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Fünf Qualitätskriterien für gute Robo-Advisors

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5. Januar 2017 // Geldanlage

Robo-Advisors machen ihren Kunden ein klares Angebot: Sie bieten einfachen, transparenten und kostengünstigen Zugang zum Kapitalmarkt. Doch woran erkennen Anleger, ob ein Anbieter dieses Versprechen auch in der Praxis einlösen kann?

Unabhängig davon, wie Angebot und Produktstruktur im Detail aussehen, gibt es eine Reihe von klaren Qualitätskriterien. Wir erklären die fünf wichtigsten Faktoren, die Anleger bei der Auswahl ihres Robo-Advisors auf jeden Fall beachten sollten.

1. Benutzerfreundlichkeit

Wer sich für einen Robo-Advisor entscheidet, sucht einen effizienten Zugang zum Kapitalmarkt mit geringem Aufwand. Ein guter Robo-Advisor sollte daher die Komplexität des Marktgeschehens übersichtlich aufbereiten und seinen Kunden eine Vielzahl zeitintensiver Arbeiten abnehmen.

Zentral dafür ist eine einfache und verständliche Website. Im digitalen Zeitalter ist sie die erste Anlaufstelle und wichtigste Schnittstelle zwischen Anbieter und Kunden. Die Website muss daher drei Funktionen erfüllen: Erstens muss sie dem Kunden helfen, informierte Anlageentscheidungen zu treffen. Zweitens muss sie ihn mit Hintergrundinformationen zu Märkten und Strategien versorgen. Und drittens sollte sie keine Fragen offen lassen. Dafür sollte sie einerseits über einen Bereich verfügen, in dem die gängigsten Fragen zu Anlagestrategie und Bedienung beantwortet werden. Und da jeder Kunde individuelle Bedürfnisse und Fragen mitbringt, muss sie zudem den direkten Kontakt zum Team des Robo-Advisors ermöglichen – zum Beispiel über eine Chatfunktion.

Der zweite wichtige Baustein neben der Website ist ein regelmäßiges Reporting. Dieses sollte alle wichtigen Informationen zur Wertentwicklung und Zusammensetzung des Portfolios schnell und übersichtlich aufbereiten. So können Anleger sich beruhigt zurücklehnen, dem Robo-Advisor die Arbeit überlassen und sich auf das Wesentliche konzentrieren.

2. Individualisierbare Strategie

Kein Anleger bringt die gleichen Bedürfnisse mit. Anlageziele und Risikobereitschaft unterscheiden sich. Ein guter Robo-Advisor macht seinen Kunden daher ein individualisierbares Angebot – und hilft ihnen, die für sie passende Anlagestrategie zu finden. Idealerweise bietet der Advisor den Kunden auch die Möglichkeit, verschiedene Strategien in seinem Portfolio zu kombinieren, etwa eine offensive Strategie mit hohem Aktienanteil mit einer defensiveren, die stärker auf Anleihen setzt.

Um die richtige Strategie zu finden, eignet sich eine Anlageberatung auf der Website. Bei diesem Test werden neben objektiven Kriterien wie etwa der Höhe des vorhandenen Vermögens oder dem monatlich verfügbaren Kapital auch subjektive Faktoren abgefragt. Denn die beste Strategie ist nichts wert, wenn sie dem Anleger schlaflose Nächte bereitet. Entscheidend ist daher auch die Frage, inwieweit der Anleger bereit ist, zeitweilige Schwankungen im Portfolio auszuhalten. So erhalten Kunden eine Empfehlung, die ganz auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.

3. Produktqualität

Benutzerfreundlichkeit und Beratung sind nicht alles. Im Kern kommt es auf das Produkt an, dass der Robo-Advisor verkauft. Doch nicht alle Anbieter stellen sicher, dass das Produkt die einmal gewählte Anlagestrategie auch langfristig optimal umsetzt. Anleger sollten daher darauf achten, ob der Robo-Advisor zwei wichtige Kriterien einhält: Ein regelmäßiges Rebalancing und die proaktive Überprüfung der Anlageprodukte. Rebalancing stellt sicher, dass die Anlagestrategie immer wieder auf die Wünsche des Kunden geeicht wird. Denn die verschiedenen Bausteine wie Aktien- oder Anleihenkomponente entwickeln sich mit der Zeit unterschiedlich. Dadurch weicht ein Portfolio früher oder später von der gewünschten Zusammensetzung ab und entspricht daher auch nicht mehr der angestrebten Strategie. Durch das Rebalancing wird die ursprüngliche Zusammensetzung wiederhergestellt. Ein weiterer Vorteil ist, dass dadurch zugleich Gewinne realisiert werden, wenn eine Position sich besser als andere entwickelt hat.

