Blumenwiese; Investment-Strategie mit nachhaltigen ETFs

Investment-Strategie mit nachhaltigen ETFs

Ein ESG-Investment mit nachhaltigen ETFs macht es für Sparer und Anleger besonders einfach, nachhaltig zu investieren. Im Folgenden wird beschrieben, welche Aspekte berücksichtigt werden und wie die ETF-Auswahl erfolgt.

  • Nachhaltig Investieren (growgreen)
  • Anzahl Strategien: 5
  • Ansatz: Buy and Hold
  • Anlageklassen: Aktien (20 bis 100%), Staatsanleihen (0 bis 53,33 %), Unternehmensanleihen (0 bis 26,67 %)
  • Nachhaltigkeitskriterien: Best of Class, Negative Selektion, Vermeidung klimaschädlicher Emissionen (Nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungen)
  • Verwendete Instrumente: ETFs
  • Schutz als Sondervermögen: unbegrenzt
  • Anlagehorizont: ab 3 Jahre
    (für kürzere Investments bietet sich growCash an)
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Das Thema Nachhaltigkeit – Sustainability im Englischen – spielt in der weltweiten Diskussion eine immer größere Rolle. Aktuelle Probleme wie der Klimawandel, Plastik in den Weltmeeren, Ressourcenverbrauch, Kinderarbeit und Diversität machen viele Menschen betroffen.

Viele Menschen setzen sich für einschneidende Änderungen im Lebenswandel ein. Als Ikone der Bewegung kann Greta Thunberg gesehen werden. Die junge Schwedin hat mit ihrem Schulstreik „Fridays for Future“ eine weltweite Bewegung in Gang gesetzt. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler setzen sich in Großdemonstrationen für Klimaschutz ein. Ihr Ziel: Dass auch zukünftige Generationen gut auf unserer Erde leben können.

Die erste moderne Definition nachhaltiger Entwicklung verfasste die von den Vereinten Nationen eingesetzte Brundtland-Kommission, benannt nach ihrem Vorsitzendem, dem ehemaligen norwegischen Ministerpräsidenten Gro Harlem Brundtland.

Danach heißt nachhaltige Entwicklung, den Bedürfnissen der Gegenwart zu entsprechen, „ohne die Fähigkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen“ (vgl. United Nations (1987)). In der weiteren Entwicklung des Begriffes wird häufig auf ein Drei-Säulen Modell fokussiert: ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit.

Kriterien für ein ESG-Investment

Diese Dreiteilung übernahm die Investmentbranche mit dem Kürzel ESG ab ca. 2004. Dabei steht E für Environmental, also ökologisch, S für Sozial und G für Governance, also Unternehmensführung. Unternehmen, die auf die Finanzierung durch die Kapitalmärkte angewiesen sind, werden im nachhaltigen Investmentmanagement bzgl. dieser drei Kriterien bewertet.

  • Ökologische Themen sind dabei z. B. Klimawandel, Schutz natürlicher Ressourcen wie Wasser, Land und Biodiversität, aber auch der Umgang mit Müll und Verschmutzung.
  • Soziale Aspekte sind z. B. der Umgang der Unternehmen mit den Mitarbeitern, die Einhaltung der Menschenrechte entlang der gesamten Lieferkette, die soziale Absicherung der Belegschaft sowie die Sicherheit von Produkten und Daten.
  • Governance steht für die Grundsätze der Unternehmensführung z. B. hinsichtlich Besetzung und Vergütung von Aufsichtsrat und Vorstand, aber auch für ein angemessenes Verhalten der Unternehmen, z. B. mittels Richtlinien zur Korruptionsbekämpfung oder Unternehmensethik.
Erfahren Sie mehr über ESG-Kriterien

Wie investiert growney nachhaltig?

Bei der nachhaltigen Geldanlage von growney konzentrieren wir uns auf Anlagen in Aktien und Anleihen. Warum das so ist, auf welche Papiere wir setzen und nach welchen Kriterien wir sie auswählen, erläutern wir in den folgenden Abschnitten.

Aktien-Investment

Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass Aktienanlagen die größte Chance auf  Rendite bieten. Es können zwar kurzfristig Verlustphasen entstehen. Doch über einen längeren Anlagezeitraum ist die erwartete Rendite in aller Regel höher als in anderen Anlageklassen. Mit Aktien profitieren Anleger vom Wachstum von Unternehmen aus der ganzen Welt.

