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Die 6 schlimmsten Anlagefehler – und wie sie sich vermeiden lassen.

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24. Februar 2017 // Geldanlage

Aus Fehlern wird man klug – doch wer hat schon Lust, bei der Geldanlage erst einmal schmerzhaft zu lernen, wenn das eigene Kapital auf dem Spiel steht?

Viele oftmals fatale Fehler sind altbekannt, und lassen sich daher von vorneherein vermeiden. Wir haben die sechs schlimmsten Anlagefehler zusammengestellt.

Risikoaversion

Mit diesem Fehler fängt alles an: Wer Angst vor den Kapitalmärkten hat, hat schon verloren – zumindest, wenn er in Zeiten niedriger Zinsen Vermögen aufbauen und für das Alter vorsorgen will. An den Kapitalmärkten gibt es keine Rendite ohne Risiko. Im Gegenteil: Einfach gesprochen ist der Renditeaufschlag, den Anleger bei so genannten „risikoreichen“ Anlageklassen erwarten können, nichts anderes als eine Entschädigung für das eingegangene Risiko. Risiko und Rendite sind also zwei Seiten ein und derselben Medaille. Wer nicht bereit ist, mehr Risiken einzugehen, der verzichtet auf Rendite. Anstatt vor den Kapitalmärkten zurück zu schrecken, sollten sich Anleger daher über ihre persönliche Risikobereitschaft im Klaren werden – zum Beispiel mit der Anlageberatung von growney.

Ist das persönliche Risikoniveau ermittelt, gilt es, die Risiken, die für den Anlageerfolg nötig sind, abzusichern. Das beste Mittel dafür lautet Diversifikationim Depot. Wer nicht alle Eier in einen Korb gelegt hat, kann ruhiger schlafen. Anleger sollten sich außerdem vor Augen führen, dass in einer Anlageklasse wie Aktien, die allgemein als risikoreich gilt, über längere Zeiträume bislang fast immer Gewinne erzielt wurden. Das Risiko bestand also eher darin, auf zwischenzeitlichen Verlusten sitzen zu bleiben, wenn das Kapital kurzfristig benötigt wurde. Anleger mit einem langfristigen Horizont – und genau das sind Privatanleger, die für das Alter vorsorgen wollen – wurden dagegen für das eingegangene Risiko entlohnt.

„The trend is your friend“ – so lautet eine alte Börsenweisheit. Dahinter steht die Vorstellung, dass ein bestehender Trend sich in der Regel fortsetzen wird. Ein steigender Markt steigt weiter, ein fallender Markt fällt weiter. Wer Trends nachjagt, versucht, sich diese Regel zunutze zu machen – und scheitert in der Regel an der Wirklichkeit. Denn es ist kaum möglich, mit hinreichender Sicherheit zwischen fallenden und steigenden Märkten zu unterscheiden. Ein Großteil der kurzfristigen Kursbewegungen ist jedoch nichts als der Ausdruck natürlicher Schwankungen um einen Mittelwert. Aber da sich die Aktienmärkte auf lange Sicht bislang fast immer positiv entwickelt haben, sollten Anleger auf diese langfristigen Zuwächse setzen, anstatt nach kurzfristigen Trends zu schielen.

Das gleiche gilt übrigens für eine andere Art von Trends: Moden, die etwa bestimmte Technologien und Branchen beflügeln. Doch da niemand in die Zukunft blicken kann, kann auch niemand mit Sicherheit sagen, wann der Trend ein Ende hat – die Tech-Blase des Jahres 2000 lässt grüßen.

Noise Trading

In allen Bereichen des Lebens nimmt die Informationsflut zu, und das gilt auch für den Finanzmarkt. Und wie überall sonst auch stehen Anleger vor der Herausforderung, relevante von irrelevanten Signalen zu unterscheiden, also die Information vom Rauschen („Noise“) zu trennen. Am Finanzmarkt bedeutet das, fundamentale von nichtfundamentalen Informationen auseinander zu halten. Ein typischer Noise Trader versucht, alle verfügbaren Informationen aufzusaugen und glaubt Muster zu erkennen, um diese auszunutzen – und verwechselt dabei Information und Rauschen. Denn die meisten scheinbaren Informationen sind nichts als Gerüchte, die sich langfristig in der Regel als belanglos für die Entwicklung der Kurse erweisen. Noise Trader schließen daher in der Praxis viele eigentlich unbegründete Handelsgeschäfte ab, was die Rendite senkt oder schlimmstenfalls zu Verlusten führt.

