Geld anlegen – nicht nur für die eigene Altersvorsorge ist das ein wichtiges Thema. Angesichts der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) stellen sich immer mehr Menschen die Fragen „Wo bekomme …
In den USA ist es längst so weit: Für April erreichte die Inflation rund 4,2 Prozent. Viele Produkte sind also deutlich teurer als vor einem Jahr. Und auch dort ist davon auszugehen, dass die Inflationsrate 2021 noch ansteigen wird.
Inflation & Corona: Gründe für den Preisanstieg
Die Preisentwicklung ist aus mehreren Gründen eine deutliche Folge der Corona-Pandemie:
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Zur Berechnung der Inflationsrate wird immer der Vorjahresmonat betrachtet, also von April 2020 bis April 2021. Aber vor einem Jahr waren die Preise teilweise gesunken. So stellte das Statistische Bundesamt für Juli 2020 sowie September bis Dezember sogar eine negative Inflationsrate fest. Das führt dazu, dass die Preissteigerung gegenüber dem Vorjahr stärker ausfällt.
Das zeigt sich beispielsweise an den Energiepreisen: Sie waren schon in den ersten Wochen der Coronakrise deutlich eingebrochen, weil insbesondere große Industrieunternehmen, die gewöhnlich Öl und andere Energiearten für ihre Produktion benötigen, stillstanden oder den Betrieb drosselten. Aktuell passiert das Gegenteil: Die Produktion wird gesteigert, entsprechend steigt auch der Energiebedarf weltweit – und die Preise steigen.
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Aber in vielen Bereichen des Konsums gibt es auch eine nachholende Entwicklung, wie sie etwa die Gesellschaft für Konsumforschung in Deutschland feststellt: Das Konsumklima ist so gut wie seit drei Jahren nicht mehr. Das bedeutet: Die Kauflaune steigt, nach Monaten im Lockdown wollen viele Menschen wieder Geld ausgeben. Das bedeutet: Die Nachfrage steigt – und das bringt eben meistens auch steigende Preise mit sich.
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Infolge der Coronakrise gibt es auch besondere Brancheneffekte: Gerade Bereiche, in denen monatelang durch den Lockdown kein Umsatz gemacht werden konnte – wie die Gastronomie, Tourismus-Unternehmen oder die Veranstaltungsbranche – versuchen einen Teil der Ausfälle durch höhere Preise auszugleichen. So sind die Kosten für Mietwagen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen, Experten sprechen von einem Anstieg um bis zu 20 Prozent.
Die Frage „Ist Deutschland in einer Inflation?“ lässt sich also mit Ja beantworten. Allerdings sind die Werte immer noch nicht besonders hoch, insbesondere kann man nicht von einer „Hyperinflation“ sprechen.
Ausführliches zum Thema „Wie kommt es zu einer Inflation?“ und dem Komplex „Inflation-Deflation“ finden Sie auch in unserem Finanz-Wiki.
Zinsangst an der Börse?
Die hohe Inflationsrate: Aktuell beschäftigt sie auch viele Anleger an den Börsen. Immer wieder heißt es: Die Anleger sind vorsichtiger, weil eine höhere Inflation sich schlecht auf die Kapitalmärkte auswirken könnte.
Der Gedanke dahinter: Die Notenbanken könnten sich nach Jahren von der Nullzins- bzw. Niedrigzinspolitik verabschieden und die Zinsen erhöhen. Was für Sparer zunächst nach einer guten Botschaft klingen mag, beunruhigt vor allem die Anleger. Denn schon ein leichter Anstieg der Zinsen wirkt sich mehrfach auf die Kapitalmärkte aus:
- Ein Anstieg der Zinsen kann es attraktiv machen, verstärkt auf die Assetklasse Anleihen zu setzen und damit Investments aus Aktien abzuziehen.
- Vor allem aber bedeutet ein Anstieg der Zinsen, dass es für Unternehmen schwieriger bzw. teurer wird, sich Geld zu leihen, um ihr Geschäft zu finanzieren. Vor allem junge Technologieunternehmen leiden darunter, weil deren zukünftiges Geschäft erst noch durch Entwicklungen angeschoben und deshalb vorfinanziert werden muss.
Kann diese Entwicklung also gefährlich werden? Bislang jedenfalls waren das immer nur sehr kurz auftretende Sorgen vor einem Zinsanstieg. Denn die Notenbanken, insbesondere in den USA und die Europäische Zentralbank zeigen wenig Anzeichen, dass sie sich von der Politik der extrem niedrigen Zinsen verabschieden werden. Seit der Finanzkrise soll so vor allem der Konsum angekurbelt werden: Lieber jetzt Geld ausgeben als sparen – und später mehr Geld haben, so die Devise.
