Gestapelte Münzen und ein Glas voller Münzen; Altersvorsorge, Rente, Ruhestand

Steigende Lebenserwartung: So reicht die Rente für den Ruhestand

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18. Oktober 2019 // Vorsorge

Die Deutschen werden immer älter. Eine gute Nachricht, die gleichzeitig Fragen aufwirft. Kann das Rentensystem die wachsende Zahl der Senioren stemmen? Wird das Geld reichen, um im Alter ein finanziell sorgenfreies Leben zu führen? Damit es mit dem unbeschwerten Ruhestand klappt, kommt es auf die passende Altersvorsorge an.

Als Lucile Randon auf die Welt kam, galten Pferdedroschken mit einem Taxameter als der letzte Schrei des öffentlichen Nahverkehrs. Hermann Hesse veröffentlichte seinen ersten Roman und das frisch erfundene Radargerät sorgte für Staunen. Die 1904 geborene Französin ist die älteste Frau Europas. Mit 115 Jahren hat sie ein besonders hohes Alter erreicht. Doch der Club der Superoldies wächst stetig. Mehr als jedes dritte neugeborene Mädchen wird seinen 100. Geburtstag erleben. Das hat das Max-Planck-Institut für demografische Forschung in einer Studie im Auftrag der Initiative „7 Jahre länger“ errechnet. Von den heute zur Welt kommenden Jungen kann sich etwa jeder zehnte auf die Doppelnull freuen.

Immerhin 77 Prozent der Mädchen und 59 Prozent der Jungen werden ihren 90. Geburtstag feiern. Seit 145 Jahren steigt in Deutschland die Lebenserwartung kontinuierlich an. Die Statistiker führen das zum Beispiel auf den steigenden Wohlstand, den medizinischen Fortschritt, die gesündere Lebensweise sowie eine gute soziale Fürsorge zurück. Nach Berechnungen der Forscher werden weibliche Neugeborene ein Alter von durchschnittlich 94,8 Jahren erreichen. Die Lebenserwartung der männlichen Säuglinge beträgt 88,6 Jahre. „Ein Alter von 90 Jahren wird in Zukunft völlig normal sein“, sagt Dmitri Jdanov, verantwortlicher Wissenschaftler am Max-Planck-Institut.

Mehr vom Leben

Auch viele Ältere kommen auf eine erstaunliche Lebensdauer. So werden vier von fünf der heute 50-jährigen Frauen über 80 Jahre. Bei den gleichaltrigen Männern sind es 70 Prozent. Schöne Aussichten, die jedoch auch enorme Herausforderungen bereiten. So stellt der demografische Wandel das deutsche Rentensystem auf die Probe. Denn immer weniger Arbeitnehmer müssen für immer mehr und immer älter werdende Rentnerinnen und Rentner zahlen. Heute kommen auf 100 Beitragszahler gut 60 Ruheständler, im Jahr 2030 könnten es nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln bereits 100 sein. Das bedeutet: Ein Beitragszahler muss dann im Durchschnitt einen Rentner finanzieren.

Maßnahmen zur Stabilisierung der Rente

Was aber bedeutet das für das zu erwartende Altersgeld? Derzeit ist das Rentenniveau bis 2025 bei 48 Prozent eingefroren. Das heißt, dass die Standardrente im Vergleich zum aktuellen Durchschnittseinkommen der Erwerbstätigen 48 Prozent beträgt. Wie es danach weitergeht, weiß heute niemand. Ein weiteres Absinken ist aufgrund der demografischen Entwicklung wohl unvermeidbar. Dies bedeutet nicht, dass die Renten sinken werden. Im Gegenteil: Die Renten werden verglichen mit heute deutlich höher ausfallen. Es bedeutet lediglich, dass zukünftige Rentner ihren kurz vor der Rente erreichten Lebensstandard mit dem Renteneintritt deutlicher einschränken müssen als heute.

Der Unterschied beim Lebensalter bedeutet dabei vor allem eines: Dass eine Geldanlage für Frauen zur Finanzierung des Ruhestands eine größere Bedeutung haben sollte als für Männer.

