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Im Gesamtjahr 2023 lohnte sich das Investieren an den weltweiten Aktienmärkten. Viele Aktienindizes erholten sich von der Schwächephase, die der Angriff Russlands auf die Ukraine und die Unsicherheit durch hohe Inflation und Energiepreise ausgelöst hatten. Anleger, die mit einem weltweiten ETF-Portfolio investieren, profitierten von dieser Entwicklung.
Wie war das bei aktiven Aktienfonds? Ist es den Fondsmanagern gelungen, durch geschickten Kauf bzw. Verkauf von Aktien bessere Ergebnisse zu erzielen?
Immerhin ist genau das ein Versprechen der Fondesgesellschaften. Anleger sollen durch die Entscheidungen der Fondsmanager überdurchschnittlich stark von den Kursentwicklungen profitieren. Damit rechtfertigen die Fondsgesellschaften oftmals die deutlich höheren Kosten für einen aktiven Aktienfonds.
Viele Fondsmanager 2023 schlechter als der Markt
Die Mehrzahl der Fondsmanager schaffte es 2023 offensichtlich nicht, bessere Ergebnisse zu erzielen als der Markt. Das belegt eine Analyse der Scope Group, die regelmäßig den Erfolg von Aktienfonds im Vergleich zum jeweiligen Aktienindex untersuchen. Betrachtet wurde dabei die Performance nach allen Kosten.
Nicht mal jeder vierte aktive Aktienfonds war 2023 besser als der Vergleichsindex:
- 23,3 % (460) erreichten eine sogenannte Outperformance, also ein besseres Ergebnis als der jeweilige Gesamtmarkt.
- Von den untersuchten Aktienfonds waren 76,7 % (1.515) schlechter als der Index, den die Fonds eigentlich übertreffen sollten.
- Besonders erfolglos waren Fondsmanager, die in Deutschland oder Euroland investieren. Dort erreichte nur jeder 13. (Deutschland) bzw. nur jeder 20. aktive Aktienfons (Euroland) eine Outperformance.
Warum Fondsmanager nicht besser investieren können
Fondsmanagern von aktiven Aktienfonds ist es nur zu einem sehr kleinen Teil gelungen, beim Investieren bessere Ergebnisse zu erzielen als der jeweilige Aktienindex.
Sie schafften es also nicht, früher als der Markt die Potenziale oder Gefahren einzelner Aktien zu erkennen. Das ist aber notwendig, um eine Outperformance zu erzielen.
Fondsmanager gewichten Aktien, Branchen oder Regionen stärker, von denen sie eine überdurchschnittliche Entwicklung erwarten. Andere Aktien, Branchen, Regionen werden untergewichtet.
Warum das 2023 nicht klappte, lässt sich leicht erklären:
- Nur durch Informationsvorsprung ließe sich auf Dauer ein besseres Ergebnis an den Aktienmärkten erzielen.
- Die Information an Märkten funktioniert aber schnell und effizient. Fondsmanager haben so kaum eine Chance, Vorteile zu erhalten und auszunutzen.
- Das liegt auch an weitreichenden Transparenzregeln. So sind börsennotierte Unternehmen verpflichtet, wichtige Geschäftsentwicklungen allen Marktteilnehmern gleichzeitig zur Verfügung zu stellen. Viele künftige Entwicklungen sind also sehr schnell in den Märkten eingepreist.
- Ein Fondsmanager muss also darauf spekulieren, dass die Entwicklung anders verläuft als sie allgemein erwartet wird. Ob dies tatsächlich passiert, ist eher eine Glückssache. Offensichtlich gelingt es selbst Experten nicht, hier mit ihrer persönlichen Einschätzung einen Vorteil für Anleger zu generieren.
Für Anleger, die in aktive Aktienfonds investieren, bedeutet das häufig:
- Sie zahlen deutlich höhere Gebühren, als wenn sie direkt in den Aktienindex investieren, etwa mittels ETF-Portfolio. Der ständige Kauf/Verkauf von Aktien bzw. anderen Instrumenten wir Optionen verursacht Transaktionskosten. Zusätzlich fallen für das Fondsmanagement Kosten an, die der Anleger trägt.
- Die Wahrscheinlichkeit, dass Anleger so eine Outperformance erreichen, ist aber nur gering.
Das gilt auch in schwierigen Marktphasen: Oft hoffen Anleger, dass ein aktives Fondsmanagement sie besser durch Krisen am Aktienmarkt bringt. Doch gerade erst 2022 zeigte sich, wie wenig aktive Aktienfonds diese Erwartung erfüllen können.
Beim langfristigen Investieren sind die Ergebnisse noch schlechter
Dieser Nachteil für Anleger beim Investieren zeigt sich über mehrere Jahre noch stärker. Auch das belegt die Studie der Scope Group.
