Eine Weihnachtskugel am Weihnachtsbaum.

Weihnachtsgeld: So machen Sie mehr aus Ihrer Gratifikation

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18. Dezember 2019 // Aktuelles

Gut die Hälfte der Arbeitnehmer in Deutschland darf sich über eine Sonderzahlung zu den Feiertagen freuen. Doch die Ausgaben für Geschenke, Urlaub & Co. lassen das Weihnachtsgeld oft schnell dahinschmelzen. Richtig angelegt, wirkt die Finanzspritze länger – und sorgt für anhaltende Freude über das Fest hinaus.

Alle Zeichen stehen auf Weihnachten: Die Wohnung erstrahlt im Glanz der Lichterketten, die Kerzen auf dem Adventskranz brennen und im Ofen backen lecker duftende Plätzchen. Auch in puncto Finanzen kommt bei vielen Menschen Festtagsstimmung auf, wenn das Weihnachtsgeld ihre Konten füllt. Insgesamt erhalten fast neun von zehn Tarifbeschäftigten hierzulande diese Gratifikation.[1]

Doch Tarifverträge gelten längst nicht für alle Arbeitnehmer. Laut einer aktuellen Auswertung des Tarifarchivs des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung erhalten nur 42 Prozent der Beschäftigten in Betrieben ohne Tarifvertrag eine Sonderzahlung. „Viele Arbeitgeber ohne Tarifbindung erklären zwar in Umfragen, sich am Tarifvertrag zu orientieren. Aber beim Weihnachtsgeld tun das offensichtlich nur wenige“, erklärt Prof. Dr. Thorsten Schulten, Leiter des WSI-Tarifarchivs.[2]

Wann der Chef zahlen muss

Insgesamt können sich rund 53 Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland über die Extra-Euros freuen. Allerdings sieht es in Ost und West unterschiedlich aus: In den alten Bundesländern beziehen 56 Prozent, in den neuen nur 41 Prozent der Befragten Weihnachtsgeld.

Ein Grund: Die Tarifbindung in Ostdeutschland ist deutlich niedriger als in Westdeutschland. Auch der Faktor Arbeitszeit macht sich bemerkbar. So ist bei Vollzeitbeschäftigten der Erhalt von Weihnachtsgeld mit 54 Prozent deutlich wahrscheinlicher als bei Teilzeitbeschäftigten, von denen nur 47 Prozent eine entsprechende Sonderzahlung bekommen.[3]

Es gibt kein Recht auf Weihnachtsgeld. Grundsätzlich ist diese Zahlung des Chefs eine freiwillige Leistung – er kann, muss aber keine Gratifikation überweisen. Zwingend ist diese nur dann, wenn sie im Arbeitsvertrag, einer Betriebsvereinbarung oder im geltenden Tarifvertrag verankert ist.

Weniger Netto vom Brutto?

Als Weihnachtsgeld gibt es meist einen festgelegten Prozentsatz vom Monatseinkommen. Wie hoch dieser ist, variiert jedoch von Betrieb zu Betrieb.

Manche Arbeitnehmer bekommen 50 Prozent ihres Monatsgehalts, andere erhalten ein volles obendrauf. Ein Wermutstropfen bleibt: Sämtliche Geldleistungen vom Chef, also auch die Weihnachtsgratifikation, sind steuerpflichtig. Mehr noch: Weil das Monatseinkommen steigt – Gehalt und Sonderzahlung wandern ja gleichzeitig aufs Konto –, erhöht sich der persönliche Steuersatz des Arbeitnehmers. Das bedeutet, dass er im entsprechenden Monat mit mehr Abzügen etwa bei der Lohn- oder der Kirchensteuer rechnen muss.

Viele Beschäftigte sprechen oft vom Weihnachtsgeld als ihrem 13. Gehalt. Rechtlich gesehen gibt es allerdings Unterschiede.

  • Das Weihnachtsgeld ist in der Regel eine Sonderzahlung des Arbeitgebers, die die Betriebstreue würdigt.
  • Das 13. Monatsgehalt ist dagegen ein vereinbartes Entgelt für die erbrachte Arbeitsleistung. Kündigt der Beschäftigte beispielsweise vor Jahresende, erhält er das 13. Gehalt anteilig ausgezahlt. Beim Weihnachtsgeld kann er dagegen leer ausgehen. Um welche Form es sich bei der Gratifikation genau handelt, können Angestellte in ihrem Arbeitsvertrag nachlesen.

Geld für Geschenke

Im Schnitt bekommen Tarifbeschäftigte in diesem Jahr vorweihnachtliche Zahlungen in Höhe von 2.632 Euro brutto, rund 1,9 Prozent mehr als 2018.[4] Top ist dabei die Energieversorgungsbranche. Dort fließen rund 4.923 Euro an 99,9 Prozent der Mitarbeiter. Im Gesundheits- und Sozialwesen fällt die Gratifikation mit 3.150 Euro brutto, die an 91,8 Prozent der Arbeitnehmer gehen, schon deutlich geringer aus.

