Was ist eine Rentenversicherung?
Es lohnt sich, sich früh Gedanken um seine finanzielle Absicherung im Rentenalter zu machen. Schätzungen zufolge wird die Rentenlücke bei der staatlichen Rente in 2033 bei ca. 53,6 % liegen. Das bedeutet: Wenn man seinen Lebensstandard halten möchte, muss man zusätzlich vorsorgen. Zwischen 2023 und 2038 gehen laut des Statistischen Bundesamtes (destatis) 12,9 Millionen Beschäftigte ins Rentenalter gehen. Demgegenüber stehen 8,4 Millionen Erwerbspersonen, die nachrücken werden.
Da die staatliche Rente von den gegenwärtig Erwerbstätigen finanziert wird, besteht ein Mangel an ausreichend zahlenden Erwerbstätigen, um die Ausgaben der deutschen Rentenversicherung für die Rentner abzudecken.
Für die Absicherung im Alter gibt es verschiedene Formen der Rentenversicherung. Neben der gesetzlichen Rentenversicherung gibt es noch die Erwerbsminderungsrente, die Betriebliche Altersvorsorge, Riester-Rente, Rürup-Rente, Private Rentenversicherung und die Direktversicherung.
Die gesetzliche Rentenversicherung
Die gesetzliche Rentenversicherung beruht auf dem Solidaritätsprinzip. Gemäß diesem Prinzip zahlen die Erwerbstätigen Beiträge in die Rentenkasse und finanzieren damit die derzeitigen Rentner. Dadurch wird eine gerechte Verteilung der Belastung angestrebt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die gesetzliche Rentenversicherung stark von der demografischen Entwicklung abhängig ist. Die Höhe der gesetzlichen Rente wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie dem Renteneintrittsalter, der Höhe und Dauer der Beitragszahlungen.
Erwerbsminderungsrente
Neben der Altersrente, die an Versicherte gezahlt wird, sobald sie das Rentenalter erreicht haben und die erforderlichen Beitragszeiten erfüllt haben, gibt es auch noch die Erwerbsminderungsrente. Diese wird an Versicherte gezahlt, die aufgrund von gesundheitlichen Problemen nicht mehr in vollem Umfang erwerbstätig sein können.
Weiterhin wird die Hinterbliebenenrente an Ehepartner oder Kinder von verstorbenen Versicherten gezahlt. Die Leistung soll den Hinterbliebenen finanzielle Sicherheit gewährleisten und zu einem angemessenen Einkommen beitragen.
Betriebliche Altersvorsorge
Die betriebliche Altersvorsorge ist eine Zusatzrente über den Arbeitgeber. In der Regel bedeutet das, dass der Arbeitgeber die Beträge für die spätere Rente alleine übernimmt. Es können aber auch Beträge vom monatlichen Gehalt abgezogen werden. Bleiben die monatlichen Beträge des Arbeitgebers unter € 302, fallen keine Sozialversicherungsabgaben an. Bei Beträgen unter € 604 fallen keine Steuern an (Werte für 2024).
Riester-Rente
Die Riester-Rente wird staatlich gefördert. Für Beitragszahlungen in die Riester-Rente bis zu € 2.100 (abhängig vom eigenen Verdienst) gibt es Zulagen. Zudem lassen sich die Beiträge von der Steuer absetzen. Falls Sie im Rentenalter weniger monatliches Einkommen haben als zu Erwerbszeiten, ist ein weiterer steuerlicher Vorteil, dass die Riester-Rente zu Ihrem Steuersatz zum Zeitpunkt der Auszahlung versteuert wird. Ein Nachteil ist jedoch, dass Riester-Renten häufig hohe Auszahlungskosten und laufende Gebühren haben. Die Riester-Rente kann sich vor allem für Geringverdiener und kinderreiche Familien lohnen.
Rürup-Rente
Die Rürup-Rente, auch Basisrente genannt, ist eine Art der privaten Altersvorsorge in Deutschland. Diese Art der Altersvorsorge ist für diejenigen geeignet, die über ein regelmäßiges Einkommen verfügen und in Deutschland steuerpflichtig sind. Die Rürup-Rente wird im Gegensatz zur Riester Rente zwar nicht staatlich gefördert, bringt jedoch Steuervorteile mit sich: Bis zu einem Betrag von 27.565,20 € für Ledige und 55.130,40 € pro Jahr für Verheiratete bzw. eingetragene Lebenspartner kann die Rürup Rente von der Steuer abgesetzt werden (Stand: 2023).