Bei passiven Aktien-Investments sind zwei Strategien besonders verbreitet:

  • Gewichtung nach Marktkapitalisierung

    Ein weltweites Aktienportfolio kann nach der Marktkapitalisierung zusammengesetzt werden. Je größer der Gesamtwert der an der Börse gehandelten Unternehmen eines Landes, desto größer das Gewicht im Portfolio. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der Aktienindex MSCI World bzw. seine nachhaltige Variante.

    Dieser Ansatz hat allerdings einen Nachteil: Bei der Marktkapitalisierung werden nur börsennotierte Unternehmen berücksichtigt. Deutschland beispielsweise mit seinen großen Konzernen in Familienbesitz und einem recht starken Mittelstand ist so deutlich unterrepräsentiert. Doch die  deutsche Volkswirtschaft trägt deutlich mehr zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) der entwickelten Länder bei. US-Unternehmen dagegen sind in Sachen Marktkapitalisierung deutlich überrepräsentiert. Tatsächlich steuern sie aber nur knapp 40 Prozent zum e BIP bei. Weil so bestimmte Länder übermäßig viel Gewicht bekommen, spricht man auch von einem Klumpenrisiko.


  • Gewichtung nach BIP

    Bei diesem Ansatz entscheidet ist die Wirtschaftskraft eines Landes das zentrale Kriterium für den Anteil im Portfolio. Je größer das Bruttoinlandsprodukt (BIP) eines Landes, desto größer der Anteil im Portfolio. Wissenschaftliche Ergebnisse zeigen, dass diese Strategie bessere Ergebnisse liefert als die Orientierung an der Marktkapitalisierung.

    Welche Nachteile dieser Ansatz hat, zeigt das Beispiel Großbritannien: Geht es nur nach dem BIP, fällt der Anteil des Landes relativ klein aus. Dabei sind in Großbritannien viele international tätige Unternehmen aktiv. Der BIP-Ansatz gibt also die Bedeutung des Landes für die Weltwirtschaft nicht exakt wieder.

    Komplex wird es auch bei China: Die chinesische Wirtschaft trägt rund 18 Prozent zur Weltwirtschaft bei. Doch: Durch staatliche Eingriffe Chinas wird deutlich, dass sich dieses Gewicht nicht an den Kapitalmärkten widerspiegelt. Der BIP-Ansatz allein würde eine Übergewichtung Chinas zur Folge haben – und zu einem unnötig hohen Risiko für Anleger führen.

Die growney-Anlagestrategie für Aktien

Bedeutet: Keiner der beiden Ansätze für sich genommen führt zu einem idealen Ergebnis., Deshalb haben wir bei growney uns für eine Kombination entschieden. Die weltweite Verteilung des nachhaltigen Investments folgt der Gewichtung nach dem BIP. Zusätzlich berücksichtigen wir auch die Marktkapitalisierung.

Konkret wird das maximale Gewicht einer Region im Portfolio auf das doppelte der Marktkapitalisierung begrenzt. So erreichen wir das Ziel einer ausbalancierten Strategie in unseren ETF Portfolios.

In welche Regionen wird mit growgreen investiert?

Um Anlegern ein möglichst kostengünstiges nachhaltiges Investment zu ermöglichen, werden folgende Regionen zusammengefasst und bei der Portfolio-Allokation mit ETFs berücksichtigt:

  • Nordamerika

    Die Region ist vor allem durch Aktien von Unternehmen aus den USA geprägt.


  • Asien und Ozeanien

    Diese Region umfasst die entwickelten Länder Asiens und Ozeaniens.


  • Europa

    Die Aktienindizes, die Unternehmen aus entwickelten europäischen Länder umfassen,  sind in der Regel nach Marktkapitalisierung gewichtet.  Ländern wie Großbritannien und der Schweiz kommt somit eine übermäßig große Bedeutung zu. Um diese auszugleichen, wird zusätzlich in Länder der Eurozone investiert.