Bei diesem Vorhaben kann die steigende Inflation sogar unterstützend wirken: Wer aus Angst vor Preissteigerungen geplante Anschaffungen jetzt vorzieht, sorgt für zusätzlichen Umsatz und damit eine Belebung der Wirtschaft.
Keine guten Zeiten für Sparer
Besonders hart trifft die Kombination aus Nullzins und Inflation vor allem eine Gruppe: die Sparer. In Deutschland sind rund 2,8 Billionen Euro auf dem Sparbuch, dem Girokonto oder als Tagesgeld geparkt. Während es dort keine oder nur verschwindend geringe Zinsen gibt, sinkt die Kaufkraft dieses Vermögens durch die Inflation.
Weil die Preise anziehen, kann sich jeder aber künftig weniger für dieses Geld kaufen. Besonders extrem wirkt sich das in einer langfristigen Betrachtung aus. Haben Sie heute zum Beispiel 100.000 Euro auf dem Konto, von denen Sie später für die Altersvorsorge profitieren wollen? Dann Vorsicht: Denn liegt das Geld auf dem Tagesgeldkonto (Zinsen: 0,1 % p.a.) dann sinkt die Kaufkraft Ihres Vermögens durch die Inflation (Rate: durchschnittlich 3 % p.a.) bis 2040 auf 58.090,87 Euro.
Bekommen Sie – wie bei vielen Banken und Sparkassen mittlerweile üblich – gar keine Zinsen, ist die Kaufkraft sogar nur noch 57.028,60 Euro. Bedeutet: Sie haben zwar immer noch das gleiche Vermögen auf dem Konto. Aber: Sachen, die Sie sich heute 100.000 Euro kosten, nicht mehr leisten. Die vermeintlich sichere Rücklage für Notfall oder Ruhestand hat deutlich an Wert verloren.
Noch schlimmer sieht dieses Inflationsrechner-Beispiel aus, wenn Bank oder Sparkasse Strafzinsen von für Ihr Vermögen verlangen. Bei 0,3 Prozent Negativzins sinkt die Kaufkraft Ihres Geldes auf € 53.962,73.
Langfristiger Vermögensaufbau ist trotzdem möglich
Mögliche Reaktion auf den Preisanstieg durch die Inflation kann also sein: Jetzt möglichst schnell das Geld ausgeben. Denn aktuell wäre es sehr wahrscheinlich, dass die Preise in einigen Monaten höher sind.
Problem: Für Ihre Altersvorsorge, den strategischen Vermögensaufbau oder gezieltes Investieren für ein größeres Ziel nützt Ihnen das nichts. Ein langfristiger Vermögensaufbau ist trotzdem möglich - wenn Sie vernünftig investieren. Einfach gesagt: Jede Rendite, die höher ist als die Inflationsrate führt dazu, dass Vermögen und Kaufkraft ansteigen.
Deswegen setzen wir bei growney mit unseren Anlagestrategien auf folgende Punkte:
- weltweites Investment:
Mit unseren ETF-Portfolios werden bis zu 5.000 Wertpapiere aus mehr als 40 Ländern abgebildet. Die Diversifikation macht die Entwicklung Ihrer Geldanlage unabhängiger von den Entscheidungen einzelner Notenbanken oder der Inflationsrate einzelner Länder.
- Orientierung an der realen Wirtschaftskraft:
Wir schauen bei der Asset Allokation nicht nur auf die Marktkapitalisierung, sondern auch auf die reale Wirtschaftskraft anhand des Bruttoinlandprodukts. So verhindern wir, dass ein Klumpenrisiko (etwa durch einen hohen Anteil von US- oder Technologiewerten) entsteht. Das unterscheidet unseren Ansatz auch deutlich vom MSCI-World.
- Passende Strategie für jedes Risiko
Nicht jeder Anleger verfolgt die gleichen Ziele. Wichtig ist, dass eine Geldanlage zu Ihnen und Ihren Zielen passt. Wir ermitteln für Sie, welche Asset Allokation optimal für Ihre Bedürfnisse ist.
- Rendite- und Kostenorientierung
Unsere Anlagestrategien bilden über passive ETFs die Entwicklung weltweiter Kapitalmärkte ab. Im Vergleich zu aktiven Fonds können wir die Kosten für Sie so extrem gering halten – zugunsten einer höheren Rendite. Wie gut das in den vergangenen 5 Jahren funktioniert hat – und wie viel so aus dem Geld unserer Anleger geworden ist, lesen Sie hier.