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Aktiv gemanagte Fonds versprechen üblicherweise Renditen, die besser als der jeweilige Vergleichsmarkt sind. Gelingen soll das durch hochbezahlte Fondsmanager, die als professionelle Vermögensverwalter handeln und Marktchancen gezielt ausnutzen.
Die praktische Bilanz des aktiven Fondsmanagements fällt allerdings ernüchternd aus. Außer Kosten produziert es kaum einen messbaren Mehrwert wie die Fondsplattform Fundinfo analysierte. Im Börsenjahr 2018 haben nur 23 Prozent der aktiven Manager, die in europäische Aktien investieren, nach Abzug der Kosten ihren Vergleichsindex (Was ist ein Index?) geschlagen. Bei den in US-Aktien investierenden Managern waren es 25 Prozent, bei den in Emerging Markets anlegenden Managern 21 Prozent.[1]
Die negative Bilanz von Aktivfonds in einem Börsenjahr wie 2018, das mit Verlusten geendet hat, ist ein besonders schlechter Leistungsausweis. Denn ein wichtiges Verkaufsargument für aktives Management ist die angeblich bessere Performance in negativen Börsenphasen. Passivanlagen wie Indexfonds müssen alle Aktien aus ihrem Index halten, selbst dann, wenn sie überbewertet sind. Das ist kein großes Manko, wenn die Börsen steigen und Aktien auf breiter Front zulegen. Wenn die Märkte schwach sind, leiden auch passive Fonds.
Hoher Preis, kaum Leistung
Aktive Manager sollten dagegen gerade bei schwachen Börsen ihre Stärke beweisen. Denn Aktiv-Manager können Aktien frei von Indexzwängen kaufen und verkaufen. Sie können bei den Gewichtungen selber entscheiden, und viele können in Bargeld wechseln, wenn sie es für angebracht halten. Weil sie aber offenbar auch in Abwärtsmärkten ihre entsprechenden Indizes nicht schlagen, halten sie ein wichtiges Kriterium nicht ein: in einer Baisse (auch Bärenmarkt genannt ≙ anhaltend fallende Kurse) weniger Verluste zu erleiden als der Markt.
Ergebnis: Das Versprechen, den Markt zu schlagen, produziert lediglich überflüssige Kosten, häufig ohne zusätzliche Erträge für die Anleger.
Deshalb gibt es auch massive Kritik an den zu hohen Fondsmanagementgebühren. „Anleger zahlen einen hohen Preis für unterdurchschnittliche Langzeit-Performances von teuren aktiv gemanagten Fonds“, äußerte sich Mick McAteer, Co-Chef des Beratungsunternehmens Financial Inclusion Centre, gegenüber der „Financial Times“. „Die Indizien sind überwältigend: Ein großer Teil der Fondsbranche ist ineffizient und schröpft die Kunden um eine hohe Summe“, so McAteer weiter.[2]
Das sehen die Aufsichtsbehörden ähnlich: Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde hatte in einer Analyse festgestellt, dass die Kosten von aktiven Produkten gehörig an der Rendite für Anleger nagen.[3]
S&P Dow Jones-Analyse: verheerende Ergebnisse
Auch dem US-Indexanbieter S&P Dow Jones Indices ist es alljährlich eine Freude, das Versagen der Fondsmanager aufzuzeigen. Seit dem Jahr 2002 wird der Report S&P Indices versus Active Funds (SPIVA) veröffentlicht.[4]
Auch darin zeigt sich das gleiche Bild. Die Fondsmanager bleiben durchweg hinter den jeweiligen Referenzindizes zurück. Weder global noch innerhalb einzelner Länder konnten sie ihre Benchmarks schlagen.
Die S&P-Analyse räumt auch mit dem Mythos auf, dass die Fondsprofis zumindest in Schwellenländern durch aktives Management ein Mehr an Rendite herausholen, weil die Emerging Markets nicht die gleiche Effizienz wie die entwickelten Aktienbörsen aufweisen. So schnitten 81 Prozent der auf Euro lautenden aktiv gemanagten Schwellenmarktfonds auf Ein-Jahres-Sicht schlechter ab als der S&P Vergleichsindex IFCI. Über einen längeren Zeithorizont steigt dieser Anteil auf 87 (3 Jahre), 93 (5 Jahre) beziehungsweise 99 Prozent (10 Jahre).
Am erfolgreichsten sind die professionellen Vermögensverwalter noch auf kurze Sicht. Bei Fonds mit Fokus auf Europa oder Deutschland schneiden zum Beispiel „nur“ 58 beziehungsweise 60 Prozent schlechter ab. Bei globalen Fonds sind es allerdings schon 82 Prozent.
Geradezu verheerend sind die Ergebnisse über längere Zeiträume. Hier nähern sich die Anteile der Fonds mit einem unterdurchschnittlichen Anlageerfolg schnell der 90-Prozent-Marke oder bewegen sich sogar darüber. Auf Zehn-Jahres-Sicht schafft es kaum noch ein Fondsmanager, besser zu sein als der Markt.
Das heißt: Je länger der Betrachtungszeitraum, umso deutlicher erweist sich das Renditeversprechen der aktiven Vermögensverwalter als Illusion.
ETFs – die überlegene Strategie
Deutsche Verbraucherschützer raten Fondssparern seit Jahren, nicht in aktiv gemanagte Fonds zu investieren, sondern stattdessen auf börsennotierte Indexfonds, kurz (ETFs) genannt, zu setzen.
„Die meisten aktiv gemanagten Fonds erzielen langfristig keine höhere Rendite als Indexfonds, sondern verursachen durch ihre Gebühren nur zusätzliche Kosten“, fasst Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, treffend zusammen.[5] Genau deshalb haben die ETFs (Was ist ein ETF einfach erklärt?) in den letzten Jahren einen großen Boom erlebt. Denn sie beschränken sich auf die reine Nachbildung eines Marktindexes, ihre Anlagepolitik ist passiv. Dadurch sind sie besonders kostengünstig und erzielen trotzdem ein Ergebnis, das dem Markt entspricht – eine überlegene Strategie im Vergleich zu den allermeisten Fondsmanagern.
Und wer sich selbst die Auswahl aus dem enorm großen ETF-Angebot nicht zutraut, wird am besten Kunde auf einer digitalen Geldanlageplattform.
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Probieren Sie es doch einfach mal selbst aus!
Fußnoten und Links
[1] Newsletter Fundinfo.com, Januar 2019
[2] https://www.ft.com/content/c6183f2f-f58a-3569-a6ac-9d2b44adfe28
[3] https://www.esma.europa.eu/press-news/esma-news/esma-report-finds-investment-product-performance-highly-impacted-charges
[4] https://www.spglobal.com/spdji/en/research-insights/spiva/
[5] https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/Auf-die-langfristige-Performance-kommt-es-an-253531.html