Immer wieder beschäftigt eine Entwicklung derzeit die Finanzmärkte: die Angst vor der Inflation. Deutschland hat für April 2021 …
In Kürze
- Aktienmärkte mit Steigerungen im zweiten Quartal 2021
- Viele Aktienindizes erreichen neues Allzeithoch
- Sorgen vor steigender Inflation
- Klassische und ESG Portfolios mit überzeugender Performance
Hausse setzt sich fort
Seit über einem Jahr sind die Börsenentwicklung und die Finanzmärkte geprägt von der Corona-Pandemie. Nach einem schmerzhaften Absturz der Aktienmärkte im März 2020 erholten sich die Kurse bis Jahresende fulminant. Diese Rally setzte sich in den ersten beiden Quartalen des Jahres 2021 ungebremst fort.
Der S&P500 konnte Ende Juni mit knapp über 4.300 Punkten ein neues Allzeithoch feiern. Auch der Dax schloss erstmals über 15.800 Punkten. Außer der Region Pazifik, welche ganz knapp eine positive Entwicklung verfehlte, liegen alle unsere Aktien ETFs im zweiten Quartal zum Teil deutlich im Plus.
Abbildung 1: Entwicklung der Aktienmärkte in USA, Europa und Schwellenländer
Baldiges Ende der Pandemie?
Getrieben sind die Kurse von der Aussicht auf das Ende der Covid-19-Pandemie. Durch die fortschreitende Impfung der Bevölkerung in den Industrieländern scheint sie in greifbarer Nähe zu sein. In Deutschland sinken die Inzidenzen seit dem Höhepunkt der dritten Welle im April stetig und haben mittlerweile einstellige Werte erreicht. Ganz ähnlich sieht es in den meisten entwickelten Ländern aus.
Die verbesserte Lage zeigt sich deutlich in den Wachstumsraten: So verzeichnete die USA im ersten Quartal ein annualisiertes Wachstum von 6,4 Prozent. Im zweiten Quartal wird mit einem noch stärkeren Wachstum gerechnet. In Europa deuten Stimmungsindikatoren ebenfalls auf ein starkes Wachstum im zweiten Quartal hin.
Weitere Unterstützung erhalten die Märkte durch umfangreiche fiskalpolitische Maßnahmen der Staaten und eine weiterhin ultra-lockere Geldpolitik der Notenbanken. Kurz gesagt gilt immer noch „TINA = There is no Alternative“. In vielen Regionen der Welt liegen die Zinsen historisch niedrig, so dass Investieren in Aktien alternativlos erscheint.
Inflationsängste
Seit einiger Zeit bestimmt allerdings insbesondere in den USA die Angst vor einer Überhitzung der Wirtschaft und damit einhergehender steigender Inflation die Märkte. Da viele Konsummöglichkeiten wie Reisen, Restaurantbesuche oder kulturelle Aktivitäten in der Pandemie nicht möglich waren, ist die Sparquote deutlich gestiegen. Der neue US-Präsident Joe Biden hat zu Beginn seiner Amtszeit ein weiteres Hilfspaket für die Bevölkerung in Höhe von 1,9 Billionen US-Dollar auf den Weg gebracht. Zusätzlich ist ein Infrastrukturprogramm in Höhe von fast 2 Billionen US-Dollar geplant, dessen Umsetzung allerdings noch fraglich ist.
Im zweiten Quartal war teilweise ein nachholender Konsum nach dem Lockdown zu beobachten und stieß auf ein noch mit Kapazitätsengpässen kämpfendes Angebot. Dadurch stiegen die Preise in den USA um 5 Prozent und in Deutschland um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr an.
Die große Frage ist nun, ob dieser Anstieg lediglich vorübergehender Natur ist oder die Inflation zurück ist. Die Notenbanken vertreten vehement die erste Meinung. Die Märkte folgten dieser Interpretation im Großen und Ganzen im zweiten Quartal. Die 10jährigen US-Zinsen stabilisierten sich nach einem starken Anstieg auf 1,74 Prozent im ersten Quartal in den letzten drei Monaten bei ca. 1,5 Prozent.
Märkte in starker Abhängigkeit der Notenbanken
Wie groß die Abhängigkeit vom billigen Geld jedoch ist, zeigte sich nach der Sitzung der US-Notenbank FED Mitte Juni. Gegenüber der letzten Sitzung sehen nun 13 statt 7 der 18 Mitglieder des Offenmarktausschusses der FED eine Zinserhöhung bis Ende 2023. 7 Mitglieder sehen eine Anhebung bereits 2022. Dies ließ kurzfristig die US-Zinsen deutlich steigen, die Aktien-Märkte fallen und den Dollar gegenüber dem Euro um über 2 Cent aufwerten. Die Lage beruhigte sich im Anschluss aber ebenso schnell wieder.
