Börse: Was sind Aktien?
Eine Aktie ist ein Anteil an einem Unternehmen (einer Aktiengesellschaft). Aktionäre sind also Miteigentümer, die an der Firma finanziell beteiligt sind. Im Gegenzug für sein Kapital gibt die Firma dem Aktionär eine Aktie.
Damit erwirbt er bestimmte Rechte - etwa die Möglichkeit zur Mitsprache (Verwaltungsrechte) als auch das Recht, am Firmenerfolg finanziell beteiligt zu werden (Vermögensrechte).
Die Rechtsform dieser Firma muss nicht zwingend eine Aktiengesellschaft sein. Denkbar ist auch die europäische Form der Aktiengesellschaft (Societas Europaea, abgekürzt SE), die US-amerikanische Inc. oder die britische PLC. In Frankreich, Spanien oder Italien wird eine solche Firma oft mit SA abgekürzt. Daneben gibt es in Deutschland auch die Möglichkeit, eine Kommanditgesellschaft auf Aktien zu gründen, die KGaA.
Was ist eine Aktie wert?
Zum Thema “Was ist eine Aktie einfach erklärt” gehört auch die Frage, was die Aktie wert ist. Um den Nennwert einer Aktie zu bestimmen, teilt die AG ihr Eigenkapital durch die Anzahl der Aktien.
Hat eine Aktiengesellschaft 1 Mio. Anteile ausgegeben, so repräsentiert jede Aktie ein Millionstel Anteil am Unternehmen. Wer in diesem Beispiel 1.000 Aktien besitzt, ist zu 0,1 Prozent an der Firma beteiligt.
Aktionär ist jeder Anteilseigner - unabhängig davon, ob die Firma an der Börse notiert ist oder nicht. Denn es gibt viele Aktiengesellschaften, deren Anteile nicht an den Kapitalmärkten frei gehandelt werden.
Wenn sie an die Börse geht, wird der Aktienkurs die wichtige und relevante Größe - also jener Wert, zu dem die Aktien an der Börse den Besitzer wechseln. Dieser Aktienkurs bestimmt sich durch Angebot und Nachfrage.
Wenn mehr Anleger kaufen als verkaufen wollen, dann steigt der Aktienwert. Der Wert einer Aktie richtet sich damit an der Börse vor allem nach der Erwartung der Käufer, wie sich das Unternehmen in den nächsten Monaten und Jahren entwickeln wird.
Börsenwert vs. Nennwert von Aktien
Der Wert aller Aktien eines Unternehmens wird auch als Börsenwert bezeichnet. Dieser steigt und fällt mit den Börsenkursen.
Beispiel: Sind von einer Aktiengesellschaft 1 Mio. Aktien im Umlauf, die zu 7,23 Euro gehandelt werden, so beträgt der Börsenwert 7,23 Mio. Euro (1 Mio. Aktien x 7,23 Euro). Fällt der Aktienkurs auf 6,99 Euro, beträgt der Börsenwert nur noch 6,99 Mio. Euro.
Dagegen ist der Nennwert einer Aktie fix. Er bezeichnet den Anteil am ursprünglichen Kapital der Aktiengesellschaft, der auf alle Aktionäre aufgeteilt wird.
Beispiel: Gibt ein Unternehmen mit 100 Mio. Euro Kapital 1 Mio. Aktien aus, so beträgt der Nennwert einer Aktie 100 Euro. Unabhängig davon kann es aber sein, dass sie an der Börse nur für 7,23 Euro gehandelt wird.
Geldkurs und Briefkurs an der Börse
Sofern ein Unternehmen börsennotiert ist, finden sich bei Aktienkursen unterschiedliche Werte: So ist von einem letzten Kurs, einem Geld-Kurs und einem Briefkurs die Rede. Alle drei Kurse hängen von der Bereitschaft ab, Aktien zu kaufen oder verkaufen.
- Der Briefkurs einer Aktie signalisiert, zu welchem Wert ein Aktionär eine Aktie verkaufen würde.
- Dagegen gibt der Geldkurs an wieviel ein Interessent bereit ist, für einen Anteil des Unternehmens zu zahlen.
- Der letzte Kurs ist derjenige, zu dem sich zuletzt Käufer und Verkäufer auf einen Handel verständigt haben.
Beispiel: Notiert eine Aktie bei 7,23 Euro (letzter Kurs), so heißt das: zuletzt wurde ein Anteil für genau diesen Betrag verkauft. Daneben kann ein Briefkurs von 7,29 Euro verzeichnet sein - d.h. ein weiterer Aktionär wäre bereit den Anteil zu verkaufen, wenn er dafür mehr als den zuletzt gehandelten Preis bekommt. Ist gleichzeitig ein Geldkurs von 7,25 Euro angegeben, so gibt es zwar auch einen Käufer, der mehr zu zahlen bereit ist als den letzten Kurs - es kommt aber so lange kein Aktienhandel zustande wie es zu diesem Preis keinen Verkäufer gibt.
Was bringt es Aktien zu besitzen?
Aktionäre werden am Unternehmenserfolg beteiligt, bekommen regelmäßig eine Dividende ausgeschüttet, sofern die Aktiengesellschaft Gewinne erwirtschaftet.
Zusätzlich dürfen normale Aktionäre auch bei den Entscheidungen der Firma mitwirken, etwa auf der jährlichen Hauptversammlung eines Unternehmens (eine Ausnahme bieten Vorzugsaktien oder andere Sonderformen).
Das häufigste Motiv für den Aktienkauf ist sicher die langfristig gute Entwicklung eines Unternehmens. Anleger erhoffen sich dadurch einen in Zukunft höheren Aktienkurs, so dass sie dann mit Gewinn die Aktien verkaufen könnten.
Weil es eine sehr komplexe Aufgabe ist, das Geschäftsmodell und die Zukunftsaussichten einer Aktiengesellschaft inkl. aller Markt- und Kursrisiken zu erfassen, ist es für die meisten Einzelanleger interessanter, sich gleich an einer Reihe von Unternehmen zu beteiligen, etwa über breit gefächerte ETF (Begriffsklärung: was sind ETFs einfach erklärt?). Wenn man also Aktien mit ETF vergleicht, so werden mit Fonds die Risiken deutlich besser gestreut und damit verringert.