Neue Form der Aktienrente geplant: Die Bundesregierung will steuerfreie Sparpläne auf Wertpapiere möglich machen (ETFs, Fonds, …
Der Quartalsbericht in Kürze
Aufwärtstrend bei US-Aktien, aber 2. Quartal beginnt schwach
Nach einem starken ersten Quartal begann der Monat April für die weltweiten Aktienmärkte verhalten. Die Inflationsrate in den USA im März zeigte, dass in diesem Jahr weniger Zinssenkungen zu erwarten sind als noch im Dezember angenommen. Dadurch stiegen die 10-jährigen US-Zinsen im April deutlich auf 4,7 Prozent. Der US-Aktienmarktindex S&P500 fiel zwischenzeitlich auf unter 5.000 Punkte zurück.
Auch die Unternehmensberichte zum ersten Quartal waren durchwachsen. Meta (ehemals Facebook) verlor nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen fast 200 Milliarden US-Dollar an Marktwert. CEO Mark Zuckerberg kündigte hohe Investitionen an, um Meta zum führenden KI-Unternehmen der Welt zu machen. Die Marktteilnehmer bezweifeln jedoch, dass dies kurzfristig zu stark steigenden Umsätzen und Gewinnen führen wird, und bleiben skeptisch.
Nvidia wird wertvollstes Unternehmen
Von den hohen Investitionen der KI-Unternehmen profitiert weiterhin der Chip-Produzent Nvidia. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg der Umsatz um 262 Prozent und übertraf damit erneut die hohen Erwartungen.
Durch die rasante Kursrallye wurde Nvidia Mitte Juni zum wertvollsten Unternehmen der Welt. Die Marktkapitalisierung wuchs auf über 3,3 Billionen US-Dollar, Nvidia überholte damit Apple und Microsoft. Zum Quartalsende verlor die Aktie jedoch innerhalb weniger Tage fast 430 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung, womit Nvidia auf Rang 3 zurückfiel.
US-Aktienmarkt mit neuem Höchststand
Angetrieben von Nvidia erholte sich der US-Aktienmarkt im Mai und Juni deutlich. Fallende Inflationsraten und ein robuster Arbeitsmarkt mit 272.000 neuen Jobs im Mai weckten Hoffnungen, dass das Inflationsziel von 2 Prozent ohne eine Rezession erreicht werden kann.
Der S&P500 setzte zwischenzeitlich eine neue Höchstmarke von über 5.500 Punkten und schloss das Quartal bei 5.460 Punkten, was einer Rendite von 3,9 Prozent im Quartal entspricht. Der technologielastige Aktienmarktindex Nasdaq100 legte im zweiten Quartal sogar um fast 8 Prozent zu.
Im ersten Halbjahr erreichten diese beiden Indizes eine beeindruckende Performance von 14,5 respektive 17 Prozent.
Zinsentwicklung: EZB-Entscheidung zum Leitzins
Die europäischen Märkte konnten weniger überzeugen.
Die Verbraucherpreise in der Eurozone stiegen im Mai um 2,6 Prozent und lagen damit leicht über den Erwartungen. Die Kerninflation, bei der Energie und Lebensmittel ausgeklammert sind, stieg von 2,7 Prozent auf 2,9 Prozent.
Die Rendite 10-jähriger deutscher Staatsanleihen markierte daraufhin mit fast 2,7 Prozent den höchsten Stand in diesem Jahr. Trotz dieser Entwicklung senkte die EZB in ihrer Juni-Sitzung den Leitzins um 0,25 Prozent und folgte damit den Notenbanken in Kanada, der Schweiz und Schweden, die ebenfalls ihre Geldpolitik lockerten.
Die Notenbanken der USA und Großbritanniens hielten sich mit Zinssenkungen zurück. Die Inflationsrate der Eurozone im Juni lag bei 2,5 Prozent, die Kernrate verharrte bei 2,9 Prozent.
Europawahl: Frankreich im Fokus
Die Europawahlen Anfang Juni stärkten die Rechtspopulisten in wichtigen Ländern wie Deutschland, Frankreich und Italien. Der französische Präsident Macron rief daraufhin Neuwahlen für das Parlament aus. Populistische und europaskeptische Parteien wie die Rassemblement National (zuvor Front National) von Marine Le Pen und die linke „Volksfront“ von Jean-Luc Mélenchon sind gestärkt aus den Wahlen hervorgegangen und könnten möglicherweise bald den Ministerpräsidenten in Frankreich stellen.
Da die Wahlprogramme dieser Parteien vom rechten und linken Rand großzügige und teure Versprechen enthalten, wird befürchtet, dass die Verschuldung außer Kontrolle gerät. Der französische Staat ist bereits mit über 110 Prozent seiner Wirtschaftsleistung verschuldet und weist ein Haushaltsdefizit von 5,3 Prozent der Wirtschaftsleistung auf.