Home Bias

Zu Hause ist es am schönsten – doch an den Kapitalmärkten gilt oft das genaue Gegenteil. Viele Anleger fühlen sich unwohl dabei, ihr Geld an ausländischen Märkten anzulegen. Die Deutschen stecken ihr Geld daher bevorzugt in deutsche Aktien. Damit sind sie nicht alleine: Anleger aus aller Welt unterliegen diesem sogenannten „Home Bias“. Mangelnde Informationen, steuerrechtliche Bedenken oder sprachliche Barrieren: Die Gründe sind vielfältig, doch nicht selten ist es die Vorsicht vor dem Unbekannten, die die Anleger zurückschrecken lässt. Ein Trugschluss, denn im Vergleich zum Weltmarkt machen deutsche Aktien nur einen geringen Anteil aus. Wer sich auf heimische Aktien konzentriert, bringt sich damit also um Diversifikation – und die ist eines der wichtigsten Instrumente, um Risiken im Portfolio zu senken.

Klüger wäre daher eine Strategie, die versucht, die Entwicklungen des Weltmarktes möglichst breit nachzuzeichnen. Auch Privatanleger können über günstige ETFs auf die wichtigsten Indizeswie MSCI World, S&P 500 oder EuroStoxx 50 zum Beispiel im Aktienbereich mit geringem Aufwand eine relativ breite Streuung erreichen. Mit dem richtigen Produkt ist dies nicht nur günstig, sondern auch aus steuerlicher Sicht unkompliziert.

Emotionalität

Die Börsennachrichten zeigen es immer wieder: Kurzfristig haben Emotionen wie Angst und Euphorie einen starken Einfluss auf die Kurse. Und auch einzelne Anleger sind nur selten davor gefeit. Der häufigste Fall: Viele Anleger hängen an Positionen, die Verluste eingebracht haben, und wollen diese erst wieder verkaufen, wenn der Einstiegskurs erreicht wird. Doch die Märkte schauen nur nach vorne. Entscheidend ist daher, wieviel Potenzial eine Aktie oder ein Markt hat, nicht, was sich der Anleger einmal davon erhofft hat. Eine andere typische Falle: Aus Euphorie und Angst lassen sich Anleger von Trends beeinflussen, tätigen Panikverkäufe oder kaufen mitten auf dem Höhepunkt einer Rally. Schlimmstenfalls ziehen sie sich aus Angst um das Ersparte ganz aus den Kapitalmärkten zurück – womöglich unter großen Verlusten. Besser ist es, die Anlagestrategie so anzupassen, dass Angst gar nicht entsteht, und genau daher ist ein Test der persönlichen Anlagepräferenz so wichtig.

Emotionalität ist also nicht selten der Auslöser für andere Anlagefehler. Wer sich von Emotionen leiten lässt, neigt daher auch dazu, die Zusammensetzung seines Portfolios insgesamt aus dem Blick zu verlieren. Entscheidend ist jedoch die disziplinierte Aufteilung des Kapitals über verschiedene Anlageklassen und ein regelmäßiges Rebalancing. Nur so können sich Anleger sicher sein, dass ihr Portfolio ihrem Risikoprofil entspricht – und dieses Wissen hilft, sich von Emotionen nicht mitreißen zu lassen.

Mangelnder Kostenüberblick

Der vielleicht größte, und am häufigsten übersehene Anlagefehler ist jedoch, sich zu wenig Gedanken um die Kosten zu machen. Denn die Kosten sind der einzige Faktor, den Anleger bei Anlagegeschäften vollständig kontrollieren können. Umso sträflicher wäre es, diesen Aspekt zu vernachlässigen. Geldanlage ist zwangsläufig mit Kosten verbunden – für das Depot selbst und für jedes einzelne Produkt darin. Ein kostengünstiges und hinreichend diversifiziertes Portfolio lässt sich zum Beispiel mit passiven Exchange Traded Funds (ETFs) auf verschiedene Anlageklassen realisieren, die die Entwicklung des Gesamtmarktes nachbilden. Es ist nicht zuletzt die niedrige Kostenquote, aufgrund der ETFs in der Regel bessere Renditen erzielen als aktiv verwaltete Fonds, bei denen die Verwaltungsgebühren schon einmal ein bis zwei Prozent pro Jahr betragen können.

Doch auch jede einzelne Transaktion verursacht Kosten. Und das kann besonders fatal sein, wenn Anleger gleichzeitig einem der anderen Anlagefehler wie Trendfolge, Noise Trading und Emotionalität aufsitzen. Denn wer auf Trends schielt, auf Gerüchte reagiert oder aus Angst verkauft, handelt häufiger. Die resultierenden Gebühren lasten auf der Rendite – ein starkes Argument gegen Strategien mit ohnehin fragwürdigen Erfolgsaussichten.

Mehr erfahren: So investiert growney

Gerald Klein
Gerald Klein
growney Gründer & CEO

growney-Gründer Gerald Klein blickt auf 25 Jahre Bankenerfahrung im Kapitalmarktgeschäft zurück. Freunde haben ihn oft gefragt: „Was soll ich mit meinem Geld tun?“ Mit growney hat er endlich die passende Antwort gebaut, hinter der er zu 100% steht.



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