Ein bisschen was anlegen und damit reich werden. Das klingt erstmal wie ein kühner Traum – zu schön, um wahr zu sein. Doch …
Die Liste der zurückliegenden Herausforderungen ist lang. Marzipankartoffeln, Schokoladenweihnachtsmänner, Gänsebraten. So oder ähnlich sah der weihnachtliche Hindernissparcour aus. Mit manchmal schwerwiegenden Folgen, wortwörtlich. Umso wichtiger sind die guten Vorsätze im neuen Jahr, sich mehr zu bewegen. Ein Vorsatz, den gefühlt fast alle erwachsenen Deutschen ins Auge fassen. Nur ist das mit den guten Vorsätzen so eine Sache. Längst nicht nur in Sachen Sport.
Der ist bekanntlich gesund und beugt allen möglichen Gebrechen vor. Damit dem guten Vorsatz des „more sport“ aber nicht schon nach ein paar Wochen die Puste ausgeht, damit er sich nicht nur im Kauf bunter Sportschuhe erschöpft, gibt es eine Reihe von psychologischen Tricks.
Der wichtigste: Ganz konkrete Ziele setzen, nicht im Wolkigen bleiben. Also: Jeden Donnerstag gehe ich ins Fitness-Studio. Direkt nach der Arbeit, statt den Sport stetig auf kommende Woche zu verschieben. So verfällt man nicht der Lockungen der Couch und des Fernsehprogramms. Das gleiche gilt auch in Sachen Finanzen.
Einfach günstig anlegen
Wer im Januar mal wieder enttäuscht auf die mickrige Zinsgutschrift seines Tagesgeldkontos blickt, hat einen Grund mehr, die Geldanlage gezielt in die Hand zu nehmen. Erfolgsversprechender und leicht verständlich sind Exchange Trade Funds (ETFs).
Diese Anlageform baut Börsenindizes schlicht so nach, dass sie deren Wertentwicklung spiegeln. Steht der Dax also deutlich im Plus, stünde auch ein entsprechender ETF deutlich im Plus. Und langfristig, zeigen Statistiken, bringen Aktien immer ein Plus. Wer zum Beispiel 15 Jahre lang dem deutschen Aktienindex Dax die Treue hielt, konnte zuletzt auf eine jährliche Rendite von über 10 Prozent zurückblicken[1].
Noch einfacher klappt es mit dem Vermögensaufbau mit ETFs, beauftragt man einen darauf spezialisierten Online-Vermögensverwalter. Denn dessen schlanke Kosten ergänzen sich perfekt mit den niedrigen Gebühren der ETFs. „Im Schnitt kosten ETFs im Jahr nur ein gutes Zehntel der Gebühren aktiver Fonds“, weiß Gerald Klein, Gründer und Geschäftsführer von growney.
Und am Ende sind es nun einmal auch die Gebühren, die über Erfolg oder Misserfolg einer Anlage entscheiden. Einfach, weil sie an den erwirtschafteten Erträgen knabbern. Die Deutschen haben das erkannt: Eine Gfk-Studie ergab bereits 2014, dass gut 21 Prozent der Befragten die Gebühren als größte Sorge bei der Geldanlage betrachten[2].
Steueroptimiert investieren
Aber auch den Fiskus sollten Anleger im Auge behalten. Denn in puncto Steuern gibt es Neuerungen zum Jahreswechsel. So werden thesaurierende Fonds nämlich Anfang 2019 anders als bislang zur Kasse gebeten. Genauer: Dann wird die so genannte Vorabpauschale erhoben, rückwirkend für das Jahr 2018. Dahinter verbirgt sich eine vorgezogene Besteuerung künftiger Wertsteigerungen. Der Staat will so sicherstellen, dass auch Fonds, die nicht ausschütten, einen Mindestbetrag abführen[3].
„Anleger sollten immer die Rendite nach Steuern im Blick haben“, sagt Gerald Klein, Gründer und Geschäftsführer von Growney. „Deswegen wählen wir wo immer möglich thesaurierende ETFs aus, bei denen die Dividenden direkt reinvestiert und nicht an den Anleger ausgeschüttet werden.“
Bei diesen ETFs ist die Steuerbelastung bis zum Verkauf der Anteile niedriger. So bleibt mehr Geld im Depot, das was für einen zusätzlichen Renditeschub sorgen kann[4].
Ordnung in den Ordnern
Mindestens einmal im Jahr sollten sich die Bundesbürger auch dem Thema Versicherungen widmen. Klar, die dicken Ordner zur Hand zu nehmen und nach den unterschiedlichen Policen zu suchen, ist nicht wirklich amüsant.
Doch Haftpflicht hier, Hausrat da – im Lauf der Jahre hat sich so manches verändert. Der Hausstand etwa ist gewachsen, neue Rennräder hinzugekommen, eine teure HiFi-Anlage. Der Gegenwert des Hausstands, er wächst stetig. Und irgendwann ist die abgesicherte Summe überstiegen. Im Fall der Fälle kann das dazu führen, dass man auf seinem Schaden sitzen bleibt. Der gute Vorsatz, ordentlich Ordner zu wälzen, zahlt sich also aus. Nicht nur dort.
Krankenkassen werden günstiger
Auch in Sachen Krankenversicherung gibt es 2019 Änderungen: Die finanzielle Belastung wird wieder zu gleichen Teilen auf die Schultern von Arbeitgeber und Arbeitnehmer verteilt. Konkret: Der Zusatzbeitrag wird ebenfalls beiden in Rechnung gestellt und nicht wie bisher nur dem Arbeitnehmer[5].
Und so manche Krankenkasse will den Zusatzbeitrag ohnehin senken. Zeit für einen Wechsel zu einer günstigeren Krankenkasse? Unbedingt.
Weiter geht’s mit der Checkliste.
Nächster Punkt: Bankkonten. Während einige Konten noch kostenlos sind, verlangen viele Banken inzwischen Gebühren. Und die summieren sich im Lauf der Jahre von kleinen Summen zu größeren, von größeren zu spürbaren Zahlen. Umgehen lässt sich das, in dem der Schwung der guten Vorsätze genutzt und das eigene Konto einfach auf ein kostengünstigeres Konto umgestellt wird.
Der Aufwand dafür hält sich im Rahmen: Neues Institut suchen, Dauerüberweisungsaufträge umstellen – fertig. Wäre das neue Jahr nicht ein passender Anlass, diese Erkenntnisse auch in die Praxis umzusetzen? Zumindest wären es gute Neujahrsvorsätze, die auch durchführbar sind.
Quellennachweis und weitere Infos
[1]https://www.dai.de/detail/dax-rendite-dreieck
[3]https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/2018-12-05-steuerliche-aenderungen-2019.html