Einfacher Zugang zu den Kapitalmärkten, Investmenterfolg ohne großen Aufwand, Absicherung durch breit diversifizierte Portfolios und …
Der growney-Quartalsbericht in Kürze
- Ukraine Krieg im Fokus
- Aktien- und Anleihemärkte in Q1 unter Druck
- Inflation und steigende Zinsen belasten die Märkte
- Euro schwach
- Klassische Portfolios geben zwischen 3,18 und 4,6 % ab
- Auch nachhaltige Strategien mit Verlusten: 3,17 bis 4,54 % im Minus
- Änderungen im Portfolio
Ukraine Krieg im Fokus
Am 24. Februar startete der russische Präsident Putin einen Angriffskrieg gegen sein Nachbarland Ukraine. Starke militärische Verbände stießen aus Russland Richtung Charkiw und das Donezbecken, aus Belarus Richtung Kiew und von der Krim Richtung Mariupol und Odessa vor. Das augenscheinliche Ziel, im Handstreich Kiew zu erobern, die Regierung von Präsident Selenskyj abzusetzen und einen pro-russischen Diktator zu installieren, scheiterten jedoch aufgrund des starken ukrainischen Widerstandes.
Die russische Taktik änderte sich daher im Verlaufe des Krieges immer mehr Richtung Artilleriebeschuss und Bombardierung vieler ukrainischer Städte. Dies führt zu einer immensen Fluchtbewegung der Bevölkerung Richtung Westukraine und in die EU. Den ukrainischen Kampfgeist scheint das russische Vorgehen jedoch nur zu bestärken. Auch nach sechs Wochen Krieg ist es Russland bisher nicht gelungen, die größten Städte einzunehmen. Ab und zu keimt etwas Hoffnung auf, dass bei Verhandlungen beider Staaten eine Lösung des Konfliktes oder zumindest ein Waffenstillstand erreicht werden könnte.
Der Westen reagierte geschlossen mit Wirtschaftssanktionen in bisher ungeahntem Ausmaß. Insbesondere der weitgehende Ausschluss russischer Banken aus dem internationalen Zahlungsverkehrssystem SWIFT, das Einfrieren der Devisenreserven der russischen Notenbank und das Handels-Embargo für wichtige Wirtschaftsgüter treffen die russische Wirtschaft stark. Viele Unternehmen folgten der Politik und stellten ihrerseits die meisten Tätigkeiten in Russland ein.
Aktien- und Anleihenmärkte unter Druck
Nach Kursen nahe den Allzeithöchstständen zum Ende letzten Jahres mussten die Aktienmärkte bereits im Januar aufgrund steigender Inflation und Zinsen und Abgabedruck bei hochbewerteten Technologiewerten deutliche Kursverluste hinnehmen. Zur Mitte des Quartals führte der Ukraine-Krieg zu weiteren Verwerfungen. So gaben sowohl der DAX als auch der Nasdaq zum Tiefpunkt seit Jahresbeginn ca. 20 Prozent ab, der S&P500 über 12 Prozent und der Nikkei225 über 14 Prozent. Russische Aktien verloren einen Großteil ihres Wertes, auch wenn Russland versuchte mit einem langen Aussetzen des Handels (Ende Februar bis Ende März) den Kursabsturz aufzuhalten.
Zum Quartalsende erholten sich die Aktienmärkte wieder deutlich. Die Verluste seit Beginn des Ukrainekriegs wurden weitgehend wettgemacht. So gaben der US-Index S&P 500 und der japanische Nikkei weniger als 5 Prozent und der Stoxx Europe 600 unter 7 Prozent in den ersten drei Monaten ab.
Belastung durch Inflation und steigende Zinsen
Da Russland zu den größten Öl- und Gasexporteuren der Welt gehört, stieg der Ölpreis zwischenzeitlich auf über 130 Dollar. Auch Gold, Weizen, Nickel, Kohle und viele weitere Rohstoffe verteuerten sich stark. Dies könnte die Inflation weiter ansteigen lassen. Ersten Schätzungen zu Folge liegt die Preissteigerung im März in der Eurozone bei 7,5 Prozent, in Deutschland bei 7,3 Prozent und in den USA im Februar bei 7,9 Prozent. Solch hohe Werte wurden zuletzt Anfang der 1980er Jahre gemessen.