Besonders sensibel reagieren Wachstumswerte auf das Risiko höherer Zinsen, da die in weiter Zukunft liegenden Gewinne stärker diskontiert werden müssten. Der Nasdaq erlebte deshalb in diesem Jahr bereits zwei heftige Rücksetzer. Nachlassende Zins- und Inflationssorgen führten zum Quartalsende allerdings auch beim Nasdaq100 zu einem neuen Allzeithoch von 14.582 Punkte.
Entwicklungsländer hinken hinterher
In den Entwicklungsländern ist ein schnelles Ende der Corona-Pandemie noch nicht in Sicht. Sie kommen nur schwer an ausreichend Impfstoff, um ihre Bevölkerung zu schützen. Besonders Südamerika ist weiterhin stark von der Pandemie betroffen. So weist der Emerging Markets ETF im zweiten Quartal neben dem Pazifik ETF auch die geringste Performance unter den Aktien-ETFs in unserem Portfolio auf.
Entwicklung der ETF-Portfolios von growney
Entsprechend der beschriebenen Marktentwicklung legte das grow100-Portfolio im zweiten Quartal um 4,80 Prozent zu. Je nach Beimischung von europäischen Unternehmens- und Staatsanleihen schlossen die anderen growney-Portfolios zwischen +0,89 Prozent und +3,41 Prozent ab.
Abbildung 2: Performance der 5 klassischen growney-Portfolios in Q2/2021
Für alle Strategien, die Anleihe-ETFs enthalten, haben wir in Q2 außerdem eine entscheidende Änderung vorgenommen: Der Staatsanleihen-ETF wurde teilweise durch den Fonds Invesco Euro Government Bond 1-3 Year UCITS ETF ausgetauscht. Da dieser sehr geringe Kosten aufweist, sind so auch die Kosten für unsere Strategien insgesamt gesunken.
Abbildung 3: Performance Contribution (grow20 bis grow70) nach Anlageklassen in Q2/2021
Analyse der Aktienperformance
Wie setzt sich nun genau die Performance des Aktienanteils in den growney Portfolios zusammen?
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Der MSCI USA ETF erzielte in lokaler Währung 8,65 Prozent Rendite. Ein leicht aufwertender Euro führte zu einer in Euro ermittelten Rendite von 7,2 Prozent. Bei einem Gewicht am Jahresanfang in Höhe von 27,5 Prozent ergibt sich ein Performancebeitrag von 1,98 Prozent.
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Für den MSCI Canada ETF beträgt die in Euro ermittelte Rendite sogar 8,31 Prozent.
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Für die europäischen Aktien-ETF waren es 5,86 Prozent (MSCI EMU ETF) bzw. 6,36 Prozent (STOXX Europe 600 ETF), beim MSCI Emerging Markets ETF 3,43 Prozent. Für den MSCI World Small Cap ETF betrug die Performance in US-Dollar 4,77 Prozent, in Euro waren es 3,37 Prozent.
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Einzig der MSCI Pacific ETF verzeichnete ein Minus in Euro (-0,29 Prozent). Der Performancebeitrag dieses Anteils liegt für das Quartal bei -0,02 Prozent.
Tabelle 1: Performance Contribution grow100 in Q2/2021
ESG
Unsere nachhaltigen ESG-Portfolios sind erst seit September 2020 auf dem Markt und werden daher erst ab Oktober 2021 in den Quartalbericht einbezogen.
Rebalancing
In Q2 hat kein Rebalancing der Portfolios stattgefunden.
ETF Auswahl
In den Strategien grow20, grow30, grow50 und grow70 wurde der Staatsanleihen-ETF jeweils zur Hälfte ausgetauscht.
Neu aufgenommen wurde der ETF Invesco Euro Government Bond 1-3 Year UCITS. Durch die Änderungen haben sich die ETF-Kosten der genannten Strategien leicht verringert.
Sonstige Änderungen
Unser Robo-Advisor darf sich gleich über 3 neue Auszeichnungen freuen:
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Die Stiftung Warentest bewertet unser Angebot für eine Geldanlage von € 100.000 mit „Sehr gut“ (Finanztest 07/21). Auch bei € 40.000 gehört growney zu den Testsiegern.
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Auch im Test der WirtschaftsWoche haben wir im Mai mit der Note „Sehr gut“ abgeschnitten – sowohl für die Einmalanlage als auch für unser Sparplan-Angebot.
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Für die Qualität unserer Finanzprodukte und unseren Service wurden wir außerdem mit dem Finanz-Award 2021 ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird jedes Jahr im TV-Sender ntv vergeben, dieses Jahr wurden insgesamt 236 Finanzunternehmen unter die Lupe genommen.