Wie Menschen ihr Geld anlegen – das ändert sich ständig. Eine aktuelle Studie zeigt, welche Geldanlagen aktuell besonders gefragt sind …
Das Wichtigste in Kürze:
- Experten erwarten keine langfristigen Folgen an den Börsen.
- Kurstiefs sind eine gute Gelegenheit, günstig zu investieren.
- Wer jetzt verkauft, macht Verluste.
So reagieren die Börsen auf die Corona-Pandemie
Mitte Februar befanden sich die Kurse weltweit auf einem Rekordhoch. Seit dem 24. Februar haben allerdings viele Einzelaktien und auch Aktienindizes wie Dow-Jones oder Dax dramatische Kursverluste erlebt. Die Nervosität an der Börse ist nicht völlig grundlos: Nach der Einschätzung des Wirtschaftsinstitutes ifo wird der globale Handel kurz- und mittelfristig unter dem Ausbruch des Coronavirus leiden. Auch Deutschland wird davon betroffen sein. Grund ist, dass die Produktion in China für fast alle Industrien irgendwo in der Lieferkette eine Rolle spielt. Viele große Unternehmen haben deswegen schon Gewinnwarnungen herausgegeben, z. B. Apple, Adidas oder Microsoft. Wer also kurzfristig an der Börse spekuliert oder jetzt seine Anteile verkauft, der macht vermutlich Verluste.
Wie Sie mit dem aktuellen Kurstief umgehen sollten
In den fallenden Kursen macht sich die Angst vor Corona (bzw. COVID-19) bemerkbar. Die Anleger befürchten, dass die Wirtschaft schwächeln könnte und verkaufen deswegen ihre Anteile. Das führt wiederum dazu, dass die Kurse kurzfristig fallen. Aus den Daten zur SARS-Infektion sehen wir aber, wie schnell solche Marktschwankungen vorbei sein können: Nur drei Monate nach dem Börsentief war zum Beispiel der MSCI China wieder 30 % im Plus. Es besteht bei solchen Krisen also kein Grund zur Sorge um die Geldanlage. Und noch weniger Grund, jetzt eigene Anteile mit Verlust zu verkaufen.
Im Gegenteil: Wenn Sie jetzt investieren, kaufen Sie „günstig“ ein. Für jeden Betrag, den Sie jetzt investieren, erhalten Sie mehr ETF-Anteile als noch vor zwei Wochen. Und wenn sich die Märkte wieder erholen, dann steigen auch die Kurse Ihrer Anteile wieder. Es ist also jetzt grundsätzlich ein guter Zeitpunkt, Geld anzulegen. Das liegt daran, dass Sie mit ETFs passiv und langfristig investieren.
Passive Investitionen sind gegen kurzfristige Kurschwankungen geschützt
Als Investor bei growney setzen Sie auf langfristige, passive Geldanlagen. Wir investieren für Sie in ETFs[4] . Diese bilden Marktindizes nach, die wiederum aus Einzelaktien oder Anleihen bestehen. Wer mit Einzelwerten an der Börse spekuliert, braucht vor allem viel Glück. Denn die kurzfristigen Veränderungen, die dort über Gewinne und Verluste entscheiden, sind kaum vorhersehbar. Indexfonds dagegen stellen diese einzelnen Werte zu Portfolios zusammen. Das ist natürlich viel sicherer, denn sogar wenn einzelne Werte mal sinken – das Portfolio bleibt stabiler als die einzelnen Aktien. Vor allem über die Zeit gesehen: Bei langfristigen Investitionen schlagen passive ETFs in 90% der Fälle ein aktiv geführtes Depot. Sie müssen also nur Ihr Geld für sich arbeiten lassen!
Dauerhafte Folgen werden von Experten nicht erwartet
Doch wie sieht es mit den langfristigen Entwicklungen der Corona-Pandemie aus? Es gibt in der Geschichte der Finanzmärkte nur wenige Ereignisse, die die Kurse dauerhaft beeinflusst haben. Dazu gehört natürlich die Finanzkrise 2008, von der sich die Märkte nur langsam erholten. Im Vergleich dazu hat die SARS-Pandemie, die 2003 auftrat, kaum bleibende Spuren hinterlassen. Die Erfahrung zeigt, dass so plötzlich auftretende Krankheiten zwar kurzfristig sehr spürbar sind. Sie können das öffentliche Leben und auch einzelne Branchen erheblich beeinflussen.
