Leute mit Computer am Tisch ; Wie viel sollte man auf dem Girokonto haben?

Diese 7 Finanzfragen sollten Sie sich jetzt stellen

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9. November 2023 // Geldanlage

Die finanziellen Herausforderungen unserer Zeit sind groß. Die Auswirkungen von Inflation und Zins-änderungen sind deutlich zu spüren. Dazu bestimmen Sorgen um den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, das sinkende Rentenniveau und der drohende Fachkräftemangel oftmals die Nachrichten. Was bedeutet das konkret, welche Finanzfragen sind heute für Sparer und Anleger interessant?

Wir haben sieben wichtige Finanzfragen aufgelistet und geben Antworten auf die aktuelle Situation und die Zukunft der Geldanlage – rund um die Themen Sparbuch/Sparkonto, Girokonto, Tagesgeld, Festgeld, Immobilien, Aktiendepot und Rente.

Ist es noch sinnvoll ein Sparbuch zu haben?

Viele können es kaum glauben: Aber Sparbuch und Sparkonto sind in Deutschland immer noch mit Abstand die beliebteste Form der Geldanlage. Statistiken der Bundesbank zeigen, dass rund 42 % der Geldanlagen privater Haushalte sogenannte Bar- oder Sichteinlagen sind. Das größte Problem daran: Auch wenn insgesamt die Zinsen steigen, so gilt dies für Sparbuch-Zinsen und Sparkonto-Zinsen nur in einem sehr geringen Umfang.

  • Antwort auf die Frage „Ist es noch sinnvoll ein Sparbuch zu haben?

    Nein. Gleiches gilt auch für ein Sparkonto. Sparbuch-Zinsen und Sparkonto-Zinsen sind in der Regel deutlich geringer als die aktuellen Tagesgeld-Zinsen. Beispiel: Bei vielen Banken oder Sparkassen betragen die Sparkonto-Zinsen gerade einmal 0,3 % p.a. Bei Tagesgeld-Angeboten ist dagegen das Zehnfache möglich, also 3,0 % p.a.* Bei 10.000 Euro Anlagesumme macht das einen Unterschied von 270 Euro im Jahr.

  • Empfehlung: Lösen Sie Sparbuch und Sparkonto auf - je eher, desto besser.

    Zahlen Sie das Geld stattdessen auf ein Tagesgeld-Konto ein. Handelt es sich um größere Beträge, legen Sie nur einen Teil als Tagesgeld an (etwa zwei bis drei Monatsgehälter). Bei einem Festgeld oder ETF-Depot dürfen Sie für das Geld nämlich eine höhere Rendite erwarten.

    Direkt zum Tagesgeld-Vergleich

Wie viel sollte man auf dem Girokonto haben?

Geld auf dem Girokonto zu parken ist bequem. Gehalt oder Rente gehen regelmäßig dort ein. Regelmäßige Rechnungen werden per Dauerauftrag oder Sepa-Lastschrifteneinzug bezahlt. Oft werden auch fällige Kreditkarten-Rechnungen direkt vom Girokonto eingezogen.

​​​​Für Bankkunden ist das extrem einfach und komfortabel. Viele häufen mit der Zeit aber auch ein gewisses Guthaben auf dem Girokonto an. Das kann als Reserve für unvorhergesehene Ausgaben dienen oder schon mal die Rücklage für den nächsten Urlaub oder die kommenden Weihnachtsgeschenke bilden. So weit, so vernünftig.

Doch auf dem Girokonto gibt es in der Regel keine Zinsen. Sie verschenken also Geld, wenn das Girokonto zugleich als Rücklage für zusätzliche Ausgaben dient.

  • Antwort auf die Frage „Wie viel sollte man auf dem Girokonto haben?

    So viel Geld wie nötig, aber so wenig wie möglich. Das Geld auf dem Girokonto sollte reichen, die laufenden und regelmäßigen Ausgaben davon zu begleichen. Sie sollten aber vermeiden Ihr Girokonto zur Bildung von Rücklagen zu nutzen. Dafür ist beispielsweise ein Tagesgeldkonto besser geeignet.

