Bereits mehrfach haben die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank (Fed) zuletzt den Leitzins erhöht. Mit dem Ende der Nullzinsphase im Jahr 2022 ist damit zu beobachten, dass die Zinsen steigen. …
Was ist das Ziel der Liquiditätsplanung?
Die Liquiditätsplanung soll verhindern, dass Unternehmen in Zahlungsverzug geraten oder insolvent werden. Eine Insolvenz kann einfach verhindert werden, wenn der Verantwortliche regelmäßig und umsichtig eine Liquiditätsplanung durchführt.
Dies gibt in der Regel einen frühen Hinweis darauf, ob es in den kommenden Monaten zu Liquiditätsengpässen kommen wird. So schafft es wichtige Zeit, sich auf Engpässe vorzubereiten und rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Ein weiteres Ziel der Liquiditätsplanung ist es, die Kosten des Unternehmens im Auge zu behalten. Wenn Sie Ihre Ausgaben genau beachten, können Sie oft Punkte erkennen, an denen Sie sparen können. Die Kosteneinsparungen wirken sich direkt positiv auf die Liquidität des Unternehmens aus.
Woraus besteht eine Liquiditätsplanung?
Im Grunde genommen ist die Liquiditätsplanung wenig mehr als die Gegenüberstellung der erwarteten Einnahmen und Ausgaben eines Unternehmens innerhalb eines festgelegten Zeitraums. Je nach Variation dieser Zeitspanne entstehen unterschiedliche Zahlen mit unterschiedlichen Konsequenzen für die finanzielle Gesundheit des Unternehmens.
1. Einnahmen
Unter “Einnahmen” werden in der Liquiditätsplanung sämtliche eingehenden Geldströme betrachtet, die in das Unternehmen hineinfließen. Hierzu gehören etwa:
- Zahlungen durch Kunden
- Kassenbestände und Bargeld
- Schecks
- Steuerrückerstattungen
- Subventionen/Fördermittel
- Gutschriften für das Unternehmen
2. Ausgaben
Unter “Ausgaben” stehen bei der Liquiditätsplanung sämtliche ausgehenden Geldströme, die aus dem Unternehmen herausfließen – also die Kosten. Beispielsweise sind das:
- Software-Abos
- Lieferantenzahlungen
- Kosten für Versicherungen
- Leasinggebühren für Maschinen oder Fahrzeuge
- Personalgehälter/Lohnzahlungen
- Materialkosten
- Kosten für Gebäudemiete
- allgemeine Betriebskosten (Strom, Wasser, Heizung)
Je nach Unternehmen fallen noch andere Kosten an. Die obige Auflistung ist also nicht unbedingt vollständig.
Wie erstellt man eine sinnvolle Liquiditätsplanung?
Über einen Zeitraum, z. B. einen Monat, vergleichen Sie Einnahmen mit Ausgaben und berechnen dann den Saldo, indem Sie die Ausgaben von den Einnahmen abziehen. Ist der Saldo negativ, bedeutet dies ein Liquiditätsdefizit, ist er positiv, haben Sie einen Liquiditätsüberschuss erwirtschaftet.
Dieses Prinzip lässt sich sowohl auf die vergangenen Monate als auch auf die kommenden Monate anwenden. Wenn Sie noch nie einen Liquiditätsplan erstellt haben, sollten Sie sich zunächst die Einnahmen und Ausgaben der Vergangenheit ansehen. Auf diese Weise können wiederkehrende Muster identifiziert werden. Diese sind bei der Planung Ihrer Liquidität für die kommenden Monate wichtig, da Sie hier nur Schätzungen verwenden können.
Die Verwendung vergangener Zahlungsströme für die anfängliche Liquiditätsplanung ist für die folgenden Modelle hilfreich:
- Wie hoch sind die Fixkosten? Diese lassen sich am einfachsten in die Zukunft projizieren, denn sie sind jeden Monat gleich. Darunter fallen z.B. Personalkosten und Mietzinsen.
- Gibt es jedes Jahr Monate, die tendenziell einnahmenschwach/einnahmenstark sind? Solche Schwankungen sollten auch bei der zukünftigen Liquiditätsplanung berücksichtigt werden.
Der Einfachheit halber fasst man die Einnahmen und Ausgaben zu verschiedenen Kategorien zusammen und trägt dann die Summe für jede Kategorie in eine Tabelle ein, z.B. Personalkosten oder Kundenzahlungen.
Von Monat zu Monat wird dann der Saldo ermittelt. Für zukünftige Monate trägt man Schätzwerte in die Tabelle ein. Dabei ist es wichtig, ein möglichst realistisches Bild der Zukunft zu zeichnen. Erwartet man eine sinkende Kundennachfrage, sollte dies entsprechend mit geringeren Einnahmen berücksichtigt werden. Auf diese Weise lassen sich im Vorfeld mögliche Liquiditätsengpässe erkennen, falls ein anhaltendes Liquiditätsdefizit erwirtschaftet wird.
Digitale Tools sorgen für mehr Planungssicherheit
Häufig machen Verantwortliche oder deren Mitarbeiter die Liquiditätsplanung in Excel. Das ist nicht falsch, aber umständlich. Bei dieser Vorgehensweise müssen nämlich sämtliche Geschäftskonten gesichtet werden, und die Einnahmen und Ausgaben entsprechend der Kategorien in die Excel-Tabelle eingetragen werden. Das ist zeitaufwändig und fehleranfällig.
Mit digitalen Tools, die speziell für das Liquiditätsmanagement entwickelt wurden, geht die Planung viel einfacher von der Hand. Die Liquiditätsplanungs-Software Agicap synchronisiert sich zum Beispiel automatisch mit den Bankservern und ruft von den Geschäftskonten täglich sämtliche Transaktionen ab und legt sie in den dafür vorgesehenen Kategorien ab. Das Eintippen und Zusammenrechnen von Beträgen entfällt für Mitarbeiter also komplett, und man hat auf Knopfdruck einen tagesaktuellen Überblick über die Liquidität.
Für die Planung lassen sich verschiedene Liquiditätsszenarien definieren, die von pessimistisch, über realistisch bis hin zu optimistisch reichen können. Verantwortliche sehen so das ganze Spektrum, in dem sich die Unternehmensliquidität in den kommenden Monaten bewegen kann. Damit fällt es leichter, strategische Entscheidungen zu treffen, um evtl. einen Liquiditätsengpass zu verhindern.
Fazit: Liquiditätsplanung gelingt einfach mit den richtigen Tools
Die Liquiditätsplanung spielt eine zentrale Rolle in der Finanzplanung eines Unternehmens und hilft dabei, die Kosten schlank zu halten und unnötige Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Wer sich die Planung so einfach wie möglich machen möchte, sollte eine smarte Liquiditätsmanagement-Software verwenden, die Routinearbeiten automatisch erledigt. Damit ist die Liquiditätsplanung stets up-to-date und Verantwortliche haben immer eine fundierte Datengrundlage, auf deren Basis sie wichtige Entscheidungen treffen können.