Wie bei vielen anderen Dingen im Leben gilt: Die Präferenzen und Interessen bei Geldanlage und Portfolio-Management sind individuell sehr …
Zunächst einmal gilt: Kursschwanken an den Aktienmärkten sind ganz normal. Die Kurse sind ständig in Bewegung. Sie können eben nicht nur steigen, sondern zwischenzeitlich auch einmal fallen.
Auch wenn es manchen emotional schwerfallen wird, bedeutet das also erst einmal: ruhig bleiben.
Was Anleger jetzt beachten sollten
Wichtig ist, die eigenen Ziele der Geldanlage im Auge zu behalten. Das bedeutet konkret:
-
Für mittel- und langfristige Anleger: Wer langfristig Vermögen aufbauen bzw. für das Rentenalter vorsorgen will, kann die Börsenentwicklung gelassen sehen. Denn über mehrere Jahre gesehen, ergibt sich an den Aktienmärkten eine durchschnittliche Rendite von etwa 6,5 % pro Jahr. Hier sind mögliche Kursschwankungen bereits berücksichtigt, weil es solche Schwächephasen immer mal wieder gibt.
-
Für kurzfristige Anleger: Wer nur einen kurzen Anlagehorizont hat, ist idealerweise eher am Geldmarkt investiert oder hat das Geld als Tagesgeld bzw. kurzfristiges Festgeld angelegt. Die Börsenentwicklung wirkt sich auf diese Anlageklassen so gut wie gar nicht aus – das gilt z.B. für die Zinsstrategie growCash, mit der Anleger ganz flexibel in den Geldmarkt anlegen können.
-
Für vorsichtige Anleger: Wer ohnehin eher verhalten bei Aktien-Investments ist, dürfte zwischen 50 und 100 % des Geldes in Anleihen investiert haben, z.B. in Anlagestrategien wie grow0, grow30, grow50, growgreen20, growgreen30 oder growgreen50. Die Kurse von Anleihen und Anleihe-ETFs sind im Wesentlichen von der Zins-Entwicklung abhängig und konnten in den letzten Tagen sogar profitieren, weil Kapital aus den Aktienmärkten in Anleihen umgeschichtet wurde.
Es ergibt sich also kein akuter Handlungsbedarf.
Drei Tipps für die aktuelle Börsenentwicklung
Dennoch bietet die aktuelle Situation auch eine gute Möglichkeit, die eigenen Geldanlagen zu überprüfen oder zu optimieren.
Drei ganz konkrete Tipps:
1. Zusätzlich investieren
Fallende Kurse an den Aktienmärkten bieten immer eine gute Möglichkeit, zusätzliches Geld zu investieren. Denn durch den Kursrückgang gibt es für einen konkreten Anlagebetrag mehr ETF-Anteile als noch vor 2 Wochen. Umso stärker können Anleger dann von einer möglichen Kurserholung profitieren.
growney-Kunden können jederzeit problemlos zusätzliches Geld in ihre Anlageziele einzahlen. Das geht im Kundenbereich über die Funktion „Ein- & Auszahlen“.
2. Eigenes ETF-Portfolio überprüfen
Wer sich ein ETF-Portfolio selbst zusammenstellt, geht oft unnötige Risiken ein. Meistens sind solche ETF-Geldanlagen zu wenig diversifiziert, weil eher das Folgen von einzelnen Trends oder Empfehlungen im Fokus steht. Durch fehlendes Rebalancing wird das Risiko noch erhöht. So waren in den letzten Monaten und Jahren vor allem US-Aktien und Technologie-Werte besonders beliebt, die jetzt besonders stark vom Kursrückgang betroffen waren. Das betrifft übrigens auch Anleger, die in einen ETF auf den MSCI World investieren. Dieser besteht zu rund 70 % aus US-Aktien, die Technologie- und Kommunikationsbranche sind mit etwa einem Drittel vertreten – also stark überrepräsentiert. Es lohnt sich also, das eigene ETF-Portfolio besonders kritisch zu überprüfen.
Bei den growney-Anlagestrategien wird hingegen auf eine starke Diversifikation der Geldanlage geachtet. US-Aktien machen maximal 40 % des Investments aus, mit jeder (Sparplan-)Zahlung erfolgt zudem ein automatisches Fresh-Money-Rebalancing, so dass das Portfolio stets risikooptimiert wird. Das bietet einen guten Schutz für Schwächephasen einzelner Märkte.
3. Strategien anpassen
Wer in der aktuellen Situation etwas tun möchte, kann auch einen Blick auf die Anlagestrategien werfen – und vielleicht die Selbsteinschätzung hinterfragen.
- Ist die eigene Risikobereitschaft tatsächlich korrekt angegeben worden?
- Wurde systematisch auch ein Teil (z.B. zwei bis drei Monatsgehälter) am Geldmarkt oder in Tagesgeld angelegt? Letzteres ist besonders wichtig, um in Schwächephasen, wie sie an der Börse aktuell beobachtet werden kann, nicht auf das Geld angewiesen zu sein.
Stellen Sie sich also selbst auf dem Prüfstand. Um optimal flexibel zu bleiben, lässt sich ganz einfach in wenigen Minuten ein Geldmarkt-Depot growCash eröffnen.