So wird für die gesamte Tourismusbranche inklusive Mobilität wie Fluggesellschaften und auch für die Modebranche schon jetzt ein Verlustjahr prognostiziert. Aber diese Verluste wirken sich nicht dauerhaft auf die komplette Börse aus. Auch für den Ausbruch des Coronavirus erwarten Experten keine bleibenden Kurstiefs. Es ist möglich, dass das Kurstief noch einige Wochen anhält. Aber bei einem Anlagehorizont von drei Jahren und mehr spielt diese Wochen keine wesentliche Rolle.
Historische Kurstiefs und ihre Folgen
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass sich die Börsen auch nach Krisen immer wieder erholt haben:
Die gravierendste Finanzkrise der jüngsten Vergangenheit war sicher der Crash nach der Lehmannpleite im Jahr 2008. Die Börsen haben sich von diesem Tief längst erholt – Sparer spüren die Auswirkungen aber noch heute. Woran das liegt? Um gefährdetet Banken zu retten, wurde der Leitzins dramatisch gesenkt. Und diese Niedrigzinsphase besteht noch immer. Vermögen, das in Banken angelegt ist, wird unter der Inflationsgrenze verzinst. Mit anderen Worten: Auf dem Sparkonto verlieren Sie jeden Tag Geld. Ihr Vermögen wird kleiner. Die Aktienkurse haben sich dagegen längst wieder zu neuen Höhenflügen aufgeschwungen.
Wie sieht es mit den Folgen von Pandemien aus? Morningstar, ein großes Finanzinformations- und Analyseunternehmen aus den USA, hat die Entwicklungen nach SARS, MERS, Vogel- und Schweinegrippe, Zikavirus, verschiedenen Ebola-Ausbrüchen und weiteren Krankheitswellen untersucht. Dabei zeigte sich: Keine der großen Pandemien der letzten 20 Jahre hatte langfristige Wirkungen auf die Börsen. Je nach betroffener Region ließen sich nicht mal kurzfristige Einflüsse finden. Die Finanzmärkte scheinen gegen dauerhafte Krankheitsfolgen geimpft zu sein.
Unsere Empfehlung: In Ruhe weiter investieren
Die Analyse der Finanzmärkte sowie die Einschätzungen von Experten zeichnen ein eindeutiges Bild: Das Coronavirus wird sich nicht dauerhaft auf Ihre Geldanlage auswirken. Unsere Empfehlung an Sie lautet daher: Passen Sie gut auf sich selbst auf und lassen Sie bei growney Ihr Geld in Ruhe für Sie arbeiten. Die nächsten Wochen sind wahrscheinlich ein guter Zeitpunkt für zusätzliche Investments: Börsen scheinen sich von Viren lediglich kurzfristig anstecken zu lassen, erholen sich anschließend aber meist schnell. Im Kurstief erhalten Sie mehr denn je für Ihr Geld.
Update Corona Virus 24.03.2020
Krisen in den vergangenen 20 Jahren
In den vergangenen zwei Jahrzehnten gab es drei große Börsencrashs. Zur Jahrtausendwende war ganz Deutschland im Aktienfieber. Menschen, die zuvor noch nie in Aktien investierten, eröffneten mehrere Depots, um bloß nicht irgendeine Neuemission von meist zuvor völlig unbekannten Firmen zu verpassen. Das führte dazu, dass sich der Dax seit Anfang der Neunziger bis zum Jahrtausendwechsel mehr als versiebenfachte. Doch mit dem Platzen der sogenannten Dotcom-Blase verlor der Dax über einen Zeitraum von fast drei Jahren dramatisch an Wert. Es dauerte weitere vier Jahre, bis die Verluste wieder voll aufgeholt wurden. Die nächste Krise folgte mit dem Platzen der Immobilienblase. Hier dauerte es ca. drei Jahre bis zur kompletten Erholung. Die darauffolgende Eurokrise hat man bereits nach nicht ganz 1,5 Jahren überstanden.
