Frau im Auto: Frauen und die Rente: Tipps für die finanzielle Absicherung im Alter

Frauen und die Rente: Tipps für die finanzielle Absicherung im Alter

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26. Mai 2023 // Geldanlage

Frauen haben im Vergleich zu Männern immer noch einen Nachteil, wenn es um die finanzielle Planung für die Rente geht. Dies liegt daran, dass Frauen im Durchschnitt weniger verdienen und häufiger Unterbrechungen in ihrer Karriere haben, um sich um ihre Kinder oder ältere Familienmitglieder zu kümmern. Das hat deutliche Auswirkungen auf die eigene Altersvorsorge.

In diesem Artikel geben wir Ihnen Tipps, wie Sie sich trotzdem für das Alter absichern können.

Selbst ist die Frau: Eigene Altersvorsorge ist wichtig

Laut Daten des Statistischen Bundesamts sind mehr als 60 % der deutschen Frauen über 80 Jahren verwitwet, weitere 11 % sind ledig oder getrennt. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie Ihren Partner nicht als Ihre Rentenversicherung betrachten. Finanziell auf sich allein gestellt zu sein, weil Ihr Partner früher verstirbt, ist statistisch betrachtet bei Frauen deutlich wahrscheinlicher als bei Männern.

Gerechte Bezahlung? Frauen verdienen immer noch weniger

Frauen werden vor andere Herausforderungen gestellt als Männer, beispielsweise durch das nach wie vor bestehende Gender Pay Gap von 18 % (Bundesamt für Statistik, 2022). Frauen verdienten in Deutschland 2022 pro Stunde durchschnittlich 18 % weniger als Männer, so dass Frauen im gesamten Jahr also insgesamt 66 Tage umsonst gearbeitet haben und das auch weiterhin tun werden. Laut der Statistik verdienten Frauen in 2022 brutto im Schnitt 4,31 Euro weniger als Männer. Langfristig hat sich das unbereinigte Pay Gap jedoch etwas verbessert. 2006 betrug es noch 23 %.

Das unbereinigte Pay Gap lässt Faktoren wie Alter, Beruf, Bildungsstand und Arbeitszeit, die die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern erklären können, unberücksichtigt. Das bereinigte Pay Gap hingegen berücksichtigt diese Faktoren und versucht somit, den Lohnunterschied zu ermitteln, der sich ausschließlich aus dem Geschlecht ableitet.

Oft ist es leider so, dass Frauen in Branchen, Berufen und Tätigkeitsfeldern arbeiten, die schlechter bezahlt werden. Außerdem arbeiten sie häufiger in Teilzeit, was zu geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten führt. Bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie verdienen Frauen im Durchschnitt 7 % weniger als Männer (bereinigtes Pay Gap).

Frauen: Geldanlage oft mit mehr Erfolg als bei Männern

Andererseits zeigen Studien, dass Frauen im Schnitt besser investieren als Männer. Frauen tendieren dazu, langfristig zu investieren und weniger Einzelwerte zu handeln als Männer, was langfristig in der Regel zu höheren Renditen führt. Männer dagegen sind oft selbstsicherer in ihren Investitionsentscheidungen, weshalb sie viel weniger Recherche für die Geldanlage betreiben. Frauen hingegen stellen mehr Fragen und wählen dann den für sie passenden Investitionsplan aus.

Rente für Frauen meist zu gering

Durchschnittlich ist die monatliche Rente für Frauen 36% geringer als die für Männer (im Westen Deutschlands). Es wird erwartet, dass dieser Unterschied auch weiter bestehen wird.

Tabelle zeigt Unterschied Renten Frauen Männer in Deutschland

Daher sollten Sie früh anfangen zu sparen. Eine Möglichkeit, einen Überblick über Ihre Finanzen zu erhalten, ist die Verwendung eines Rentenrechners - wie dem von growney. Mit diesem Rechner können Sie sich eine konkrete Vorstellung davon machen, wie viel Sie sich monatlich als private Rente auszahlen lassen können und wie viel Sie dafür monatlich anlegen müssten.

Der erste Schritt bei der Planung für die Rente ist es, ein Budget zu erstellen und Ihre Ausgaben im Blick zu haben. Überlegen Sie, welche Ausgaben in Zukunft auf Sie zukommen werden und welche finanziellen Ziele Sie erreichen möchten. Es ist auch wichtig, sich über die verschiedenen Altersvorsorge-Optionen zu informieren, die zur Verfügung stehen. Dazu gehören beispielsweise die gesetzliche Rentenversicherung, betriebliche Altersvorsorge und private Rentenversicherungen. Falls Ihr Partner oder Ihre Partnerin vor Ihnen verstirbt, können Sie auch Anspruch auf Witwenrente haben.