  • Entwicklungsländer

    Außer in entwickelte Volkswirtschaften investiert growney auch in Entwicklungsländer, sogenannte Emerging Markets. Das sind beispielsweise Zukunftsmärkte wie China und Indien. Die Begrenzung des BIP-Gewichts soll dabei verhindern, das Ländern mit einem nicht ausreichend entwickelten Aktienmarkt zu hohes Gewicht im nachhaltigen Portfolio bekommen.

Anleihen und Währungen

Anleihen – also Zinspapiere, die von Staaten und Unternehmen herausgegeben werden, bilden einen Sicherheitsanker im Depot. Für deutsche Anleger gelten beispielsweise Bundesanleihen als die risikoärmste Investition überhaupt.

Sicherheitsorientierte Anleger in den USA würden entsprechend US-Staatsanleihen kaufen. Für Deutsche hingegen birgt der Kauf US-amerikanischer Staatsanleihen ein hohes Risiko: Negative Wechselkurseffekte können Kursgewinne in Euro schnell zunichtemachen. Daher investieren wir bei growney ausschließlich in Euro-Anleihen.

Dagegen fällt bei Aktien dieses Währungsrisiko kaum ins Gewicht. Die Schwankungen von Aktienkursen sind so hoch, dass die Wechselkursschwankungen im Vergleich kaum spürbare Auswirkungen haben. Beim Aktienanteil der growgreen-Strategien lohnt es sich also, das Währungsrisiko in Kauf zu nehmen.

growney investiert ausschließlich in Staats- und Unternehmensanleihen. Dies geschieht ebenfalls mit ETFs. So wird bei geringen Kosten in viele Anleihen gleichzeitig investiert und so das Risiko verringert. Dabei fließen rund zwei Drittel der Sparanlagen in Staats-, ein Drittel in Unternehmensanleihen.

ETFs: Investieren mit Indexfonds
 

Immobilien und Rohstoffe spielen keine Rolle

Ein Weltmarktportfolio umfasst nach Möglichkeit alle global verfügbaren Anlageklassen. Sie werden im Verhältnis zu ihrem relativen Marktwert abgebildet. Das würde bedeuten neben Aktien und Anleihen auch Rohstoffe und Immobilien zu berücksichtigen.

In den growgreen-Strategien wird das – aus guten Gründen nicht gemacht.

Immobilien sind nicht für alle Anleger geeignet

Immobilieninvestments eignen sich nicht für alle Anleger. Sie sind meist unflexibel, weil Häuser nicht von heute auf morgen verkauft werden können.

Außerdem gilt es auch hier Klumpenrisiken zu vermeiden: Eine junge Familie mit einem finanzierten Eigenheim hat schon sehr viel Geld in ihre Immobilie investiert. Mit einem zusätzlichen Investment in diese Anlageklasse wäre ihr Geld nicht breit genug gestreut. Für einen vermögenden Single, der zur Miete wohnt, könnte es zur Streuung seines Vermögens durchaus Sinn machen, teilweise auch in Immobilienfonds zu investieren.

Es lässt sich also nur individuell beantworten, ob ein Immobilienengagement ratsam ist oder nicht.

Von Rohstoffen indirekt profitieren

Direkte Investments in Rohstoffe wie Öl oder Gold bringt Anlegern keine Erträge (etwa Dividenden bei Aktien oder Zins-Kupons bei Anleihen). Deshalb setzt growney nicht auf diese Anlagen.Außerdem ist der Wert von Rohstoffen in einem hypothetischen Weltmarktportfolio sehr gering.

ESG Rating und Indizes

Einschätzungen zu den einzelnen ESG-Kriterien werden dann für jedes Unternehmen zu einem ESG-Rating zusammengeführt. Aus diesen Ratings können dann Nachhaltigkeits-Indizes sowohl für Aktien als auch für Unternehmensanleihen für einzelne Länder oder ganze Regionen gebildet werden.

Dabei sind folgende Herangehensweisen typisch:

  • Gewichtsanpassung: Es werden alle Aktien eines Index aufgenommen. Es wird lediglich das Gewicht der Aktien mit einem höheren / niedrigerem ESG Rating erhöht / verringert.


  • Spezialthemen: Es wird lediglich ein Spezialthema wie Klimaschutz, Erneuerbare Energien oder Gender im Index umgesetzt.


  • Negative Selektion: Es werden Unternehmen ausgeschlossen, die wesentlich in die Produktion oder den Vertrieb von Alkohol, Tabak, Waffen, Atomkraft, Pornographie oder genetisch veränderter Organismen involviert sind.