Bei Rentenbeginn ab 2058 sind Rürup-Renten jedoch voll zu versteuern. Es besteht auch die Option, Rürup in Verbindung mit ETFs oder Indexfonds zu nutzen. Dadurch können Sie von der zusätzlichen Rendite profitieren, die Sie dadurch erzielen können. Eine Besonderheit der Rürup-Rente ist, dass sie ausschließlich monatlich ausgezahlt werden kann, eine einmalige Kapitalzahlung des Guthabens ist nicht möglich.
Private Rentenversicherung
Eine private Rentenversicherung funktioniert grundsätzlich wie ein Sparplan. Sie zahlen einmalig oder regelmäßig (z.B. monatlich) in Ihren Rentenvertrag ein und zahlen sich später monatliche Beträge aus. Auf Wunsch ist statt dieser monatlichen Zusatzrente auch eine einmalige Auszahlung des kompletten Versicherungsvermögens möglich.
Es gibt verschiedene Arten von privaten Rentenversicherungen, beispielsweise auch solche, die in Fonds eingezahlt werden (fondsgebundene Rentenversicherung). Dabei ist es wichtig, die Bestimmungen des Versicherungsvertrags zu beachten. Je nach Ausgestaltung der privaten Rentenversicherungen wird im Todesfall der noch ausstehenden Teil des Versicherungsvermögens ausgezahlt oder die Rentenzahlung für einige Jahre fortgesetzt.
Direktversicherung
Bei dieser Form der Altersvorsorge schließt der Arbeitgeber für den Arbeitnehmer eine klassische Kapitallebens- oder Rentenversicherung ab. Versicherer gewähren häufig Rabatte, wenn sie durch den Arbeitgeber abgeschlossen werden. Der Arbeitgeber kann weiterhin Beiträge hinzugeben. Der Arbeitgeber kann die Beiträge auch komplett alleine bezahlen. Wenn die Direktversicherung vor dem Jahr 2005 abgeschlossen wurde, sind die monatlichen Beiträge steuerfrei. Erst die Auszahlungen im Rentenalter werden versteuert.
Direktversicherungen lohnen sich in der Regel laut Finanztip erst, wenn Ihr Arbeitgeber mindestens 20% hinzugibt. Weiterhin macht diese Form der Altersvorsorge weniger Sinn, wenn Sie vorhaben, häufiger den Arbeitgeber zu wechseln, da durch eine Übertragung des Guthabens auf einen neuen Arbeitgeber Kosten entstehen können.
Weitere Formen der Altersvorsorge
Weiterhin können Sie eigene Rücklagen nutzen, wie beispielsweise einen ETF-Sparplan oder andere Finanz- bzw. Sparprodukte. Auch Lebensversicherungen, Fondssparen oder private Rentenversicherungen zählen dazu. Oder auch jegliche andere Anlageklasse, in die Sie investieren, wie beispielsweise Immobilien.
Früh mit Altersvorsorge beginnen lohnt sich
Es lohnt sich, sich frühzeitig Gedanken um die Altersvorsorge zu machen. Da die gesetzliche Rente nicht ausreichen wird, um ihren aktuellen Lebensstandard zu halten, sollten Sie sich frühzeitig überlegen, wie Sie die Rentenlücke füllen wollen. Es ist dabei empfehlenswert, direkt auszurechnen, wie viel sie im Ruhestand brauchen, und wie viel sie zurücklegen müssen, um diesen Betrag zu erreichen.
Mit dem growney-Rentenrechner können Sie sich ausrechnen, wie viel Sie monatlich in einen ETF-Sparplan einzahlen müssten, um ihm Rentenalter ihren gewünschten monatlichen Betrag ausgezahlt zu bekommen. Weitere Informationen darüber, wie Sie optimal für das Alter vorsorgen können, finden Sie auch hier.