Tipps: Was Sie tun können

Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Planung für die Rente ist es, die eigenen Karriereziele im Blick zu haben. Es gibt mehrere Maßnahmen, die Frauen ergreifen können, um die ungleiche Entlohnung in ihrem Arbeitsalltag zu bekämpfen:

  • Recherchieren Sie und kennen Sie Ihren Wert: Frauen sollten sich über die Durchschnittsgehälter in ihrer Position und Branche informieren, um herauszufinden, ob sie fair bezahlt werden. Websites wie Glassdoor und Payscale können hilfreiche Informationen liefern.
  • Verhandeln Sie Ihr Gehalt: Frauen sollten sich nicht scheuen, bei Vorstellungsgesprächen oder Leistungsbeurteilungen über ihr Gehalt zu verhandeln. Das kann unangenehm sein, aber es ist wichtig, für seinen Wert einzustehen.
  • Sagen Sie es: Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt werden als Ihre männlichen Kollegen, ist es wichtig, das Thema anzusprechen und Ihren Arbeitgeber oder die Personalabteilung darauf aufmerksam zu machen.
  • Setzen Sie sich für sich selbst ein: Frauen sollten Gelegenheiten zur beruflichen Weiterentwicklung wahrnehmen und sich um Führungspositionen in ihren Unternehmen bemühen.
  • Unterstützen Sie andere Frauen: Frauen können sich gegenseitig helfen, indem sie Gehaltsinformationen austauschen und sich für gleiche Bezahlung für alle Frauen am Arbeitsplatz einsetzen.

Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Verantwortung für die Beseitigung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles nicht allein bei den Frauen liegen sollte. Auch die Arbeitgeber spielen eine Rolle bei der Beseitigung von Lohnunterschieden und der Umsetzung von Maßnahmen und Praktiken zur Förderung der Lohngleichheit.

Altersabsicherung früh und systematisch planen

Es lohnt sich ihre finanzielle Situation regelmäßig zu überprüfen und ihre Vorsorgepläne entsprechend anzupassen. Auch bei Veränderungen im Lebensstil wie Heirat, Scheidung oder dem Kauf eines Hauses ist es wichtig, die Auswirkungen auf die finanzielle Situation im Auge zu behalten und entsprechend zu handeln.

  • Finanzplaner empfehlen, das Dreifache oder Sechsfache Ihrer monatlichen Lebenshaltungskosten als Notgroschen zurückzulegen, sogar bis zu 12 Monaten wird empfohlen.
  • Eine weitere Idee ist es, dass Sie jeden Monat Geld für Ihre Rente zurücklegen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Geld nicht auf dem Bankkonto liegen bleibt und durch Inflation an Kaufkraft verliert, sondern besser in eine Geldanlage wie einem ETF-Sparplan investiert wird. Je früher Sie anfangen, umso größer ist der Unterschied, den es später macht und umso mehr können Sie vom langfristigen Zinseszinseffekt profitieren. Auch kleine Beträge können Ihnen schon dabei helfen, für das Alter vorzusorgen.
  • Geld, auf das Sie kurzfristig zurückgreifen müssen, wie zum Beispiel Ihren Notgroschen, können Sie auch auf einem Tagesgeldkonto anlegen.

Auch Erben und Vererben gehört zur Vorsorge

Es ist auch wichtig, zu beachten, dass Sie rechtzeitig einen Erben festlegen und es diesem auch ermöglichen, an Ihr Konto zu kommen, wenn Sie verstorben sind. Dann können Sie auch festlegen, ob Ihr Erbe oder Ihre Erben an alle Gelder auf einmal kommen oder ob es in einer monatlichen Sparrate ausgezahlt werden soll.

Fazit

Als Frau kann es aufgrund von Lohndiskriminierung und Karriereunterbrechungen schwieriger sein, finanziell abgesichert zu sein. Das ist umso mehr Grund, frühzeitig damit zu beginnen, Ihre finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Eine solide Finanzplanung kann Ihnen dabei helfen, Ihre Ziele zu erreichen und auch im Alter finanziell unabhängig zu sein. Trotz rückständiger Bedingungen für Frauen sollten Sie sicherstellen, dass diese für Sie kein Hindernis auf dem Weg zu finanzieller Sicherheit darstellen.

Es lohnt sich, wenn Sie sich langfristig dafür einsetzen und investieren.



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