  • Best-in-Class: Pro Branche werden nur die Unternehmen mit dem höchsten ESG-Rating in den Index aufgenommen.


Nachhaltigkeitsstrategie bei Aktien und Unternehmensanleihen

Wichtig sind dabei zunächst die gesetzlichen Grundlagen. In den letzten Jahren hat sich der Gesetzgeber dem Thema nachhaltig Investieren angenommen. Insbesondere die EU hat einige weitreichende Verordnungen erlassen, die in letzter Zeit in Kraft getreten sind oder noch in Kraft treten werden. Die wichtigsten sind die Offenlegungs-Verordnung, die Taxonomie-Verordnung sowie die Finanzmarktrichtlinie (MIFID II).

Die neuen gesetzlichen Regelungen bleiben aber derzeit in einigen zentralen Punkten deutlich hinter den vorherigen – internationalen – Standards zurück. So wird an der EU-Taxonomie immer wieder kritisiert, dass demnach beispielsweise Atomkraftwerke oder Gaskraftwerke als “grün” klassifiziert werden können.

Kundenwünsche

Um ein für den Kunden passendes nachhaltiges Portfolio zu finden, ist folgendes Verfahren vorgesehen: Zunächst kann der Kunde sich entscheiden, ob ein bestimmter Mindestanteil seiner Gelder in ökologisch nachhaltige Investitionen im Sinne der EU-Taxonomieverordnung oder in nachhaltige Investitionen im Sinne der EU-Offenlegungsverordnung angelegt werden soll.

Außerdem kann der Kunde sich für Finanzprodukte entscheiden, bei denen die wichtigsten nachteiligen Auswirkungen (auf Englisch: Principal Adverse Impacts Indicators = PAI) auf Nachhaltigkeitsfaktoren berücksichtigt werden. Unterschieden werden in der EU-Verordnung zwei unterschiedliche Varianten:

  • ESG-Geldanlagen: Bei der Auswahl der Finanzinstrumente spielen ökologische, soziale und ethische Aspekte eine zentrale Rolle. So soll ein Anreiz für mehr Nachhaltigkeit entstehen. Nach der EU-Taxonomieverordnung werden diese Geldanlagen auch als „Artikel 8“-Produkte bezeichnet.
  • Investieren mit nachhaltiger Wirkung: Die Anlagestrategie muss darauf ausgelegt sein, bestimmte nachhaltige Ziele zu verfolgen und eine konkrete messbare Wirkung in diesem Bereich zu erzielen. Dieser Ansatz ist in „Artikel 9“ der Verordnung definiert.

Da wir bei growney bestrebt sind, die Kosten für unsere Kunden möglichst niedrig zu halten, können wir nicht alle möglichen Investmentkombinationen anbieten.

Nachhaltiges Investitionsziel

Das nachhaltige Investitionsziel unserer nachhaltigen Portfolien ist nach der Offenlegungsverordnung und gemäß der EU-Taxonomie in wirtschaftliche Tätigkeiten zu investieren, die ein bestimmtes Umweltziel anstreben.

Relevante Umweltziele können laut EU-Taxonomie sein:

  • Klimaschutz
  • Anpassung an den Klimawandel
  • die nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen
  • der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft
  • Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
  • der Schutz sowie die Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme.

Von diesen Zielen halten wir den Klimaschutz, also die Reduzierung von Treibhausgasen, für das wichtigste und am besten messbare Ziel. Daher konzentrieren sich unsere nachhaltigen Investmentprodukte zunächst auf den Klimaschutz. Zusätzlich orientieren wird uns bei der Auswahl nachhaltiger ETF daran, dass diese nur Unternehmen mit dem höchsten ESG-Ranking berücksichtigen sowie strengen Ausschlusskriterien genügen. Demnach sind Unternehmen ausgeschlossen, die mehr als 5 % ihres Umsatzes aus der umstrittenen Atomkraft generieren.