Euro schwach
Die Vorreiterrolle der US-Notenbank bei der Zinswende und der Krieg in Europa führten zu einer weiteren Schwächung des Euro, der zwischenzeitlich unter 1,09 US$ notiert. Erst zum Quartalsende setzte eine leichte Entspannung auf 1,11 US$ ein.
Die Anleihemärkte reagieren entsprechend mit einem deutlichen Zinsanstieg. Der durchschnittliche Zinskupon bei 10-jährigen US-Staatsanleihen liegt aktuell bei 2,32 Prozent, die deutschen liegen bei 0,55 Prozent (nach 1,5 Prozent bzw. -0,18 Prozent Ende letzten Jahres). Dies führte an den internationalen Anleihemärkten (gemessen am DrawDown des Bloomberg Global Aggregate Index) zu den größten Kursverlusten seit 1990. Die Realzinsen bleiben jedoch aufgrund der hohen aktuellen und erwarteten Inflation weiterhin fast überall negativ. Das dürfte die Aktienmärkte weiterhin stützen.
Die Corona-Pandemie hat durch eine überwiegend geimpfte Bevölkerungen in den Industrieländern trotz extrem hoher Inzidenzen durch die Omikron-Variante seinen Schrecken verloren. Lediglich China hält weiterhin an der Null-Covid Strategie fest und schickt die Millionenmetropole Shanghai in den Lockdown. Dies könnte sich negativ auf die Lieferketten und somit ebenfalls negativ auf die Weltwirtschaft auswirken.
Klassische Portfolios: zwischen 3,18 und 4,6 Prozent im Minus
Die Unsicherheit an den Kapitalmärkten hat sich auch auf die growney-Anlagestrategien ausgewirkt, abhängig vom Anleiheanteil fiel das Minus (vor Kosten) geringer aus:
- grow100: - 4,6 %
- grow70: - 4,07 %
- grow50: -3,72 %
- grow30: -3,36 %
- grow20: -3,18 %
Performance nach Anlageklassen für die klassischen ETF-Portfolios (grow20 bis grow70) im 1. Quartal 2022
Bei den einzelnen Aktien-ETFs zeigt sich:
- Nur der Aktien-ETF auf den MSCI Canada hat eine positive Auswirkung auf die Performance. In US-Dollar erzielte er ein Plus von 3,62 %. Der schwache Euro wirkt sich für growney-Anleger hierbei positiv aus. Der steigende Wert des US-Dollar führt für den ETF zu einem Wertzuwachs von 6,48 % in Euro.
- Am stärksten im Minus waren durch den Krieg die ETFs auf europäische Aktien, mit -9,3 und -6,48 %.
- Bei den ETFs auf den MSCI Emerging Markets (-5,09 % in Euro), den MSCI World Small Cap (-4,68 %), den MSCI USA (-3,47 %) und den MSCI Pacific (-1,48 %) wirkt sich ebenfalls die Euro-Schwäche aus. Das Minus fällt dadurch geringer aus als in US-Dollar.
Die Performance-Contribution für die einzelnen ETFs gibt wieder, wie der jeweilige Fonds zur Gesamtentwicklung der grow100-Strategie beigetragen hat.
Nachhaltige Portfolios
Die Entwicklung der nachhaltigen growney-Strategien sieht ganz ähnlich aus:
- growgreen100: -4,54 %
- growgreen70: -4,03 %
- growgreen50: - 3,69 %
- growgreen30: - 3,35 %
- growgreen20: - 3,17 %
Änderungen im Portfolio
Russische Aktien sind in der aktuellen Lage so gut wie nicht mehr handelbar. Führende Indexanbieter wie MSCI oder FTSE haben die Titel deshalb schon Anfang März aus allen Indizes entfernt.
Da Indexfonds (ETFs) einen Index abbilden, wurde diese Änderung sofort auch für alle growney-Portfolios wirksam. Ohnehin war der Anteil russischer Aktien in allen Strategien nur sehr gering.
growney ausgezeichnet
Das Anlegermagazin Extra-ETF hat in einem Robo-Advisor-Vergleich growney mit der Note „Gut“ ausgezeichnet. Vor allem beim Thema Kosten ab € 50.000 Geldanlage gehört growney zu den besten Anbietern und den Empfehlungen im Test.