Auch das Renteneintrittsalter steht immer wieder zur Debatte. So fordert etwa der ehemalige Wirtschaftsweise Bert Rürup, das Rentenalter schrittweise über die bislang bestehende Grenze von 67 Jahren anzuheben. Dafür setzt sich auch der amtierende Rat der Wirtschaftsweisen ein. Er plädiert für eine Koppelung des Renteneintrittsalters an die steigende Lebenserwartung. Künftige Anstiege der Lebenserwartung würden damit zwischen längerer Rentenbezugsdauer und verlängertem Arbeitsleben aufgeteilt, argumentieren die Ökonomen. So fordern sie, zwei von drei weiteren Lebensjahren für das Erwerbsleben vorzusehen. Das Renteneintrittsalter für Neurentner des Jahres 2080 könnte nach ihren Berechnungen dann bei 71 Jahren liegen. Diese unvermeidlichen Maßnahmen werden zu einer Stabilisierung der gesetzlichen Rente beitragen. Für Panikmache gibt es daher keinen Anlass.

Rauf mit der Rente

Gewiss, die gesetzliche Rente wird auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag leisten. Bernd Raffelhüschen, Rentenexperte und Professor für Finanzwissenschaft und Sozialpolitik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, sieht zwar die gesetzliche Rente über das Jahr 2030 hinaus als die tragende Säule der Altersvorsorge, den Lebensstandard könne sie allein aber nicht sichern.

Was also hilft? Der langfristige Aufbau von Vermögen. Wer jedoch die gesetzliche Rente in Eigenregie aufstocken möchte, hat in Sachen Anlageform die Qual der Wahl. Angesichts des niedrigen Zinsniveaus stehen Sparer vor dem Problem, dass die Renditen von Sparbüchern und Tagesgeldkonten unter der Inflationsrate liegen. Experten sprechen dabei von einer negativen Realverzinsung. Wer sein Vermögen also auf einem niedrig verzinsten Konto hortet, erleidet einen Wert- oder Kaufkraftverlust.

Dann lieber in eine Immobilie investieren? Die eigenen vier Wände und die Aussicht auf mietfreies Wohnen im Alter sind verlockend. Der Nachteil: Eine Immobilie ist nicht liquide. Und wer kann heute schon sagen, ob er in ein paar Jahren immer noch am selben Ort leben wird? Mitunter entpuppt sich der Verkauf des Betongoldes, besonders wenn es zügig gehen soll, als Minusgeschäft.

Weitere Infos zum Thema “Immobilie oder Aktien – Was ist besser für die Rente?”, lesen Sie in unserem Ratgeber:

Ratgeber lesen: Immobilie oder Aktien?

Flexibel fürs Alter sparen

Eine Alternative ist die Anlage in Wertpapiere, beispielsweise Aktien oder Staats- und Unternehmensanleihen. Statt jedoch auf risikoreiche Einzelwerte zu setzen, macht für viele Menschen Fondssparen Sinn. So können sie mit geringem Kapitaleinsatz eine breite Streuung des investierten Vermögens erzielen. „Natürlich sind auch Fonds Kursschwankungen ausgesetzt, Anleger gehen mit ihnen ein Marktrisiko ein. Wichtig ist es daher, den Fonds zu finden, der zum jeweiligen Profil des Anlegers passt“, rät Gerald Klein, Gründer und CEO von growney. Das individuelle Risikoprofil können Sparer bei growney innerhalb weniger Minuten komfortabel ermitteln.

Finanzielles Polster bilden

Besonders unkompliziert ist die Anlage in ETFs, die bekannte Börsenindizes wie den Dax oder den MSCI World nachbilden. Ihre großen Vorteile: niedrige Gebühren und hohe Flexibilität. So können ETFs jederzeit an der Börse ge- und verkauft werden. Zudem ist es in der Regel möglich, die monatliche Sparrate je nach Bedarf und Lebenssituation anzupassen. Growney bietet renditestarke und transparente ETF-Anlagestrategien, mit denen Sparer sich einfach und effektiv ein finanzielles Polster für den Ruhestand oder gar ein Vermögen aufbauen können. Wie dick dieses Polster werden kann, zeigt der Rentenrechner von growney. So abgesichert, lässt es sich gleich viel entspannter in die Zukunft schauen. Und wer weiß, vielleicht hilft diese Gelassenheit dabei, es Lucile Randon nachzutun und einmal zum Club der über 100-Jährigen zu gehören.

Weitere Infos zum Thema finden Sie in unserem Rentenratgeber: “Richtig Sparen für die Rente”

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Prof. Dr. Dietmar Hillebrand
Prof. Dr. Dietmar Hillebrand
Wissenschaftlicher Berater von growney

Bei der Asset Allokation und Fondsauswahl arbeitet growney eng mit Prof. Dietmar Hillebrand zusammen. Er ist Leiter des Steinbeis Transferzentrums Quantitative Finance und Professor für Wirtschaftsmathematik an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Sein großes Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse für Privatanleger nutzbar zu machen.



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