  • Empfehlung: Geld, dass Sie für den regelmäßigen monatlichen Zahlungsverkehr nicht brauchen, legen Sie als Tagesgeld an.

    Als Rücklage werden zwei bis drei Monatsgehälter empfohlen. Jederzeit können Sie auf das Tagesgeld zurückgreifen, im Gegensatz zum Girokonto profitieren Sie aber von Zinsen. Beispiel: Liegen Ihre monatlichen Ausgaben bei 2.500 Euro im Monat, so bietet sich eine Reserve von 7.500 Euro an. Auf dem Tagesgeldkonto bekommen Sie dafür aktuell 225 Euro im Jahr (3,0 % p.a.).

    Wollen Sie Geld mittelfristig für einen bestimmten Zweck zurücklegen, etwa eine Auszeit vom Job, ein neues Auto oder die Anzahlung für eine Immobilie, dann macht es Sinn für diese Rücklagen Festgeld oder ein ETF-Depot zu nutzen. So können Sie von einer höheren Rendite als bei Tagesgeld profitieren. Bei Festgeld ist allerdings zu bedenken, dass diese Geldanlage nicht flexibel ist. Sie kommen also vor Ende der vereinbarten Laufzeit nicht an das Geld heran. Demgegenüber sind Tagesgeld oder ein ETF-Depot besonders flexibel.  

Welche Bank zahlt die höchsten Zinsen für Tagesgeld?

Bei den Angeboten für Tagesgeld-Zinsen lohnt es sich genauer hinzuschauen. Oft gelten Tagesgeld-Angebote nämlich nur sehr eingeschränkt.So sind sie zum Beispiel nur für Neukunden oder sie gelten nur für drei oder vier Monate und werden dann automatisch auf ein deutlich geringeres Niveau abgesenkt. Der Zins ist so teilweise deutlich geringer als das massiv beworbene Werbeangebot. Andere Fintechs oder Robo-Advisor knüpfen Tagesgeld-Zinsen an Bedingungen, etwa eine kostenpflichtige Premium-Mitgliedschaft.

In solchen Fällen dürfte ein solides Tagesgeld-Zinsangebot besser sein, wie ein Beispiel zeigt:

  • Direktbank A bietet 3,5 % auf das Tagesgeld. Das Angebot gilt nur für Neukunden und wird nach 6 Monaten auf 1,0 % p.a. abgesenkt
  • Fintech B bietet 2,6 % auf Tagesgeld. Das Angebot ist aber von einer Plus-Mitgliedschaft abhängig, die 4,99 Euro im Monat kostet
  • Die Bank C aus Norwegen bietet 2,78 % p.a. für Tagesgeld. Zusätzliche Bedingungen gibt es keine. Steigt der Zins weiter, profitieren auch die Bestandskunden automatisch.
Vergleichsgrafik: Welche Bank zahlt die höchsten Zinsen für Tagesgeld?

Mit Angebot C erhalten Sie auf ein Jahr gerechnet die höchsten Zinsen, bei einem Anlagebetrag von 20.000 Euro macht der Unterschied zwischen 96 und 107 Euro aus.

  • Antwort auf die Frage „Welche Bank zahlt die höchsten Zinsen für Tagesgeld?

    Pauschal lässt sich das gar nicht so einfach beantworten, weil die Angebote oft an unterschiedliche Bedingungen geknüpft sind. Selbst ein hoher versprochener Zins kann zu einem geringeren Zinsertrag führen, wenn er nur für einen kurzen „Aktionszeitraum“ versprochen wird. Es lohnt sich also, auf die Details zu achten.

  • Empfehlung: Vergleichen Sie verschiedene Angebote.

    Im Tagesgeld-Vergleich von growney finden Sie beispielsweise je nach Anlagebetrag mehrere Optionen deutscher und europäischer Banken. Dabei vermittelt growney keine Angebote, bei denen der Tagesgeld-Zins nach wenigen Monaten automatisch drastisch sinkt. Ebenso gilt, dass die Vermittlung von Tagesgeld-Angeboten für Sie als Kunde bei growney immer kostenlos ist.

Für wen ist Festgeld geeignet?