Mehr über Nachhaltigkeit

Vorgehen Investmentprozess bei growgreen

Um das nachhaltige Portfolio für unsere Kunden festzulegen, gehen wir in einem zweistufigen Prozess vor. Zunächst muss ein growney Nachhaltigkeits-Produkt bestimmte Mindestanforderungen erfüllen. Das growney-Produkt muss

  1. nachteilige Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren berücksichtigen
  2. mindestens 0 Prozent in nachhaltige Investitionen im Sinne der EU-Offenlegungsverordnung angelegt werden
  3. mindestens 0 Prozent in nachhaltige Investitionen im Sinne der EU-Offenlegungsverordnung investieren

Bisher sind die Mindestanforderungen so niedrig festgelegt, da noch die Daten fehlen, mit denen die Investmentgesellschaften verlässliche Aussagen über Nachhaltigkeit treffen können. Dies gilt insbesondere für die EU-Taxonomie. Wir sind bestrebt, diese Mindestanforderungen zu verschärfen, wenn der ETF-Markt dies hergibt.

In einem zweiten Schritt unseres Investmentprozesses für nachhaltige Anlagen werden alle ETFs, die Teil eines growgreen-Produktes werden sollen und daher unseren Mindeststandard erfüllen, im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeitskriterien und ihr Risiko untersucht. Zentral sind dabei neben der angestrebten Nachhaltigkeitswirkung beim Klimaschutz:

  • Bestnoten im ESG-Ranking.
  • Die Einhaltung strenger Negativkriterien - also keine nennenswerte Beteiligung in Branchen wie Waffenproduktion, Kohle-Verbrennung, Öl- und Gasförderung, Pornografie, Glücksspiel, Alkohol, Tabakproduktion, Gentechnik – und auch Atomkraft.

Andererseits sollten die ausgewählten ETFs eine angemessene Diversifikation einhalten und damit das Risiko begrenzen. Außerdem achten wir auf die Kosten, die Rendite, den Tracking Error, steuerliche Aspekte und die Qualität des Anbieters des Fonds. Die endgültige Entscheidung über das nachhaltige Portfolio trifft das Investment Komitee von growney, welches sich regelmäßig trifft und die Anlagestrategie überwacht und umsetzt.

Sonderfall Staatsanleihen

Der Markt für nachhaltige Investments in Staatsanleihen ist noch lange nicht so entwickelt wie "Green Bonds" vom Unternehmen. Auch gibt es kaum passende Produkte, die ausschließlich in nachhaltige Anleihen von Staaten investieren.

Daher investiert growney bei Staatsanleihen auch in Produkte, die nach den gesetzlichen Bestimmungen als nicht nachhaltig eingestuft werden. Es wird aber ein Minimum an ökologischen oder sozialen Schutzmaßnahmen vorgegeben, die jedes Land erfüllen muss, dessen Staatsanleihen in das nachhaltige Portfolio von growney aufgenommen werden:

  1. Demokratische Grundordnung und Rechtsstaat
  2. Einhaltung der Menschenrechte
  3. Niedrige Korruptionsrate (laut Index von Transparency International)
  4. Keine Todesstrafe
  5. Angemessene Arbeitnehmerrechte
  6. Verbot von Kinderarbeit
  7. Ratifizierung des Pariser Klimaabkommens

Ein fortlaufendes Monitoring stellt sicher, dass die genannten Kriterien jederzeit eingehalten werden.

Liste zeigt Kriterien nachhaltige Geldanlage; ESG; growney

Asset Allokation für growgreen

Nachdem ausführlich dargestellt wurde, welche Investments im Bereich Aktien, Unternehmens- und Staatsanleihen in den growney Nachhaltigkeitsportfolios getätigt werden dürfen, stellt sich schließlich noch die Frage nach der Asset Allokation.

Diese unterscheidet sich nur in zwei Punkten von unserer Asset Allokation in den ETF Portfolios ohne Nachhaltigkeitsansatz:

  • Erstens verwenden wir zur Gewichtsbestimmung der Regionen die Marktkapitalisierung nicht aller, sondern nur der nachhaltigen Unternehmen.
  • Außerdem geben wir dieser nachhaltigen Marktkapitalisierung relativ zum Bruttoinlandsprodukt der Regionen größeres Gewicht. Denn das Bruttoinlandsprodukt spiegelt die Nachhaltigkeit einer Region nicht wider. Dadurch investieren wir mehr in Regionen wie Europa, wo Umweltschutz und soziale Aspekte eine große Rolle spielen als zum Beispiel in China, wo bislang nur wenige Firmen die ESG-Kriterien erfüllen.