Zusätzlich können growney-Kunden jederzeit erneut den kurzen Fragekatalog zur persönlichen Einstellung bzw. Risikoneigung durchgehen und bei Bedarf einen Strategiewechsel veranlassen. Zusätzliche Kosten fallen dabei natürlich nicht an.
Wer diese Chancen jetzt nutzt, kann von der aktuellen Entwicklung sogar profitieren.
Ist das wirklich schon ein Börsencrash 2024?
Haben Sie in den vergangenen Tagen auch das Wort Börsencrash in den Medien gelesen. Aber: Ist das wirklich schon ein Börsencrash? 2024 war doch bislang ein gutes Jahr an den Kapitalmärkten.
Richtig ist:
- Seit Mitte Juli hat sich die Stimmung an wichtigen Aktienmärkten eingetrübt, insbesondere in den USA.
- In den ersten Augusttagen sind viele Aktienkurse besonders stark gefallen.
- Verglichen mit den vorherigen Kursanstiegen bedeutet dies für Anleger, die seit einigen Monaten investiert sind (oder länger) aber keinen Verlust, sondern nur eine Verringerung der bisher erreichten Rendite.
- Noch deutlicher wird dies, wenn die Börsenentwicklung über die letzten zwei Jahre (oder auch noch längere Zeiträume) betrachtet wird.
Nach besonders starken Kursschwankungen am Montag (5. August 2024) zeigen die Märkte seitdem auch wieder eine Aufwärtsbewegung. Es scheint also durchaus übertrieben, in diesem Zusammenhang von einem Börsencrash 2024 zu sprechen. Allerdings gibt es auch keine klare Definition für den Begriff Börsencrash.
Zutreffender ist es sicherlich, hier von einer Korrektur zu sprechen.
Börse aktuell: Welches sind die Gründe für die heftigen Kursausschläge?
Unabhängig davon ist es auch sinnvoll zu verstehen, welche Ursachen diese Marktentwicklung hat. „Warum fallen derzeit die Aktienkurse?“ ist sicher eine Frage, die sich einige Anleger stellen. Wie so oft gibt es nicht nur eine Ursache:
- Sorge um die US-Wirtschaft
Bislang hatte die US-Wirtschaft sich robust gezeigt, von Wirtschaftskrise keine Spur. Nun deuten gestiegene Arbeitslosenzahlen darauf hin, dass das Wirtschaftswachstum in den USA sich doch abkühlen oder sogar in eine Rezession umschlagen könnte. Dabei besteht die Sorge, dass sich dies auch auf die gesamte Weltwirtschaft auswirken könnte.
- Ernüchterung bei KI-Aktien
KI-Aktien wie Nvidia und andere Technologie-Unternehmen hatten in den vergangenen Monaten ein deutliches Kursplus verzeichnet und zu einer starken Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten geführt. Die Hoffnung der Anleger: Durch die Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) entstehen neue ertragreiche Geschäftsmodelle. Doch zuletzt konnten einige Firmen die Erwartungen der Anleger nicht erfüllen. Anleger reagierten mit Verkäufen.
- Besondere Situation in Japan
Mehr als 12 % hatte der japanische Aktienmarkt zu Beginn dieser Woche eingebüßt. Hintergrund ist die Zinserhöhung durch die japanische Zentralbank. Weil in den USA schon bald mit Zinssenkungen gerechnet wird, dürfte der japanische Yen gegenüber dem US-Dollar an Wert gewinnen. Das macht aber Exporte japanischer Unternehmen schwieriger – und hat sich besonders stark auf den japanischen Aktienmarkt ausgewirkt.
- Drohende Ausweitung des Nahost-Kriegs
Der Iran hat in der vergangenen Woche einen erneuten Angriff auf Israel angekündigt, wahrscheinlich gemeinsam mit islamistischen Terrorgruppen wie Hisbollah, Hamas und den Huthis. Das nährt die Sorge um die Ausweitung des Kriegs im Nahen Osten, der am 7. Oktober 2023 mit einem Hamas-Angriff auf Israel (über 1.200 Tote und mehr als 200 Entführte) begonnen hat. Auch Hisbollah und Huthis attackieren Israel seitdem ständig mit Drohnen und Raketen. Im April hat ein Luftangriff des Iran auf Israel schon einmal zur Verunsicherung an den Kapitalmärkten geführt.
Es gibt also mehrere Gründe dafür, dass es an der Börse aktuell zu eher stärkeren Kursausschlägen kommt. Die Antwort auf die Frage „Warum fallen derzeit die Aktienkurse?“ ist entsprechend schwierig. Genauso wie die Frage nach der weiteren Kursentwicklung. Viele Anleger scheinen die Ängste aber als übertrieben einzuschätzen, was die Erholungsbewegung der letzten Tage erklärt.
Noch Fragen? Unser Serviceteam ist persönlich für Sie da.
Bei growney legen wir großen Wert auf persönlichen Kundenservice. Unser Serviceteam beantwortet gern Ihre Fragen – direkt und ohne Warteschlangen. Sprechen Sie uns einfach an oder vereinbaren einen Rückruf zu Ihrem Wunschtermin.
growney-Anleger können zudem sicher sein, dass die Portfolios ständig überprüft und bei Bedarf angepasst werden.