Was ist ein Bärenmarkt?
Ein Bärenmarkt ist ein Begriff, der eine Marktphase an der Börse beschreibt. Er wird verwendet für Zeiträume, in denen die Kurse von Aktien, Anleihen, Rohstoffen und anderen Vermögenswerten fallen und Investoren davon ausgehen, dass das auch kurzfristig so bleiben wird.
Bärenmarkt und Bullenmarkt
Das Gegenteil vom Bärenmarkt ist ein Bullenmarkt , dann steigen die Kurse (im Englischen: Bearmarket und Bullmarket).
Die Begriffe werden von der Art und Weise abgeleitet, wie die Tiere angreifen. Ein Bär schlägt seine Opfer von oben nach unten mit seiner Tatze nieder, während ein Bulle seine Hörner von unten nach oben stößt. Diese Analogie wird auf den Finanzmarkt übertragen, da ein Bär den Markt nach unten drückt, während ein Bulle ihn nach oben treibt.
Bärenmarkt: Entstehung und Dauer
Ein Bärenmarkt kann aus verschiedenen Gründen entstehen. Eine mögliche Ursache ist eine allgemeine wirtschaftliche Abschwächung oder eine Rezession, die zu einem Rückgang der Unternehmensgewinne und damit zu einem Rückgang der Aktienkurse führt. Ein weiterer Faktor kann eine Zinserhöhung durch die Zentralbank sein.
Auch durch überhöhte Aktienbewertungen oder das Platzen einer Blase in einem bestimmten Sektor kann ein Bärenmarkt entstehen. Ein Beispiel dafür ist der Dotcom-Crash im Jahr 2000, als viele Technologieaktien nach einer Phase extremen Wachstums einbrachen.
Auch politische Ereignisse und Instabilität können dazu beitragen, wie beispielsweise Russlands Angriff auf die Ukraine. Meistens liegt es jedoch an einem Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Politische Ereignisse und wirtschaftliche Faktoren können die ganze Welt beeinflussen, da wir in einer globalisierten Wirtschaft leben, in der die Finanzmärkte miteinander verbunden sind. Änderungen in einem Land können sich durch die internationalen Wirtschaftszusammenhänge schnell auf andere Länder auswirken und weltweite Folgen tragen.
Was Anleger im Bärenmarkt tun können
Für die Dauer eines Bärenmarktes kann es für Anleger schwierig sein, Gewinne zu erzielen, da die meisten Aktien und andere Wertpapiere Wertverluste erleiden. Anleger profitieren dann nicht von Kursgewinnen, sondern nur von ordentlichen Erträgen ihres Investments – also von Dividenden (bei Aktien) oder Zinszahlungen (Anleihen).
Wenn die Kurse fallen, können Anleger jedoch auch in qualitativ hochwertige Aktien und Vermögenswerte investieren, die zuvor zu teurer waren. Märkte sind in der Regel zyklisch, sodass jeder Bärenmarkt irgendwann vorbei ist. Darauf folgt dann in der Regel ein Bullenmarkt. Anleger, die die Schwächephase des Marktes für zusätzliche Investitionen genutzt haben, profitieren von diesem Kursanstieg umso stärker.
Anleger können sich absichern, indem sie Ihr Portfolio diversifizieren und Ihre Investitionsentscheidungen auf langfristige Ziele ausrichten und sich nicht von temporären Marktbewegungen beeinflussen lassen.