Glückliches Paar; Trinity-Formel: Rente für die Ewigkeit

Gut leben mit der Trinity-Formel: Rente für die Ewigkeit

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13. Dezember 2024

Es hört sich an wie ein Traum: Ein Vermögen, das ewig reicht und ein schönes Leben sichert. Genau das verspricht die 1998 entwickelte Trinity-Formel: Rente, die Monat für Monat ausgezahlt wird - aber trotzdem wird das Geld im Depot nicht weniger. Was ist die Trinity-Regel? Und kann das wirklich funktionieren?

Entworfen wurde die Trinity-Formel in den USA. Sie soll ein sorgenfreies Leben ermöglichen und eine wichtige Hilfestellung für die private Altersabsicherung sein. In den USA ist die private Rente schon länger ein zentrales Element der Altersvorsorge. Drei Professoren der Trinity Universität in San Antonio (Texas) untersuchten die Fragestellung, wie viel man monatlich aus seinem Vermögen auszahlen lassen kann, damit das Geld ewig reicht.

Was ist die Trinity-Regel?

Die Sorge der drei Professoren Cooley, Hubbard und Walz: Wer sich aus seinem Vermögen monatlich zu viel auszahlt, könnte später ohne Geld dastehen. Genau das – fehlendes Geld im Alter – soll ja aber mit einer privaten Altersvorsorge verhindert werden.

Ziel der Trinity-Formel: Rente, die monatlich ausgezahlt werden kann und ewig reicht. Die Wissenschaftler betrachten bewusst die Anlage des Vermögens am Kapitalmarkt – in den USA die gängigste und erfolgreichste Art, die private Rente abzusichern.

Theoretisch ist das ja ganz einfach: Die monatliche Rente muss schlicht geringer sein als der Ertrag des Vermögens im Depot. Doch bei der Geldanlage an den Kapitalmärkten gilt es einen besonderen Aspekt zu beachten: Es kommt zu Kursschwankungen – der Wert des Vermögens kann also von Monat zu Monat auch mal sinken oder gleich bleiben.

Die Trinity-Professoren Cooley, Hubbard und Walz untersuchten dafür die Wertentwicklung verschiedener Portfolios (Aktien und Anleihen) über historische Zeiträume (1926 bis 1995).

Das zeigt die Trinity-Untersuchung

Die Wissenschaftler machen in der Trinity-Untersuchung zwei wesentliche Szenarien aus:

  • Das Geld soll ewig reichen, also nur die Erträge ausgezahlt werden. Dann ergibt sich eine optimale Entnahme zwischen drei und vier Prozent im Jahr. Vorteil: Da das Kapital nicht aufgezehrt wird, kann es vererbt werden.
  • Wer nur eine kurze Auszahlungsperiode vor sich hat (15 Jahre oder weniger) kann sich acht bis neun Prozent des Vermögens jährlich auszahlen. Danach ist das Kapital voraussichtlich aufgebraucht, kann also nicht vererbt oder über längere Zeiträume ausgezahlt werden.

Ziel der aus diesen Ergebnissen abgeleiteten Trinity-Formel: Altersvorsorge, die für immer reicht.

Abgeleitet: Die Trinity-Regel (auch: 4 Prozent Regel)

Aus den Studien von Cooley, Hubbard und Walz an der Trinity Universität ist die sogenannte Trinity-Regel bzw. 4 Prozent Regel abgeleitet worden.

Sie besagt:

  • Wer sich aus einem am Kapitalmarkt angelegten Vermögen jährlich nicht mehr als 4 Prozent auszahlen lässt, kann dies mit sehr großer Wahrscheinlichkeit endlos tun.

Die Trinity-Regel gilt daher als Formel für die ewige Rente. Hintergrund ist, dass durch steigende Lebensdauer der Bedarf an Alterssicherung oftmals deutlich größer ist als gedacht. Mit einer ewigen Rente stellt dies kaum ein Problem dar.

Weitere Anwendungsmöglichkeiten der 4 Prozent Regel:

  • Versorgung von Familiengehörigen
    Wenn Sie für die Zukunft Ihrer Familienangehörigen (z.B. Kinder) vorsorgen wollen, hilft Ihnen die 4 Prozent Regel ebenfalls. So könnten Sie festlegen, dass Ihr Vermögen angelegt bleibt und jährlich 4 Prozent ausgezahlt werden. Ziel: Die Angehörigen sind ewig versorgt.


  • Umgang mit Erbschaften, Lotto-Gewinn etc.
    Erhalten Sie selbst eine größere Summe – etwa aus einer Erbschaft oder einem Lottogewinn, lässt sich mit der Trinity-Regel ebenfalls ermitteln, wie viel Geld Sie sich regelmäßig auszahlen lassen können, ohne dass Ihr Vermögen abnimmt.