Die EU-Schuldenregeln sehen jedoch einen maximalen Schuldenstand von 60 Prozent und ein Defizit von maximal 3 Prozent der Wirtschaftsleistung vor.
Finanzmärkte beunruhigt: Frankreichs Anleihen im Fokus
Der Markt reagierte mit einer deutlichen Ausweitung der Zinsdifferenz zwischen französischen und als sicher geltenden deutschen Staatsanleihen. Betrug dieser sogenannte Spread zuvor etwa 0,5 Prozentpunkte, so schnellte er nach der Ankündigung von Neuwahlen auf etwa 0,8 Prozentpunkte hoch.
Auch französische Aktien, insbesondere Bankaktien, fielen deutlich. Der französische Aktienmarkt-Index Cac40 verlor im Quartal fast 9 Prozent.
Nach den dramatischen Entwicklungen am britischen Staatsanleihenmarkt im Oktober 2022 während der 45-tägigen Regierungszeit der konservativen Premierministerin Liz Truss ist dies ein weiterer Hinweis darauf, dass die immense Verschuldung vieler Länder in Zukunft von den Kapitalmärkten nicht mehr so achselzuckend hingenommen werden wird wie in den letzten Jahrzehnten.
Auch in den USA werden die Warnungen lauter, dass ein Haushaltsdefizit von über 6 Prozent bei einem Schuldenstand von über 120 Prozent der Wirtschaftsleistung auf Dauer nicht tragbar ist.
Wenig Bewegung beim Euro-Dollar-Kurs
Im Gegensatz zum weiterhin starken amerikanischen Aktienmarkt verlor der europäische Aktienmarkt-Index Stoxx 600 im zweiten Quartal 0,2 Prozent und der japanischen Nikkei225 etwa 2 Prozent. Der Schwellenländer-Index MSCI Emerging Markets (in US-Dollar) verteuerte sich hingegen um über 4 Prozent.
Anleihen verbilligten sich leicht aufgrund der etwas höheren Zinsen.
Der Euro stieg leicht gegenüber dem US-Dollar.
Klassische Portfolios profitieren von US-Aktien
Durch die Entwicklung an den weltweiten Aktienmärkten sind die klassischen growney-Anlagestrategien - mit Ausnahme der grow20-Strategie - im Plus. Je höher der Anleihen-Anteil im Portfolio, desto geringer fällt die Performance im 2. Quartal 2024 aus:
- grow20: - 0,20 %
- grow30: + 0,23 %
- grow50: + 1,04 %
- grow70: + 1,92 %
- grow100: + 3,11 %
Die Zahlen berücksichtigen bereits die maximalen growney-Gebühren und berücksichtigen keine Ein- und Auszahlungen. Lag der Depotwert zu Quartalsbeginn 20.000 Euro, so stieg das Investment bei grow70 bis Ende auf 20.384 Euro. Für die Depotwerte ab 50.000 Euro ergibt sich eine höhere Performance.
Entwicklung einzelner Anlageklassen und ETFs
Bei der Betrachtung der einzelnen Anlageklassen wird deutlich, dass insbesondere die europäischen Staatsanleihen einen negativen Einfluss auf die Wertentwicklung im 2. Quartal 2024 hatten.
Der positve Performancebeitrag wurde durch die Aktien-ETFs erzielt. Unternehmensanleihen entwickelten sich seitwärts.
Der Blick auf die einzelnen Aktien-ETFs zeigt:
- Die stärkste Wertentwicklung verzeichnete der ETF auf den MSCI Emerging Markets. In US-Dollar erzielte er ein Plus von 5,37 %. Für growney-Anleger beträgt die Performance in Euro 6,17 %, begünstigt durch den geänderten Euro-Dollar-Kurs.
- Der ETF auf den MSCI USA erzielte 4,86 % in Euro (4,08 % in US-Dollar).
- Ebenfalls positiv entwickelte sich der ETF auf den MSCI Pacific (+3,28 % in Euro) sowie auf den europäischen Index Stoxx600 (+1,57 %).
- Eine negative Entwicklung war bei den ETFs auf den MSCI Canada (- 1,04 % in Euro), den Euroland-Index MSCI EMU (- 1,58 %) und den MSCI World Small Caps (- 1,86 %) zu verzeichnen.
- Mit 3,56 % ist das größte Minus beim ETF auf den japanischen Aktienmarkt entstanden.