In den letzten Jahren spielte Festgeld als Anlageform kaum eine Rolle. Das Zinsniveau war viel zu gering. Seitdem die Notenbanken die Zinsen erhöhen, sind auch die Zinsen für Festgeld gestiegen. So gibt es aktuelle Festgeld-Angebote mit bis zu 4,3 % p.a. Nominalzins.

Allerdings ist Festgeld eine sehr unflexible Geldanlage. Wird das Geld etwa für 3 Jahre angelegt, so ist es vor Ablauf dieses Zeitraums nicht möglich über das Geld zu verfügen. Als Anleger profitieren Sie bei Festgeld auch nicht davon, wenn die Zinsen weiter steigen.

Dagegen ist ein ETF-Depot oftmals flexibler und kann sogar eine höhere Rendite für Ihr Geld erzielen. Es gibt natürlich auch Festgeld-Angebote mit kürzeren Laufzeiten, etwa drei, sechs oder 12 Monate.

  • Antwort auf die Frage „Für wen ist Festgeld geeignet?

    Festgeld kann die ideale Anlageform sein, wenn Sie wissen, dass Sie das Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt brauchen werden und bis dahin auf einen sicheren Zinsertrag setzen. Zudem sind auch bestimmte Sonderfälle denkbar, in denen Festgeld die ideale Anlageform sein kann.
Beispiele finden Sie hier
  • Empfehlung: Für den langfristigen Vermögensaufbau oder die Altersabsicherung ist ein ETF-Depot aufgrund der zu erwartenden höheren Rendite oftmals deutlich besser geeignet.

    Wollen Sie für einen begrenzten Zeitraum Geld „parken“ und damit Zinserträge erzielen, ist Festgeld durchaus eine geeignete Geldanlage – vorausgesetzt Sie brauchen das Geld zwischenzeitlich nicht. Um flexibel zu bleiben und auch von evtl. weiter steigenden Zinsen zu profitieren, kann sich die Beschäftigung mit der sogenannten Zinstreppe lohnen.

Was sind Immobilien in 10 Jahren wert?

Immobilien sind als Wertanlage besonders beliebt. Sie gelten als solide und wertbeständig. Wer ein Haus oder eine Eigentumswohnung vermietet, kann zudem mit monatlichen Mieteinnahmen rechnen. In den letzten Jahren war zudem zu beobachten, dass Immobilien ständig im Wert gestiegen sind, insbesondere in Metropolen und Großstädten.

Durch die gestiegenen Zinsen ist der Immobilienkauf auf Kredit aber deutlich teurer geworden – und die Anzahl potenzieller Käufer sinkt dadurch. Das wirft die Frage auf, ob sich Immobilienpreise auch weiter so stark entwickeln werden.

  • Antwort auf die Frage „Was sind Immobilien in 10 Jahren wert?

    Allgemein ist das kaum seriös zu beantworten. Schließlich kommt es bei der Immobilie insbesondere auf Qualität, Standard und Lage an. Gerade in Metropolen und Großstädten scheint sich der Immobilienmarkt kaum zu entspannen. In anderen Orten und weniger attraktiven Lagen kann sich der Immobilienwert allerdings auch rückläufig entwickeln.

  • Empfehlung: Überlegen Sie sich genau, ob eine Immobilie ein geeignetes Investment für Sie sein kann.

    Beachten Sie dabei insbesondere, dass auch jährliche Instandhaltungskosten für den Werterhalt eingeplant werden müssen und Sie mit einer Immobilie nie besonders flexibel sein werden. Nutzen Sie gern unseren Immobilienrechner für ein konkretes Beispiel.

Welche ETFs sollte man im Depot haben?

Weil Investieren mit ETFs immer beliebter wird, ist auch die Zahl der ETFs weltweit deutlich gestiegen. Ende des vergangenen Jahres lag sie bei über 9.500 Fonds. 2023 dürfte die Zahl von 10.000 erstmals überschritten werden. Sie bilden unterschiedliche Indizes ab, es gibt auch nachhaltige ETFs oder solche Fonds, die sich an einer bestimmten Strategie orientieren. Auch wenn nicht alle ETFs in Deutschland handelbar sind, bedeutet das für Sie als Anleger immer noch eine sehr große Auswahl.