Demnach schlagen aktive Aktienfonds
- nach drei Jahren nur noch zu 15,2 % den Vergleichsindex, also etwa jeder siebte.
- nach fünf Jahren sogar nur zu 11,5 %, das knapp jeder neunte Aktienfonds.
Besonders schwach schneiden Fondsmanager im Vergleich mit beliebten Märkten ab. In der Region Nordamerika erreichen über 5 Jahre gesehen nur 8,6 % aller aktiven Aktienfonds eine bessere Performance als der Gesamtmarkt. Noch weniger sind es bei Fonds, die in Euroland (5,1 %) oder weltweit (4,8 %) investieren.
Auch das ist leicht erklärt:
- Da Fondsmanager von aktiven Fonds gar keinen Informationsvorteil haben, ist es eher Zufall, wenn sie eine Outperformance erreichen - und so besser abschneiden als der Index.
- Die Wahrscheinlichkeit einer solch zufälligen Outperformance ist für ein einzelnes Jahr höher. Werden mehrere Jahre in Folge untersucht, nimmt die Wahrscheinlichkeit entsprechend stark ab.
- Fondsmanagern gelingt es deshalb mit großer Sicherheit nicht auf Dauer besser abzuschneiden als ein Vergleichsindex, der viel einfacher und günstiger durch einen Indexfonds (ETF) abgebildet werden kann.
Investieren – besser mit ETF-Portfolio
Wer als Anleger kostengünstig von der Wertentwicklung der Aktienmärkte profitieren will, hat mit einem ETF-Portfolio also deutlich bessere Chancen als mit aktiven Aktienfonds.
Allerdings gibt es bei der Erstellung eines solches weltweiten Portfolios vieles zu beachten.
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So geht es darum, gezielt Klumpenrisiken zu vermeiden.
Beispiel für ein solches Risiko ist der MSCI World, der als weltweiter Index besonders beliebt bei Anlegern ist. Der Index wird aber allein nach Marktkapitalisierung gewichtet und enthält daher besonders viele US-Aktien (knapp 70 %). Wer in den MSCI World investiert, ist also extrem abhängig von der Entwicklung der US-Märkte. Dadurch entsteht ein unnötiges Risiko für Anleger. -
Zudem geht es darum, die besten ETFs zu finden.
Da es mittlerweile tausende ETFs gibt, ist die Auswahl ein besonders aufwändiger Prozess. Wer die besten ETFs finden will, sollte darauf achten, wie gut der Index abgebildet wird. Aber auch die Liquidität ist ein wichtiges Kriterium. Das ist vor allem relevant, damit Anleger ihre Anteile jederzeit verkaufen können. Aber auch die Kosten, die Emittentenqualität und steuerliche Effekte können für Anleger eine große Bedeutung haben. -
Sinnvolle Zusammenstellung des ETF-Portfolios beachten.
Wer mit einem Portfolio aus mehreren ETFs investieren will, sollte aber auch darauf achten, das die ETFs optimal zusammenpassen. Wer zum Beispiel Regionen-ETFs mit Branchen-ETFs oder Strategie-ETFs (Momentum, Dividenden, Value) kombiniert, könnte in allen Fonds auf dieselben Aktien setzen. Das Risiko ist dann unnötig hoch.
Beispiel: Investiert ein Anleger mit einem ETF auf US-Aktien, mit einem weiteren auf die Technologie-Branche und zusätzlich mit einem ETF auf starke Dividendentitel, so dürfte in allen ETFs die Aktie von IBM enthalten sein. Fällt der Aktienkurs von IBM wirkt sich besonders stark auf das ETF-Portfolio aus.
Gerade beim US-Markt und Technologiewerten gibt es besonders hohe Übereinstimmungen. Alle Positionen abzugleichen, ist allerdings für einen Anleger sehr aufwändig. -
Einfach und bequem investieren.
Ein ETF-Portfolio bringt vor allem Anlegern Vorteile, die ganz bequem mittel- und langfristig mit einer guten Rendite von den Märkten profitieren wollen.
Die Kosten bleiben so deutlich geringer als bei aktiven Aktienfonds und entsprechend der Untersuchung der Scope Group erreichen Anleger damit höchstwahrscheinlich eine bessere Rendite.
Wie das für Sie persönlich aussehen kann, können Sie in wenigen Minuten mit dem growney-Anlageplaner ermitteln. Ihr Vorteil dabei: growney überprüft das ETF-Portfolio ständig und nimmt bei Bedarf Änderungen vor. Ganz automatisch – ohne dass die Anleger selbst etwas unternehmen müssen.