Das klingt, wenn man den Text liest zunächst dramatisch. Aber wenn man sich den Chart einmal anschaut, kann man klar erkennen, dass der Dax dennoch stetig gestiegen ist und nach jeder Krise ein neues Allzeithoch markiert wurde. Ein Investor, der auf dem Hoch vor der Subprime-Krise Mitte 2011 den Dax gekauft hätte, hätte vor Ausbruch der Corona-Krise 69,19% Gewinn gemacht. Selbst zum aktuellen Stand, wäre der Gewinn mit 20,11% immer noch sehr attraktiv. Es ist sehr schwer abzuschätzen, wie lange die Krise noch andauern wird oder gar bis wir wieder die alten Höchststände erreicht haben. In der Vergangenheit erfolgte aber immer auf einen Einbruch eine Erholung und ein neues Allzeithoch.
China (langsam) auf dem Weg der Erholung
Wuhan, das bis vor wenigen Wochen noch das Epizentrum der Corona-Krise war, ist auf dem Weg zur Normalität. Provisorische Krankenhäuser werden wieder abgebaut, die Schulen öffnen wieder und die Menschen kehren allmählich zur Arbeit zurück. Es wurden in den vergangenen Tagen kaum Neuinfizierungen registriert. Die Energieproduktion steigt wieder und das Verkehrsaufkommen auf den Straßen nimmt zu. Es ist noch ein langer Weg bis hin zur Normalität, aber die ersten Schritte sind gemacht. Das macht Hoffnung für die Wirtschaft Chinas, die mittlerweile wieder zu 70% läuft.
Das Beispiel China zeigt, dass man zum einen das Virus eindämmen kann und zum anderen eine wirtschaftliche Erholung einsetzen wird. Sobald auch in der restlichen Welt das Virus eingedämmt wird und die Menschen zu ihren Arbeitsplätzen zurückkehren, ist auch hier mit einer Erholung zu rechnen. Dies führt zu einem wirtschaftlichen Wachstum und wird sich dann auch an den internationalen Börsen widerspiegeln.
Wirtschaftliche Auswirkung für Deutschland
Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat kürzlich ihre Frühjahrsprognose überarbeitet. Ist man zuvor von einem verhältnismäßig milden Rückgang des deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP) ausgegangen, so rechnet man nun mit einem Rückgang von mehr als 4,5% für das Gesamtjahr 2020. Bedingung hierfür ist jedoch, dass der sogenannte Lockdown der deutschen Wirtschaft für dieses Jahr bis Anfang Mai beendet wird. Im Anschluss wird dann mit einer starken Gegenbewegung gerechnet, die im Gesamtjahr 2021 über 7,2% ausmachen könnte. Verantwortlich sind dafür sogenannte Nachholeffekte. Im Anschluss geht man von einer Normalisierung der Wirtschaftsleistung aus.
Der Einbruch der Börsenkurse sowie der deutschen Wirtschaft ist stärker als es in der Finanzkrise der Fall war, aber die Chancen stehen sehr gut, dass die Erholung ebenfalls schneller erfolgen wird. Damit dies geschieht, hat die Bundesregierung beispiellose Maßnahmen auf den Weg gebracht, um die Wirtschaft zu unterstützen.
Mehr aktuelle Updates zur Lage an der Börse gibt es in unserem Finanz- und Aktienblog.
Vorteile von growney
Zunächst empfiehlt es sich nicht, nur in Einzelaktien oder in einen einzelnen Index zu investieren. So entstehen Klumpenrisiken. growney investiert daher sehr breit gestreut in über 2.400 Einzeltitel in 45 Ländern. Ein breit diversifiziertes Portfolio hilft in Abwärtsphasen, aber auch in einer hoffentlich bald eintretenden Erholungsphase sind Privatanleger mit growney optimal aufgestellt.