Finanzplanung mit Köpfchen: Dass Sie Teile Ihres Einkommens sparen sollten, ist Ihnen sicher klar – egal ob …
388,5 Milliarden Euro legten Privathaushalte in Deutschland 2020 zurück. Das waren 45 Prozent mehr als im Vorjahr. Das bestätigt eine klare Tendenz der letzten Jahre und Monate: Vermögensaufbau wird für immer mehr Menschen ein wichtiges Thema.
Das liegt auch an der Erkenntnis, dass es für viele im Alter knapp wird. Mit dem sinkenden Rentenniveau steigt die Rentenlücke für viele auf Beträge über € 1.000, die im Ruhestand jeden Monat fehlen werden. Wer also jetzt nicht vorsorgt, dem droht später Altersarmut oder zumindest ein deutlich schlechterer Lebensstandard.
Wie erfolgreich das ist, hängt aber davon ab, für welche Geldanlage man sich entscheidet. Denn einige Anlageformen bringen sogar garantierten Verlust.
Sparen mit Aktien – nur was für eine Minderheit?
49 Milliarden Euro wurden 2020 neu in Aktien angelegt, wie die ING meldet. Auch das eine Rekordsumme. Gemessen am Gesamtvolumen von 388,5 Milliarden neuer Ersparnisse sind das aber gerade mal 12,6 Prozent, also etwa ein Achtel. Hinzu kommen noch rund 41 Milliarden Euro, die in Fonds oder ETFs investiert wurden (10,6 Prozent).
Deutlich stärker als in ein Aktiendepot flossen die Ersparnisse zur Bank oder Sparkasse: Girokonto, Sparkonto, Tagesgeld. Insgesamt waren das 148 Milliarden Euro, also 38,1 Prozent der Sparbeträge. Und auch wenn die Coronakrise die Finanzmärkte 2020 ganz schön in Atem hielt, war Sparen mit Aktien bzw. Fondssparen, z.B. mit ETFs eine gute Möglichkeit, mehr aus dem gesparten Geld zu machen.
Gerade als langfristige Geldanlage bringen ETFs, Fonds oder ein Aktiendepot eine dauerhaft attraktive Rendite. Wer über mehr als zwölf Jahre in den Deutschen Aktienindex, den US-Index Dow Jones oder den sogenannten Weltindex MSCI World investiert hat, erzielte in jedem Fall ein Plus an den Kapitalmärkten.
Gerade ETFs bieten die Möglichkeit, von dieser Wertentwicklung zu profitieren (wie ETFs funktionieren, lesen Sie in unserem Finanz-Wiki: Was sind ETFs), ohne dass Sie einzelne Aktien kaufen müssen: Mit den ETFs werden Indizes abgebildet, entsprechend schlägt es sich weniger stark nieder, wenn bei einigen Aktien die Kursentwicklung eher schwach ausfällt.
Kopfkissen- oder Pantoffeldepot? Ein großer Unterschied
Gibt es einen Unterschied zwischen sogenannten Kopfkissen- und Pantoffeldepot. Was sich ganz ähnlich anhört - nämlich nach einer einfachen Geldanlage, die ruhig schlafen lässt – ist ein sehr großer Unterschied.
Das Kopfkissen steht als Sinnbild für alle Formen, sein Geld zuhause aufzubewahren oder zu verstecken: Unter dem Kopfkissen, im Küchenschrank oder im Sparstrumpf bzw. in der Spardose. Das macht heute niemand, denken Sie? Stimmt leider nicht. 61 Milliarden Euro kamen 2020 an Bargeld-Vermögen in privaten Haushalten hinzu. Das ist mehr als in Aktiendepots geflossen ist, immerhin 15,7 Prozent der neu hinzugekommenen Ersparnisse.
Das Hauptproblem: Zuhause gelagertes oder verstecktes Geld kann keine Rendite einbringen – also nicht mehr werden. Das erschwert den Vermögensaufbau, denn gerade für mittel- oder langfristiges Sparen sind es das Prinzip von Zins und Zinseszins, das einen attraktiven Ertrag verspricht. Auch Zinsen für Tagesgeld oder Festgeld-Angebote sind häufiger geringer als der Kaufkraftverlust durch die Inflation.
Bezieht man die Inflation mit ein, so bringen diese Konten oder die Bargeldsummen zuhause sogar einen garantierten Verlust: Wenn aktuell eine jährliche Inflation von 2 oder 3 Prozent erwartet wird, so heißt das: alles wird teurer, aber das eigene Geldvermögen auf Bankkonten oder unter dem Kopfkissen bleibt gleich. So entstehen garantiert Verluste – die eigene Kaufkraft sinkt Jahr für Jahr.
Erreicht die durchschnittliche Inflation pro Jahr sogar 3 Prozent, so halbiert sich die Kaufkraft bis 2045: Wer heute 50.000 Euro auf dem Konto (oder zuhause) hat, kann sich dann nur Waren/Dienstleistungen kaufen, die heute einen Wert von 25.000 Euro haben. Für die eigene Altersvorsorge ist das wohl kaum zu empfehlen.