Ein Robo-Advisor sollte zudem einen „Best-in-Class“-Ansatz verfolgen und regelmäßig überprüfen, ob der Kunde die besten Produkte für sein Anlageziel erhält. Denn Preise und Zusammensetzung der zugrundeliegenden Fonds können sich ändern. Der Robo-Advisor sollte daher die Produktentwicklungen am Markt genau verfolgen und gegebenenfalls proaktiv auf den Kunden zugehen, falls es sich lohnt, einzelne Fonds auszutauschen. So können sich Kunden sicher sein, dass ihr Portfolio stets optimal auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet bleibt.

4. Passive Anlagestrategie

Robo-Advisors wollen kostengünstig und transparent investieren. Dazu passt eine Anlagestrategie, die sich auf eine Kombination passiver Produkte stützt. Denn Untersuchungen zeigen, dass nur wenige aktive Manager den Markt dauerhaft schlagen können – und meist weiß man erst im Nachhinein, auf wen das zutrifft. Börsennotierte Indexfonds (ETFs) bilden einen Markt auf passive Weise ab. Dieser Ansatz erbringt nicht nur oft langfristig bessere Renditen, er senkt auch den Verwaltungsaufwand. Über die Kombination mehrerer ETFs kann die Anlagestrategie über verschiedene Anlageklassen und Märkte diversifiziert und zugleich an die Bedürfnisse des Kunden in Punkto Risikobereitschaft und Renditeerwartung angepasst werden. So ist sichergestellt, dass die Anlagestrategie die Renditen der langfristig steigenden Märkte mit möglichst geringem Aufwand einfängt.

5. Sicherheit

Der letzte wichtige Punkt lautet Sicherheit in den Bereichen Daten und Kapital. Als webbasierter Dienst sollte ein Robo-Advisor den höchsten Ansprüchen an Datensicherheit genügen. Das gilt sowohl für die Kommunikation mit dem Kunden als auch für die IT-Infrastruktur im Hintergrund, die sich auf deutschen Servern befinden sollte. Die wichtigste Schnittstelle zum Kunden ist die verschlüsselte Kommunikation im Web. Ein wichtiges Kriterium ist hier zum Beispiel die Zwei-Faktor-Authentifizierung, die etwa über ein mobile-TAN-Verfahren erfolgen kann.

Bei einem guten Robo-Advisor ist auch das Kapital optimal geschützt. Für den unwahrscheinlichen Fall eines Fremdzugriffs sorgt ein externes Referenzkonto dafür, dass Transaktionen nicht an Dritte durchgeführt werden können. Und da das Kapital bei einer seriösen Depotbank aufbewahrt wird, ist es auch im Fall einer Insolvenz des Robo-Advisors sicher. Das gilt übrigens auch im Fall einer Bankpleite. Denn als Sondervermögen bleibt ein Depot immer im Besitz des Kunden und darf auch bei Abwicklung der Bank nicht angerührt werden. So müssen Kunden auch bei der Kapitalsicherheit keine Abstriche gegenüber einem klassischen Aktiendepot machen.
Anleger sind also gut beraten, bei der Auswahl ihres Robo-Advisors auf diese fünf Faktoren zu achten. Bei Anbietern, die in diesen Punkten überzeugen, stehen die Chancen gut, dass sie auch langfristig das Produktversprechen erfüllen – und ihren Kunden einen einfachen, transparenten und kostengünstigen Zugang zum Kapitalmarkt ermöglichen.

Gerald Klein
Gerald Klein
growney Gründer & Gesellschafter

growney-Gründer Gerald Klein blickt auf 25 Jahre Bankenerfahrung im Kapitalmarktgeschäft zurück. Freunde haben ihn oft gefragt: „Was soll ich mit meinem Geld tun?“ Mit growney hat er endlich die passende Antwort gebaut, hinter der er zu 100% steht.



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