Doch ob viel oder weniger, ein zusätzliches Plus auf dem Konto kommt zum Jahresende immer gelegen. Wofür aber geben die Beschäftigten ihr Weihnachtsgeld aus? Eine Umfrage des Gehaltsportals Gehalt.de zeigt, dass 52 Prozent der befragten Angestellten dafür Geschenke beziehungsweise Konsumgüter kaufen.[5] Knapp ein Viertel begleicht mit der Gratifikation Rechnungen oder zahlt Schulden zurück. Ebenso viele Befragte finanzieren sich auf diese Weise ihren Urlaub.

Bei manch einem schmilzt das Geld also schneller dahin als der erste Schnee des Winters. Wer länger etwas von seiner Gratifikation haben möchte, sollte sie auf die hohe Kante legen. Immerhin 42 Prozent der Beschäftigten sehen das genauso. Sie geben in der Gehalt.de-Umfrage an, dass sie ihr Geld sparen wollen.

Geringe Kosten, hohe Renditechancen

Bei der Wahl der passenden Anlagevariante, die das Weihnachtsgeld über die Jahre mehren soll, tun sich viele jedoch schwer. Angesichts der derzeitigen Nullzinsen werfen Klassiker wie Sparbuch oder Tages- und Festgeldkonten so wenig ab, dass die Anleger unterm Strich Geld verlieren. Denn die Erträge halten nicht mit der Inflation Schritt, im Fachjargon heißt das „negative Realrendite“.

Wer sein Geld also auf diese Weise anlegt, büßt mit jedem Tag Kaufkraft ein. Umso wichtiger ist es, sich für eine Anlageform zu entscheiden, die zum einen geringe Kosten verursacht und zum anderen eine erwartete Rendite bietet, die die Inflationsrate deutlich übertrifft.

Ein Instrument, das beides vereint, sind Exchange Traded Funds (ETFs) auf Aktien. Diese börsengehandelten Fonds bilden in der Regel die Entwicklung von Marktindizes wie Dax, Euro Stoxx 50 oder MSCI World nach.

Eine breite Streuung des Kapitals über viele Branchen und Länder hilft, das Risiko der Aktienanlage zu verringern. Wer ein wenig defensiver investieren möchte, kann zusätzlich Anleihen beimischen“,

empfiehlt Gerald Klein, Geschäftsführer des Robo-Advisors growney.

Neben der breiten Streuung warten ETFs noch mit einem weiteren Plus auf: Sie sind im Vergleich zu klassischen Fonds günstiger. Da sie auf ein teures Management, das den Fonds lenkt, verzichten, fallen ihre Gebühren wesentlich niedriger aus. „Für globale Aktien-ETFs zahlen Anleger nur etwa 0,3 bis 0,5 Prozent pro Jahr. Für herkömmliche Investmentfonds ist meist das Drei- bis Fünffache fällig. Je geringer die Kosten einer Geldanlage sind, desto besser kann am Ende die Rendite sein“, urteilen etwa die Verbraucherschützer der Stiftung Warentest.[6]

Kein Wunder, dass selbst bei den eher aktienscheuen Deutschen die Lust auf ETFs wächst: Im Oktober 2019 betrug das investierte Volumen bei zehn Direktbanken 27,7 Milliarden Euro. Damit ist es gegenüber dem Jahresende 2018 um satte 47,1 Prozent oder 8,9 Milliarden Euro gestiegen.[7]

Für jeden das Passende

Ein Anbieter, bei dem die Investition in ETFs besonders einfach und günstig funktioniert, ist growney.

Wir als Robo-Advisor stellen für unsere Kunden ein Portfolio aus verschiedenen ETFs zusammen, je nach Anlage- und Risikoprofil mit einem unterschiedlich hohen Anteil an Aktien. So können sich Sparer zwischen einem Aktienanteil von 20, 30, 50, 70 oder 100 Prozent entscheiden“,

sagt growney-Chef Klein.

Ein Beispiel: Wer sein Weihnachtsgeld in Höhe von 1.500 Euro in die grow70-Strategie steckt, kann auf eine Rendite nach Kosten von etwa 6,14 Prozent pro Jahr hoffen. Lässt der Arbeitnehmer es 20 Jahre liegen, werden aus 1.500 Euro am Ende rund 4.939 Euro – sein Geld hat sich also mehr als verdreifacht.

Spart er sogar 20 Jahre lang seine jährliche Weihnachtsgratifikation in gleicher Höhe, sind es nach Ablauf der Zeit insgesamt 59.455 Euro. Eine schöne Summe, die als zusätzliches Finanzpolster für einen unbeschwerten Ruhestand sorgt – und die noch lange nach den Feiertagen die Augen leuchten lässt.


Gerald Klein
Gerald Klein
growney Gründer & Gesellschafter

growney-Gründer Gerald Klein blickt auf 25 Jahre Bankenerfahrung im Kapitalmarktgeschäft zurück. Freunde haben ihn oft gefragt: „Was soll ich mit meinem Geld tun?“ Mit growney hat er endlich die passende Antwort gebaut, hinter der er zu 100% steht.



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