Die folgende Tabelle zeigt, wie die einzelnen Regionen im growney-Nachhaltigkeitsportfolio gewichtet sind.

Regionen und ihre Gewichtung im growney-Nachhaltigkeitsportfolio

Tabelle zeigt Verteilung nachhaltige ETFs beim Investment

Schließlich wird pro Region und Assetklasse ein spezieller ETF ausgewählt. Wie dies passiert, wird im nächsten Kapitel erläutert.

So wählt growney nachhaltige ETFs aus

Theoretisch kommen bei den growgreen-Strategien alle nachhaltigen ETFs in Frage, die in Deutschland für Privatkunden zugelassen sind. Doch um das Vermögen unserer Kunden bestmöglich zu verwalten, wollen wir für die nachhaltigen ETF-Portfolios jeweils die besten ETFs ihrer Anlageklasse finden. Dazu werden die Fonds nach verschiedenen Kriterien bewertet:

Möglichst hohe Renditen

Jeder ETF bildet einen Aktien- oder Anleiheindex nach. Bei growney ist uns wichtig, dass der ETF die Rendite des Index so genau wie möglich erreicht (Tracking Difference). Oft schneiden ETFs etwas schlechter ab als der Index. Das liegt daran, dass die Kosten für das Management die Gesamtrendite leicht verringern. Bei sogenannten physisch replizierenden Fonds kommen weitere Kosten hinzu: Sie enthalten echte Aktien in der gleichen Gewichtung wie der Index. Verändert sich die Zusammensetzung des Index, reagiert der ETF auf die Neu-Gewichtung. Dadurch entstehen Kosten für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren.

ETF-Anbieter können dazu beitragen, die ETF-Kosten möglichst gering zu halten. Wenn sie Zu- und Verkäufe innerhalb des Fonds effizient gestalten, können sie die Kosten für solche Transaktionen überschaubar halten. Außerdem können die Anbieter Steuern zurückfordern, die sie im Ausland auf die Dividenden von Aktien und Anleihen bezahlt haben.

Zusätzlich verleihen ETF-Anbieter die Aktien in ihrem Fonds. Hierfür erhalten sie eine Gebühr. Inwiefern ETF-Anbieter die Anleger  an Steuerrückzahlungen und Gebühren beteiligen, entscheiden sie selbst.

Um die besten ETFs für unsere Anleger zu finden, beziehen wir Kosten und zusätzliche Gewinnquellen in die Bewertung mit ein.

Geringe Steuerlast

Für Anleger ist es wichtig, dass ihr nachhaltiges Investment nach Abzug der Steuern eine möglichst hohe Rendite abwirft. Dazu bieten sich thesaurierende Fonds an. Diese ETFs schütten die Dividenden bzw. Zins-Kupon der enthaltenen Anlagen nicht an die Anleger aus, sondern legen sie wieder an. Dadurch zahlen Sparer so lange keine Kapitalertragsteuer, bis ihre Anteile an dem nachhaltigen ETF verkauft werden. Zwar fallen für einen Teil der Kursgewinne über die jährliche Vorabpauschale Steuern an. Unterm Strich ist bei thesaurierenden Fonds die Steuerbelastung während der Haltedauer trotzdem geringer. Vorteil für Anleger: Während der Anlagezeit steigt der Betrag im Depot – und damit die Rendite.

Nah am Index

Ein ETF sollte die Wertentwicklung des Index möglichst genau abbilden. Das gilt langfristig ebenso wie für die tägliche Performance. Steigt beispielsweise der Index an einem Tag um 0,43 Prozent, sollte auch der Kurs des ETF um 0,43 Prozent steigen. Die Differenz zwischen diesen beiden Kursentwicklungen wird in der Fachsprache Tracking Error genannt. Für die growgreen-Anlagestrategien bevorzugen wir nachhaltige ETFs mit einem kleineren Tracking Error.

Qualität von ETF-Anbietern

growney investiert das Geld von Anlegern in Fonds von  ETF-Anbietern, die mehreren Qualitätskriterien genügen. Zum einen müssen die Fonds die Richtlinien der „Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren“ (abgekürzt OGAW bzw. englisch UCITS) erfüllen. Diese Richtlinien regulieren Fonds in der Europäischen Union.

