie Reddit oder Twitter. Untersuchungen zeigen bereits, dass so die Volatilität an den Märkten deutlich zugenommen hat – wie es auch am Beispiel der Gamestop-Aktie zu beobachten war. Bei einem bestimmten Privatanlegertyp ähnelt das Handelsverhalten somit fast schon Glücksspielen wie dem Zocken im Casino oder Sportwetten.
So reicht es tatsächlich schon, wenn Tesla-Chef Musk Dogecoin erwähnt: Weil es unter seinen rund 53 Millionen Followern einige gibt, die daraufhin in die Spaß-Währung investieren, steigt der Krypto-Kurs quasi automatisch. Genauso schnell kann er aber auch jederzeit wieder fallen.
Das scheint Elon Musk mittlerweile selbst unheimlich zu sein: „Bitte investiert mit Vorsicht“, twitterte er am Donnerstag und sagte im Gespräch im dem US-Promimagazin TMZ: „Das ist halt eine Spekulation – so zum Spaß“. Niemand solle seine Ersparnisse oder Altersvorsorge in Kryptowährungen stecken, so Musk. Und tatsächlich brach der Dogecoin-Kurs nach der Saturday Night Live-Show mit Musk ein. Denn Musk bezeichnete den Höhenflug der Kryptowährung als “Hustle” (Schwindel, Abzocke).
Bitcoin-ETF als Alternative?
Um dem Bitcoin oder Dogecoin-Hype gerecht zu werden, sind mittlerweile auch die ersten Bitcoin-ETF oder andere Krypto-Fonds aufgelegt. Sie versprechen Anlegern, von den Kursbewegungen dieser Kryptowährungen zu profitieren. Entsprechend machen sich aber auch Verluste bei Bitcoin und Co in den Kursen bemerkbar.
Hinzu kommt, dass die ETF-Anbieter bei den Fonds ziemlich hohe Gebühren – von bis zu 2 Prozent p.a. - verlangen.
Das optimale Verhältnis von Chance und Risiko
Wer investiert, hat in der Regel ein konkretes Ziel: für die Kinder sparen, die eigene Altersvorsorge absichern oder eine höhere Ausgabe finanzieren – egal, ob das der Traumurlaub, ein neues Auto oder das Eigenkapital für den Immobilienkauf ist. Bei growney können Sie ohne Mehrkosten so viele Sparziele anlegen, wie Sie möchten. Das hilft Ihnen auch dabei, Ihre Finanzen übersichtlich zu strukturieren und zu planen, wann Sie welches Ziel erreichen.
Uns ist dabei eine langfristige und verlässliche Wertentwicklung wichtig, deswegen sind unsere ETF-Portfolios weltweit breit diversifiziert und bilden bis zu 5.000 Wertpapiere in 45 Ländern ab. Dazu gehört auch die ständige Kontrolle, ob die ETFs noch zur Anlagestrategie und Ihren Zielen passen. So profitieren unsere Kunden von einem optimalen Verhältnis von Chance und Risiko: Sie können an der Entwicklung der internationalen Märkte teilhaben, begrenzen aber zugleich das Verlustrisiko - für eine langfristig erfolgreiche Geldanlage.
Deswegen ermitteln wir auch für jeden Kunden, welche Anlagestrategie für ihn geeignet ist – und zu welchem Anteil beispielsweise auch Anleihen-ETFs Teil des Portfolios sein sollten. Um Ihr Vermögen keinen großen Währungsrisiken auszusetzen, werden dabei nur Anleihen in Euro eine Rolle – so verringern wir gezielt das Risiko für Sie. Ebenso wenig spielen – anders als für Tesla und Elon Musk – Bitcoin und Co eine Rolle bei unseren Anlagestrategien. Auch an Spekulationen auf den Goldkurs oder Rohstoffkurse beteiligen wir uns nicht. Details zu unserer Asset Allokation und der ETF-Auswahl finden Sie hier.