Entwicklung der nachhaltigen Geldanlage
Die nachhaltigen Anlagestrategien von growney entwickelten sich unterschiedlich. Nachhaltige Aktien-ETFs erzielten eine geringere Performance im 2. Quartal 2024, dafür entwickelten sich die ETFs auf Euro-Staatsanleihen in den Portfolios positiv. Alle nachhaltigen Strategien erzielten so in den vergangenen 3 Monaten ein Plus:
- growgreen20: + 0,39 %
- growgreen30: + 0,53 %
- growgreen50: + 0,80 %
- growgreen70: + 1,08 %
- growgreen100: + 1,49 %
Die Performance ist für einen Depotwert unter 50.000 Euro ermittelt, komplett ohne Ein- und Auszahlungen. Bei mehr als 50.000 Euro im growney-Depot ergibt sich eine höhere Performance. Ein 20.000 Euro-Investment in growgreen100 stiegt so im Laufe des Quartals auf 20.298 Euro.
Unterschiede der Anlageklassen und ETFs
Nachhaltige Unternehmensanleihen haben sich im 2. Quartal 2024 leicht negativ entwickelt. Dagegen lieferten der Aktien-Anteil und die Euro-Staatsanleihen einen positiven Beitrag zur Wertentwicklung.
Aktienmarkt: Wie haben sich die nachhaltigen ETFs entwickelt?
- Die beste Entwicklung in den Portfolios verzeichnete der nachhaltige ETF auf den MSCI Emerging Markets. In US-Dollar erzielte er ein Plus von 3,31 %. Für growney-Anleger ergibt sich in Euro eine Performance von 4,09 %, aufgrund des besseren Euro-Kurses zum Quartalsende.
- Positiv entwickelten sich auch die ETFs auf die nachhaltigen Indizes in Europa (1,68 % und 0,61 %) sowie in den USA (0,49 %). Die positive Entwicklung des ETFs au nachhaltige US-Aktien resultiert aber ausschließlich aus dem Wechselkurs. In US-Dollar hatte der ETF ein Minus von 0,26 % erzielt.
- Der ETF auf den MSCI Pacific SRI erzielte mit 1,60 % ein Minus in US-Dollar. Durch den geänderten Euro-Dollar-Wechselkurs ergibt sich in Euro ein negativer Beitrag von - 0,85 %.
Zins-Investment growCash
Die neue Anlagestrategie growCash investiert in den Geldmarkt und bildet so die Zins-Entwicklung im Euroraum ab. Da die Strategie erst seit Februar 2024 auf dem Markt ist, wird sie ab Q1/2025 in den Quartalsbericht einbezogen. Gesetzlich ist geregelt, dass erst 12 Monate nach Start der Strategie Performancezahlen veröffentlicht werden dürfen. Gleiches gilt auch für die Anleihenstrategie grow0.
Das hat sich bei growney getan
Alternative zu Tagesgeld/Festgeld
Die neue Anlagestrategie growCash hat sich im 2. Quartal zu einer der beliebtesten Strategien bei growney-Kunden entwickelt. Die Geldmarktstrategie ist eine gute Alternative zu Tagesgeld und Festgeld.
Auch Firmen, Stiftungen und Vereine profitieren von dieser Möglichkeit. Die Rendite liegt aktuell bei 3,70 % p.a.
Neue Auszeichnungen
Gleich mehrfach ist growney im 2. Quartal 2024 ausgezeichnet worden:
- In einem großen Vergleich für ntv hat growney den Finanz-Award 2024 erhalten. Dabei wurde der Service und die Konditionen des Angebots durch Experten untersucht.
- Gleich 2x „Sehr Gut“ lautet das Ergebnis im Test für die WirtschaftsWoche. Sowohl die klassische wie die nachhaltige Geldanlage wurden ausgezeichnet.
- Für die Nachhaltigkeitskampagne “Stop The Rise” gibt es beim The Internationalist Award for Innovation den Silber-Award.
- „Sehr hohe Empfehlung“ lautet außerdem das Urteil einer Anleger-Befragung für Focus-Money.
- Beim Deutschland-Test von Service-Value gibt es die Note „Herausragend“ für die Produktqualität von growney.
Seit der Gründung vor knapp zehn Jahren – im Dezember 2024 – hat growney damit rund 90 Auszeichnungen erhalten.
Berichte über steuerfreies Altersvorsorgedepot
Vielleicht haben Sie es gesehen: Vielfach berichteten die Medien über ein Gesetz der Bundesregierung, das ein steuerfreies Altersvorsorgedepot ermöglichen soll. In einem Interview für den growney-Blog hatte Florian Toncar, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium Details zu diesen Plänen verraten – das wurde in etlichen Berichten aufgegriffen.
Selbstverständlich halten wir Sie zu den Plänen auf dem Laufenden – einen ersten Überblick mit Beispielrechnung finden Sie hier.