So bieten OGAW-ETFs einen umfassenden Anlegerschutz und machen das Investment sehr sicher. So gewährleisten sie, dass die Fonds das Geld der Anleger als ETF-Sondervermögen halten. So wird sichergestellt, dass Sparern  ihr Investment auch dann in voller Höhe zusteht, wenn der ETF-Anbieter insolvent werden sollte.

Darüber hinaus beachten wir bei der Auswahl der ETFs, wie erfahren der Anbieter ist, wie viel Geld er verwaltet und welche  Qualität die Sicherheiten bei möglichen Swap- und Aktienleihgeschäften haben.

So minimiert growney Risiken im Portfolio

Jedes growgreen-Portfolio mit nachhaltigen ETFs setzt sich aus verschiedenen Anlagen zusammen – unabhängig davon, welche individuelle Strategie ein Anleger gewählt hat. Doch die einzelnen Komponenten eines Portfolios können sich unterschiedlich gewichten.

So ergibt sich bei steigenden Aktienmärkten beispielsweise automatisch eine höhere Aktiengewichtung im Portfolio. Durch die Kursbewegungen können also Ungleichgewichte im Portfolio entstehen: Anlagen mit der höchsten Rendite, aber zugleich auch dem größten Risiko sind dann besonders stark vertreten.

Strategien regelmäßig überprüfen

Um solche unerwünschten Verschiebungen im Portfolio zu vermeiden, wird mindestens einmal im Jahr ein Rebalancing durchgeführt. Ziel ist es, die ursprüngliche Portfoliostruktur wiederherzustellen, damit die gewählte Strategie optimal umgesetzt wird.

Das bedeutet: Es werden Anteile von Anlagen verkauft, die sich vergleichsweise besser entwickelt haben. Stattdessen werden Anteile von Positionen hinzugekauft, die sich relativ betrachtet schlechter entwickelt haben. So wird die ursprüngliche Gewichtung der Anlageklassen wieder hergestellt.

Zusätzlich überprüfen wir mindestens einmal jährlich, ob das ETF-Portfolio hinsichtlich der Gewichtung nach nachhaltigen ETFs und Regionen aktuellen Gegebenheiten anzupassen ist. Mit dem Rebalancing justieren wir das Risiko so, dass es perfekt zum Profil jedes einzelnen Kunden passt.

Um den Steuereffekt durch das jährliche Rebalancing möglichst gering zu halten, führen wir mit jeder zusätzlichen Zahlung (inkl. Sparplan-Zahlungen oder reinvestierte Erträge) ein Fresh Money Rebalancing durch. Beim Kauf von ETF-Anteilen wird also die bis dahin erfolgte Verschiebung im Depot beachtet und ausgeglichen.

Die nachhaltige Anlagestrategie growgreen und ihre Vorteile auf einen Blick

Für die Portfolios mit nachhaltigen ETFs gilt bei growney Folgendes:

  • Günstiger Buy and Hold-Ansatz: Weil aktives Investieren für Anleger mit höheren Kosten verbunden ist, dabei aber im Durchschnitt keine Renditevorteile bietet, bevorzugen wir die passive Anlage in nachhaltige ETFs.
  • Klare Ausschlusskriterien und Orientierung an ESG-Rankings: Umstrittene Geschäftsfelder sind bei den Investments ausgeschlossen. Die nachhaltigen ETFs berücksichtigen zudem die Veränderungen in ESG-Rankings.
  • Ständige Kontrolle: Wir überprüfen die Portfolios unserer Kunden regelmäßig und richten sie so aus, dass sie der nachhaltigen Anlagestrategie bestmöglich entsprechen.

So schaffen wir für Anleger eine zeitgemäße Vermögensverwaltung mit einem sehr guten Chancen-Risiko-Verhältnis und der Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien. Die Vorteile auf einen Blick:

  • Breite Streuung: Durch die starke Diversifizierung wird die nachhaltige Geldanlage breit gestreut. Anleger minimieren so ihr Risiko.

  • Persönliche Risikoabwägung: Jeder Anleger kann die zu seinem Risikoprofil passende nachhaltige Anlagestrategie wählen.

  • Kostengünstig: Der wissenschaftlich fundierte Investmentprozess bietet Anlegern eine effiziente nachhaltige Geldanlage zu geringen Kosten.


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