Stadt in Lateinamerika; Stablecoins als Schutz vor Inflation.

Wie Stablecoins Schutz vor Inflation bieten können

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11. August 2023 // Aktuelles

Stablecoins erhalten ihren Namen vom Englischen stable ‘beständig’, da Ihr Wert an ein beständiges Asset wie den US-Dollar gebunden ist. Damit können Sie in Ländern mit hoher Inflation, wirtschaftlichen Krisen oder Korruption als Schutz vor Geldentwertung dienen.

Im Gegensatz zu volatilen Kryptowährungen sind Stablecoins zu einer beliebten Alternative geworden – insbesondere als Schutz vor Inflation. Der Name "stable" leitet sich vom Englischen "beständig" ab. Der Wert von Stablecoins ist in der Regel immer an eine Geldanlage geknüpft, die eine geringe Volatilität in der Kursentwicklung aufweist, wie beispielsweise der US-Dollar oder andere Fiat-Währungen. Beispiele für Stablecoins sind Circles USDC oder Maker DAOs DAI.  

Der "Mastercard New Payment Index 2022" zeigt, dass mehr als ein Drittel der lateinamerikanischen Bevölkerung angibt, bereits einen Alltagskauf mit Stablecoins getätigt zu haben. 

In den Philippinen, der Türkei, Lateinamerika (Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Venezuela) sowie in einigen afrikanischen Ländern ist eine besonders hohe Akzeptanz und Nutzung von Stablecoins zu beobachten. Stablecoins bieten eine unkomplizierte Möglichkeit, grenzüberschreitende Transaktionen durchzuführen, was wirtschaftliche Integration und Wachstum fördern kann. 

Stablecoins als Schutz vor Inflation

Einer der wohl ausschlaggebendsten Gründe, warum Stablecoins in diesen Ländern stärker an Beliebtheit gewinnen, ist, dass sie die Möglichkeit zum Schutz vor Inflation bieten. In einigen dieser Länder ist die Währungsinflation der nationalen Währung besonders hoch. So lag die Inflation in Venezuela 2022 bei über 200 Prozent – die Preise haben sich also mehr als verdreifacht. In der Türkei und in Argentinien lag sie bei 72 Prozent,  

Die zunehmende Nutzung von Stablecoins kann auch auf andere Gründe zurückgeführt werden, wie die politische Situation, Korruption und Kapitalkontrollen . Laut Sebastián Serrano, dem Mitbegründer und CEO von Ripio, einer digitalen Asset-Plattform mit 4,5 Millionen Nutzern, erstreckt sich die zunehmende Verbreitung von Stablecoins nicht nur auf den privaten Gebrauch, sondern findet auch im institutionellen Bereich statt. Länder, in denen es eine zunehmend wachsende Nutzung von Stablecoins gibt, unterscheiden sich deutlich von Ländern, in denen Bitcoin und Ethereum dominierende Kryptowährungen im Handel sind, wie Reuters berichtet. 

Ein Analyst von K33 Research stellt fest: Die Akzeptanz von Kryptowährungen in Ländern mit höherer finanzieller Instabilität und politischer Unruhe ist grundsätzlich höher als in Ländern, in denen diese Probleme nicht so stark ausgeprägt sind. Dabei zeigt sich:  

  • In Ländern mit relativ stabiler nationaler Währung und ausgeprägter finanzieller Infrastruktur und Regulatorik, ist es für Menschen einfacher, finanzielle Inklusion zu finden. Da die Nutzung von Kryptowährungen häufig mit Risiken, technischer Lernkurve und regulatorischer Unklarheit verbunden ist, schrecken Menschen in Ländern mit einer etablierten finanziellen Infrastruktur daher noch vor der Nutzung von Stablecoins zurück. Durch die relative Stabilität ist auch kein besonders großer Schutz vor Inflation nötig. 
  • In Ländern, in welchen es weniger gut ausgeprägte finanzielle Infrastruktur und eine hohe Währungsinflation gibt – gerade auch im Zusammenspiel mit politischer Instabilität und Korruption, kann es für Menschen die verlässlichere Option sein, auf Stablecoins umzusteigen. Das kann beispielsweise eine an den US-Dollar gebundene Währung wie USDC oder DAI  sein. Der Zugang zu Stablecoins ermöglicht den Menschen eine gewisse finanzielle Stabilität und Flexibilität, um sich gegen die Herausforderungen der wirtschaftlichen Unsicherheit und Inflation in ihrem Land absichern zu können. Voraussetzung ist in den meisten Fällen lediglich eine Internetverbindung.

Gerade in Ländern mit geringer Währungssicherheit, fehlender Stabilität und hoher Inflation ist die Tendenz der Menschen zur Nutzung von Stablecoins also höher. Angesichts der schwierigen Situation nehmen sie also deutlich häufiger die Risiken von Stablecoins in Kauf. Diese liegen vor allem darin, dass solche Coins nur so vertrauenswürdig sind wie der Emittent - verschwindet dieser vom Markt, könnte sogar ein Totalverlust drohen.

Außerdem gibt es neben den Kursveränderungen nur wenig Chancen auf ordentliche Erträge durch Stablecoins - es handelt sich im Wesentlichen um eine Währungsspekulation. Die Bereitschaft zu solchen Geschäften steigt dennoch, wenn die eigene Landeswährung schnell an Wert verliert - wie es in den Ländern mit hoher Inflation der Fall ist.
 

Mehr Informationen dazu

  

Einfache internationale Transaktionen 

Bei den Ländern mit steigender Stablecoin-Nutzung fällt außerdem auf: Es sind auch viele Länder dabei, in denen Digitalisierung und internationale Vernetzung eine deutlich höhere Rolle spielen.  

Das hängt mit einem wesentlichen Vorteil von Stablecoins zusammen: Sie lassen sich in Echtzeit von Wallet zu Wallet übertragen. So bieten sie eine Möglichkeit ohne großen Wertverlust Transaktionen von Land zu Land vorzunehmen. Gerade durch Ihre Kopplung an Referenzwährungen wie den US-Dollar bieten sie sich als internationales Zahlungsmittel bzw. für internationale Transaktionen an. Hier bieten Stablecoins eine einfache Alternative, insbesondere zur klassischen Bank-Überweisung oder dem Transfer über internationale Zahlungsdienstleister.  

Diagramm von Ländern mit stärkster Währungsinflation

Ausblick auf die weitere Entwicklung 

Obwohl Stablecoins eine gewisse Stabilität bieten, bestehen Bedenken hinsichtlich ihrer regulatorischen Überwachung und potenziellen Risiken im Zusammenhang mit ihren zugrunde liegenden Vermögenswerten. Regierungen könnten die zunehmende Nutzung von Stablecoins als Bedrohung für ihre eigene Währung wahrnehmen und versuchen, der Entwicklung mit einem digitalen Zentralbankgeld (abgekürzt CBDC) entgegenzuwirken. 

Zudem sind Stablecoins frei von staatlicher Kontrolle, sodass es nicht möglich ist, Kapitalkontrollen einzuführen oder Transaktionen zu überwachen. Das Finden eines Gleichgewichts zwischen Innovation, Verbraucherschutz und regulatorischer Aufsicht wird entscheidend sein, um das Potenzial von Stablecoins zu nutzen. 



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