Euromünzen fallen aus einer Geldbörse heraus.

Starten statt Warten: Wie sich die Rentenlücke ganz einfach schließen lässt

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31. Oktober 2018 // Vorsorge

Private Vorsorge ist wichtiger denn je – nur hören mag das niemand mehr. Das Thema gilt als langweilig und voller Formulare. Doch es geht auch einfach und wir erklären, wie sich die Rentenlücke ganz einfach schließen lässt.

Wer langsam auf die Rente zugeht, der träumt schon mal. Davon, was er alles in seinem wohl verdienten Ruhestand machen wird. Wie er regelmäßig seine Kinder besucht, Geschenke an die Enkel verteilt. Oder eine Traumreise auf einem Kreuzfahrtriesen unternimmt und durch die Metropolen der Welt bummelt.

Träumen sei natürlich jedem gegönnt. Doch die Realität sieht häufig anders aus. „Etwa die Hälfte der Personen aus rentennahen Jahrgängen wird bei Eintritt in den Ruhestand ihren privaten Konsum einschränken müssen, da ihre Rentenanwartschaften nicht ausreichen werden, den aktuellen Konsum zu finanzieren.“ So steht es schwarz auf weiß in einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW)[1]. Bei den betroffenen 55- bis 64-Jährigen liegt die Rentenlücke demnach durchschnittlich bei 650 Euro. Im Monat. Dabei haben die Wissenschaftler des DIW sogar schon mögliche Einnahmen aus der gesetzlichen, der privaten und der betrieblichen Rentenversicherung in ihre Berechnung mit einbezogen, auch Riester- oder Rürupverträge. Offenbar eine Frage der Relationen: Denn die gesetzliche Rentenversicherung macht im Schnitt fast 70 Prozent der Vorsorge aus. In anderen Worten: Riester & Co. fallen nicht so ins Gewicht. Außerdem finden viele Anleger sie zu kompliziert[2].

Kalte Dusche statt sonniger Träume

Das gleiche düstere Bild skizziert eine Studie der Bertelsmann Stiftung[3]. Das Armutsrisiko werde von der Spanne 2015/2020 bis zur zweiten Hälfte der 2030er-Jahre um rund 25 Prozent steigen. Auch dort sind Riester wie Rürup einkalkuliert.

Für die Jüngeren dürften die Prognosen noch düsterer ausfallen, immerhin schlagen bei ihnen die Senkungen der gesetzlichen Rente voll durch. Entsprechend rechnet der „Vorsorgeatlas Deutschland“[4] mit zusätzlichen rund 800 Euro, welche die heute 20- bis 34-Jährigen beim Renteneintritt monatlich brauchen.

Kalte Dusche für den Traum des reisefreudigen Rentners? Keine strahlenden Enkelaugen? Gemach!

Denn die gute Nachricht lautet: Auch das skeptische DIW sieht den Anteil der von Verzicht bedrohten Rentner geringer, wenn sie Vermögen aufbauen können. Und das ist auch im „besten Alter“ durchaus noch möglich. Sogar ganz einfach: Mit einem langen Atem und der Vermeidung der stillen Gefahr der Vorsorge: Den Kosten.

Vorsicht vor dem stillen Rendite-Killer

Die Kosten der Geldanlage fallen zwar zunächst kaum auf, zehren aber an den Erträgen. Die SEC, die amerikanische Wertpapieraufsicht, hat dazu eine Studie[5] herausgebracht und rechnet vor: Ein Sparer, nennen wir ihn John, investiert 100.000 Dollar so, dass er im Lauf von 20 Jahren – eben mit langem Atem – vier Prozent jährlich erwirtschaftet. Nun greifen die Kosten zu.

Liegen die im Jahr bei 0,25 Prozent, stehen am Ende des Zeitraums rund 210.000 Dollar auf der Uhr. Muss John dagegen im Jahr ein Prozent zahlen, verfügt er am Ende über 180.000 Dollar. 30.000 Dollar weniger, nur wegen höherer Gebühren. Bei vielen aktiv gemanagten Fonds liegen die jährlichen Belastungen sogar noch höher.

Was Warren Buffett seiner Frau rät

Kein Wunder also, wenn Anlage-Legende Warren Buffett seiner Frau Astrid öffentlich zu börsengehandelten Indexfonds rät: Im Falle seines Todes solle sie einen solchen Fonds auf den Börsenindex S&P 500 kaufen. Warum? In den Worten des Altmeisters: Weil die Verwaltungsgebühren eines solchen Fonds ausgesprochen niedrig seien – und ein solcher Indexfonds damit langfristig wohl eine höhere Rendite abwerfe als Investmentprodukte, die aktiv von teuren Fondsmanagern gelenkt würden[6].

Das funktioniert selbstredend auch in Deutschland. Statt John spart dann Johann, doch die Mechanik ist dieselbe. „ETFs werden hierzulande inzwischen ebenso angeboten wie in Amerika und werden immer beliebter“, sagt Gerald Klein, Gründer und Chef von growney. Günstige ETFs sparen die hohen Gebühren aktiver Fonds – so baut sich über die Jahre der Altersvorsorge neben der Wertsteigerung ein mehr als satter Zusatzbetrag auf.

Träumen? Ist damit nicht nur erlaubt, sondern auch finanzierbar.

Starten statt Warten: growney-Rentenratgeber lesen

Quellennachweis und weitere Informationen:

[1] https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.597903.de/18-37-3.pdf

[2] https://www.svz.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/riester-vertraege-liegen-haeufig-auf-eis-id19486106.html

[3] https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/Entwicklung_der_Altersarmut_bis_2036.pdf

[4] https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/wirtschaft_nt/article169493890/Jungen-Menschen-droht-800-Euro-Rentenluecke.html

[5] https://www.sec.gov/investor/alerts/ib_fees_expenses.pdf

[6] http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/anlagetipp-von-buffett-kosten-sparen-a-989938.html

Gerald Klein
Gerald Klein
growney Gründer & Gesellschafter

growney-Gründer Gerald Klein blickt auf 25 Jahre Bankenerfahrung im Kapitalmarktgeschäft zurück. Freunde haben ihn oft gefragt: „Was soll ich mit meinem Geld tun?“ Mit growney hat er endlich die passende Antwort gebaut, hinter der er zu 100% steht.



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