Sparen mit ETFs
Im Depot-Vergleich sind die Pantoffel-Portfolios eine Alternative, die die Experten von Stiftung Warentest empfehlen. Dabei werden ETFs als Geldanlage ausgesucht – ein Konzept, „das sich für Anleger eignet, die ihr Geld breit gestreut anlegen und mehr Rendite als mit reinen Zinsanlagen erzielen wollen“. Je nach Sicherheitsbedürfnis wird dabei ein Teil des Geldes auch in ETFs investiert, die Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen abbilden.
Vor- und Nachteile beim Sparen mit ETFs beschreiben die Experten so: „Auf dem Weltaktienmarkt waren in den vergangenen Jahrzehnten im Schnitt Renditen zwischen 6 und 8 Prozent pro Jahr möglich. Die Kehrseite: Pantoffel-Portfolios unterliegen den Schwankungen der Börsen. Je höher der Aktienanteil, desto höher können die Schwankungen sein. Mit anderen Worten: Es kann auch Jahre geben, die mit Verlusten enden.“
Während der Verlust beim Pantoffel-Portfolio also möglich ist, ist er beim „Kopfkissen-Portfolio“ oder dem Bankkonto bereits garantiert, wenn das Geld durch Inflation immer weniger Wert wird.
Riester-Rente und Versicherungen
Auch beliebt als Altersvorsorge: Riester-Rente oder andere Formen der privaten Rentenversicherung. 84 Milliarden Euro Sparvermögen wurden 2020 in Deutschland in diese Geldanlagen gesteckt, immerhin rund 21,6 Prozent. Dabei stehen gerade die als Riester-Rente bekannt gewordenen Sparverträge massiv in der Kritik.
Verbraucherschützer starten im Vorfeld der Bundestagswahl sogar eine Aktion gegen die einst so angepriesene Versicherung, die am 11. Mai 2001 per Gesetz eingeführt wurde. „Stoppt die Riester-Rente – sonst sehen wir alt aus“, ist die gemeinsame Forderung des Verbraucherzentrale Bundesverbands, des Bund der Versicherten und der Bürgerbewegung Finanzwende.
Problem der Riesterverträge: Einerseits entstehen hoher Verwaltungskosten, andererseits bedeutet eine Kapitalgarantie von 100 Prozent, dass kaum Geld zu einer vernünftigen Rendite angelegt werden kann. De facto ermöglicht die Garantie den Versicherungen nur die Geldanlage mit Anleihen – für die es aktuell kaum Zinsen gibt. Ein Problem, dass ähnlich bei anderen herkömmlichen Lebensversicherungen oder Rentenversicherungen besteht. Ab 1. Januar 2022 gilt für neue Verträge nur noch ein Garantiezins von 0,25 Prozent pro Jahr – sobald die Inflation höher ist, ist also auch das eine Geldanlage, bei der die Kaufkraft sinkt und damit ein Verlust entsteht.
Aktien kaufen – und die Alternativen
Neben Nullzinsen und Strafzinsen haben auch Trading Apps und Onlinebroker dazu beigetragen, dass mehr Menschen in Deutschland Aktien kaufen. Dabei zeichnet sich ab, dass bestimmte Trendaktien wie Tesla, Apple oder Amazon besonders stark im Fokus stehen, aber auch teilweise hohen Kursschwankungen unterworfen sind (siehe den Begriff Volatilität).
Dadurch steigt das Risiko einer solchen Geldanlage – und bringt die Notwendigkeit mit sich, ständig Aktienkurse und Finanzkennzahlen im Blick zu behalten. Das Investieren mit Fonds und ETFs ermöglicht dagegen mehr Gelassenheit mit sich: Die Geldanlage wird breiter gestreut, so dass die Rendite nicht stark von Einzelaktien beeinflusst werden kann.
Die Idee der Pantoffel-Portfolios ist dabei durchaus charmant: Mit ETFs kostengünstig in eine Reihe von Börsenindizes investieren und die Geldanlage dabei gezielt zwischen Anleihen und Aktien aufteilen. Genau das ist unser Ansatz bei growney: Wir ermitteln für Sie die passende Anlagestrategie, mit einem Aktienanteil zwischen 20 und 100 Prozent.
Dabei ist wichtig, dass wir für Sie als Anleger die Märkte im Auge behalten: Welches ist der beste ETF? Passen die ETFs auch nach einiger Zeit zu Ihren Zielen? Gibt es einen ETF, der besser in Ihr Portfolio passt? Wie sollte auf Kursverläufe und die Veränderungen an den Märkten reagiert werden? All das mit dem Ziel, dass Sie sich um nichts kümmern müssen – und trotzdem von einer attraktiven Rendite profitieren.
Das unterscheidet unsere ETF-Portfolios deutlich vom Sparkonto, dem Tagesgeld, dem „Kopfkissen“ oder einer konventionellen Riesterversicherung. Denn all diese Geldanlagen haben gemeinsam, dass sie garantiert Verluste einbringen. Umso besser, dass immer mehr Anleger sich für Alternativen mit anständiger Renditechance entscheiden.