Wie Menschen ihr Geld anlegen – das ändert sich ständig. Eine aktuelle Studie zeigt, welche Geldanlagen aktuell besonders gefragt sind …
Ein Prachtbau, umgeben von hohen Mauern, im Münchner Stadtteil Haidhausen liegt das wohl exklusivste Studentenwohnheim des Landes: Im Maximilianeum leben 50 junge Stipendiaten, Tür an Tür mit Parlamentariern. Denn das geschichtsträchtige Gebäude ist auch Sitz des bayerischen Landtags. Wer hier während seiner Universitätszeit leben darf, genießt neben dem edlen Ambiente einen Rundumservice. Putzen, Kochen, Waschen übernimmt das Hauspersonal – und das alles kostenfrei, dank eines Stipendiums. Bedingungen, von denen die meisten Studenten nur träumen können.
Die Hochschuljahre verschlingen meist hohe Summen – nicht nur in München. Nach Angaben des Deutschen Studentenwerks benötigen alleinstehende Studenten im Monat durchschnittlich 918 Euro zum Leben. Ein dreijähriges Bachelor-Studium kostet demnach rund 33.000 Euro, für einen Master-Abschluss nach fünf Jahren müssen Studierende etwa 55.000 Euro berappen.
Der größte Posten ist die Miete. Durchschnittlich liegt sie bei 323 Euro pro Monat. Allerdings gibt es von Stadt zu Stadt große Unterschiede. Während Münchner Studenten im vergangenen Jahr für eine Wohnung in Uni-Nähe 634 Euro zahlten, gaben angehende Akademiker in Leipzig für ihre Unterkunft weniger als 300 Euro aus.[1] Allen Standorten ist jedoch eines gemeinsam: Die Kosten für studentisches Wohnen stiegen im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Und zu der Miete ist ja anfangs auch eine Mietkaution zu zahlen.
Eltern in der Pflicht
Wer sich für eine Hochschulausbildung entscheidet, ist daher in der Regel auf finanzielle Unterstützung angewiesen: 86 Prozent der Studenten erhalten einen Zuschuss von ihren Eltern. Diese leisten im Schnitt jeden Monat 541 Euro.[2] Grundsätzlich gilt: Mutter und Vater sind zum Unterhalt ihrer Kinder verpflichtet. Auch wenn der Nachwuchs schon volljährig ist, müssen sie für ihn, abhängig von der Höhe ihres Nettoeinkommens, zahlen – vorausgesetzt, er befindet sich in seiner ersten Ausbildung nach dem Schulabschluss.
Klassiker ohne Klasse
Um ihrem Kind während des Studiums unter die Arme greifen zu können, wollen viele Paare frühzeitig Geld zurücklegen. Doch welche Vorsorgevariante ist das Mittel der Wahl? Besonders beliebt ist das Sparbuch. Knapp 40 Prozent der Eltern, die für ihre Sprösslinge sparen, setzen auf den Klassiker – mit mauen Erträgen. Denn derzeit bietet das Sparbuch so gut wie keine Zinsen. Damit bleibt auch der Zinseszinseffekt, der die Rendite erst richtig in Schwung bringt, auf der Strecke.
Zwitter-Angebote in der Kritik
Ebenfalls gefragt sind Ausbildungsversicherungen, die als besondere Form der kapitalbildenden Lebensversicherung eine Mischung aus Versicherung und Geldanlage sind. Mit ihnen steht das ersparte Geld dem Nachwuchs zu einem festgelegten Zeitpunkt zur Verfügung. Falls der Einzahler sterben sollte, übernimmt in der Regel das Versicherungsunternehmen die monatlichen Raten und garantiert die Auszahlung des vertraglich vereinbarten Betrags.
Was auf den ersten Blick überzeugt, hat bei näherer Betrachtung einige Haken. So sehen Verbraucherschützer Ausbildungsversicherungen meist kritisch. „Sie sind unflexibel, mit hohen Kosten verbunden und oft ohne jede Rendite“, urteilen etwa die Experten von Stiftung Warentest.[3]
Renditestarke Alternative
Paare, die mehr für ihren Nachwuchs erzielen möchten, sollten sich Aktienfonds zuwenden. „So können schon kleine, monatliche Beträge über die Jahre zu einem ansehnlichen Vermögen wachsen“, erklärt Gerald Klein. Um das Risiko einer Aktienfondsanlage zu minimieren, rät der Gründer und Chef von growney dazu, die Sparbeträge breit über verschiedene Märkte zu streuen. Das klappt mit ETFs, also Fonds, die Aktienindizes nachbilden, besonders einfach und effektiv. Mit einem ETF auf den Weltmarktindex MSCI World etwa holen sich Sparer über 1.600 Aktien aus 23 Ländern ins Depot– bei geringen Kosten und hoher Flexibilität. Denn ETFs können jederzeit an der Börse verkauft werden.
Sparturbo frühzeitig zünden
Um zum Studienbeginn des Juniors genügend Kapital auf der hohen Kante zu haben, sollten Eltern frühzeitig mit dem Fondssparen loslegen. Ein Beispiel: Ein Paar möchte das spätere Bachelorstudium seines Kindes finanzieren. Es geht davon aus, dass der Nachwuchs 1.000 Euro im Monat zum Leben braucht. In den drei Jahren bis zum Uniabschluss kämen also 36.000 Euro zusammen. Mutter und Vater starten gleich nach der Geburt ihres Babys mit der regelmäßigen Anlage in die Investmentstrategie grow70 von growney. Die derzeitige erwartete Rendite liegt bei 6,14 Prozent pro Jahr. Um die angestrebten 36.000 Euro zum 18. Geburtstag ihres Kindes zu erreichen, müssten sie knapp 93 Euro pro Monat zurücklegen. Fangen sie jedoch erst mit der Einschulung an, erhöht sich die Sparrate auf rund 171 Euro und wäre damit fast doppelt so hoch (Diese Werte wurden mit dem growney-Anlageplaner berechnet.).
Wenige Jahre machen demnach dank des Zinseszinseffektes einen deutlichen Unterschied. Je früher sich Eltern also mit der Studienfinanzierung befassen, desto besser.
Und sollte der zukünftige Student aufgrund herausragender schulischer Leistungen ein Stipendium à la Maximilianeum ergattern und weniger Geld als erwartet für die Hochschuljahre benötigen, kann die angesparte Summe einfach investiert bleiben. So wächst die angedachte Starthilfe mit der Zeit zu etwas Großem heran.
[1] https://www.iwkoeln.de/studien/iw-reports/beitrag/christian-oberst-michael-voigtlaender-mietpreisunterschiede-zwischen-hochschulstandorten-weiten-sich.html
[2] https://www.dzhw.eu/pdf/sozialerhebung/21/Soz21_zusammenfassung_barrierefrei.pdf
[3] https://www.test.de/presse/pressemitteilungen/Sparen-fuer-Kinder-Bessere-Alternativen-zur-Ausbildungsversicherung-5252146-0/