  • Von passivem Einkommen leben
    Die Trinity-Regel bietet Ihnen auch Anhaltspunkte, wenn Sie anstreben von einem passiven Einkommen gut zu leben. Oft fehlt eine genaue Vorstellung, welches Vermögen vorhanden sein muss, um sich monatlich ausreichend Geld auszahlen zu können. Dazu lässt sich die 4 Prozent Regel umkehren, indem Sie den Jahresbetrag mit 25 multiplizieren. Für monatlich 2.000 Euro – also 24.000 Euro im Jahr – sind also 600.000 Euro Vermögen nötig.

Die 4 Prozent Regel in der Praxis

Schauen wir uns also konkret an, welches Vermögen nach der 4 Prozent Regel nötig ist, um sich eine bestimmte monatliche Rente ewig auszahlen zu können, weil das Vermögen nicht weniger wird.

Tabelle zeigt Beispiele für Altersvorsorge mit der Trinity-Formel

Hauptproblem der Trinity-Formel: Rente für immer – das ist kompliziert

Sich nach der Trinity-Formel Rente auszuzahlen, kann aber auch schwieriger sein als es scheint.

  • Steuern sind in den Untersuchungen zur sogenannten Trinity-Formel nicht berücksichtigt. Tatsächlich sind die Steuern in den USA auch deutlich geringer. In Deutschland sind auf Erträge aus Kapitalanlage Abgeltungsteuer zzgl. Solidaritätszuschlag zu zahlen (Summe: 26,375 Prozent). Wer einen geringeren Steuersatz hat, kann sich einen Teil dieser Steuern im Rahmen der Günstigerprüfung bei der Einkommensteuererklärung zurückholen.

    Wollen Sie Abgeltungsteuer und Solidaritätszuschlag einberechnen, ergeben sich höhere Werte für das notwendige Vermögen. Die 4 Prozent Regel gilt dann also nicht mehr.

    Tabelle mit Berechnungen zur 4-prozent-regele (Trinity)

    Sind Sie kirchensteuerpflichtig? Dann fallen – je nach Bundesland - zusätzlich 8 bzw. 9 Prozent der Abgeltungssteuer an. Entsprechend ist ein noch höheres Vermögen notwendig.

    Was ist die Trinity-Regel; Grafik mit Beispielen

  • Inflation ist ein weiterer Faktor. Die Professoren der Trinity Universität weisen ausdrücklich darauf hin, dass bei endloser Zahlung eines bestimmten Betrags beachtet werden muss, dass dieser Betrag durch die Inflation an Kaufkraft verliert. Ihr Vorschlag: Sich anfangs weniger auszahlen lassen und den Betrag dann regelmäßig erhöhen. Die einfache 4 Prozent Regel gilt dann nicht mehr.

  • Mehrfach wurde die Trinity Formel auch schon empirisch untersucht, u.a. von deutschsprachigen Medien wie WELT oder Focus. Dabei zeigt sich: In vielen Fällen wird das Vermögen sogar mehr, wenn man Auszahlungen nach der 4 Prozent Regel vornimmt. Es ist aber denkbar, dass die Erträge an den Kapitalmärkten phasenweise geringer sind, so dass das Ziel der Trinity-Formel (Rente für immer) schwieriger wird.

Die Trinity-Formel für die Rente birgt also gewisse Ungenauigkeiten. Dennoch ist sie ein gutes und einfaches Instrument, sich der eigenen Altersversorge unkompliziert zu nähern.

Konkrete Anwendung der Trinity-Formel: Altersvorsorge für Ihre Bedürfnisse

Die wichtigste Erkenntnis aus der Untersuchung zur Trinity-Formel: Altersvorsorge ist ein Thema, das Sie systematisch angehen sollten.

Folgendes Vorgehen ist sinnvoll:

  • Definieren Sie für sich persönlich die monatliche Auszahlung, die Sie sich wünschen oder brauchen.


  • Wenn Sie keine Idee haben, welcher Betrag das sein soll, berechnen Sie Ihre Rentenlücke und orientieren Sie sich an diesem Betrag.


  • Denken Sie an Ihre Familie: Soll das Vermögen vererbt werden? Schließlich ist es die Idee der Trinity-Formel, Rente monatlich an Sie auszuzahlen, ohne dass Ihr Vermögen weniger wird.


  • Mit der 4 Prozent Regel finden Sie dann heraus, welches Vermögen Sie perspektivisch anstreben sollten.


  • Im Anlageplaner von growney berechnen Sie für sich persönlich, mit welchem Sparplan Sie dieses Vermögen erreichen können.


  • Wichtig: Fangen Sie an, auch wenn Sie den notwendigen monatlichen Sparbetrag nicht erreichen können. Später können Sie den Betrag immer noch erhöhen (bei Gehaltserhöhung, Jobwechsel etc.) oder einmalige Zusatzzahlungen vornehmen.


  • Überprüfen Sie dann regelmäßig (z.B. alle 3-5 Jahre), ob die gewünschte monatliche Rente noch Ihren Bedürfnissen genügt. Oft ändert sich das - und dann sollten Sie mit der Trinity-Formel Altersvorsorge und Sparplan anpassen.



Die richtige Anlagestrategie für Sie? Lassen Sie sich beraten.


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