Neben der Rendite sind dabei auch die Abbildungsgenauigkeit, der Abbildungsmechanismus und die Fondsgröße relevante Unterscheidungsmerkmale. Gerade wenn Sie als Anleger möglichst flexibel bleiben wollen, ist die Fondsgröße ein wichtiges Kriterium, weil dadurch eine möglichst hohe Liquidität auf dem Markt gewährleistet ist.

Viele Anleger wünschen sich dabei einen einzelnen ETF, der den weltweiten Aktienmarkt insgesamt abbildet und setzen deshalb auf den Index MSCI World, der allerdings sehr stark durch US-Unternehmen geprägt ist und deshalb ein hohes Klumpenrisiko aufweist. Zudem ist es sinnvoll, darauf zu achten, dass ein ETF-Investment nicht allein nach der Marktkapitalisierung ausgerichtet ist, weil sich dies bei überhitzten Marktphasen besonders nachteilig auf die Geldanlage auswirken kann.  

  • Antwort auf die Frage „Welche ETFs sollte man im Depot haben?

    Um die weltweiten Kapitalmärkte mit einer großen Genauigkeit abzubilden, kann ein Portfolio aus bis zu 10 ETFs sinnvoll sein. Wichtig ist dabei, je nach Ziel der Investition ETFs nach klaren Kriterien auszusuchen und dabei auch Fondsgröße und Abbildungsgenauigkeit zu berücksichtigen. Angesichts der sehr großen Auswahl an ETFs ist das oft mehr Aufwand als Anleger denken.    

  • Empfehlung: Wer sich nicht mühsam und zeitaufwendig mit der großen Auswahl an ETFs beschäftigen will, kann das auch einem Robo-Advisor wie growney überlassen.

    Zu der Leistung gehört nicht nur die Auswahl der optimal passenden Fonds, sondern auch die ständige Überwachung und ein automatisches Rebalancing des Portfolios. Da es bei ETFs auch häufig Änderungen gibt, wird zudem automatisch eine Änderung im Depot vorgenommen, sollte es bessere oder kostengünstigere ETFs geben.

    Passende Anlagestrategie finden

Wie viel sollte man monatlich für die Rente sparen?

Eines ist sicher: die Rentenlücke. Das System der gesetzlichen Rente in Deutschland ist aktuell auf 48 % festgelegt. Das bedeutet: ein Durchschnittsverdiener kann damit rechnen, dass seine Rente nicht einmal die Hälfte seines letzten Einkommens beträgt.

Durch die Finanzierungsprobleme des Rentenversicherungssystems könnte dieser Prozentsatz ab 2026 sinken. Entsprechend höher wäre dann die Rentenlücke – also der monatliche Betrag, der fehlen wird, um auch im Rentenalter den gewohnten Lebensstandard zu erhalten.

  • Antwort auf die Frage „Wie viel sollte man monatlich für die Rente sparen?“​​​​​​

    Grundsätzlich gilt: Sparen Sie so viel wie möglich. Gerade wer sich für einen flexiblen Vermögensaufbau, etwa mit einem ETF-Depot, entscheidet, kann seine Geldanlage jederzeit auch für andere Zwecke verwenden. Wer kann, sollte 20 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens sparen – für die Rente und für andere Rücklagen.  

  • Empfehlung: Machen Sie sich selbst einen Finanzplan und listen Sie Einnahmen und Ausgaben. So bekommen Sie schnell einen Überblick und können sehen, ob Sie nicht mehr für Ihre Rente zurücklegen sollten.

    Meist werden Sie bei der Auflistung der Ausgaben auch Einsparpotenziale entdecken. Diese zu nutzen wirkt sich positiv auf den eigenen Vermögensaufbau und die Absicherung für das Alter aus.
Genaue Beispielrechnungen dazu

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*Alle Zinsangebote Stand: 18. August 2023, seitdem gab es mehrere Zinsänderungen. Die aktuellen Angebote gibt es hier

 



Die richtige Anlagestrategie für Sie? Lassen Sie sich beraten.


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