Ein bisschen was anlegen und damit reich werden. Das klingt erstmal wie ein kühner Traum – zu schön, um wahr zu sein. Doch …
- Aktien- und Anleihemärkte unter Druck
- Hohe Inflation
- Wirtschaft kämpft mit hohen Energiekosten
- Euro bleibt schwach
- Klassische growney-Portfolios geben nach
- Auch nachhaltige Geldanlage von growney mit Verlusten
- Neuigkeiten: Das hat sich bei growney geändert
Märkte weiterhin volatil
Nach den Tiefstständen Mitte Juni setzte sich die Erholung der Aktienmärkte im dritten Quartal bis Mitte August weitgehend fort. Dies wurde getrieben von Wirtschaftsdaten, die besser ausfielen als zuvor erwartet sowie nicht mehr weiter ansteigenden US-Preisen im Juli und etwas milderen Tönen der Notenbanken. Die Angst vor einer Rezession ging zurück. Der US-Aktienindex S&P 500 konnte seine Verluste seit Jahresanfang mehr als halbieren. Auch die internationalen Börsen zeigten sich erholt.
Die Wende brachte das Treffen der weltweiten Währungshüter Ende August in Jackson Hole (US-Bundesstaat Wyoming). In seiner Rede stellte FED-Chef Jerome Powell klar, dass die US-Notenbank zur Senkung der Inflation die Zinsen weiter deutlich anheben und wahrscheinlich eine Weile auf einem hohen Niveau belassen werden. Dabei benutzte er das Wort „Inflation“ in nur 8 Minuten ganze 45-mal. Auch EZB-Vorstandsmitglied Isabel Schnabel machte sich für eine durchgreifende Inflationsbekämpfung in der Eurozone stark. Allein an diesem Tag verlor der S&P 500 mehr als 3 %.
Inflation weiter hoch
Die Inflationsdaten von August in den USA bestärkten die Sichtweise, dass die Inflationsbekämpfung ein langer Weg sein wird. Zwar verringerte sich das Preiswachstum auf Jahressicht von 8,5 % im Juli auf 8,3 % im August, aber die Kernrate zog von 5,9 auf 6,3 % pro Jahr an und lag damit deutlich über den Erwartungen. In Deutschland und in der Eurozone lag die Inflation im September bei 10 % gegenüber dem Vorjahresmonat, in den baltischen Staaten sogar bei über 20 %.
Dementsprechend erhöhte die US-Notenbank FED im September die Leitzinsen zum dritten Mal in Folge um weitere 0,75 % auf eine Spanne von 3 bis 3,25 %. Auch die EZB wählte einen ungewöhnlich großen Zinsschritt von 0 auf 0,75 %. Weitere Notenbanken entschieden sich für ähnliche Maßnahmen.
Nominale und reale Renditen von Staatsanleihen auf langjährigen Höchstständen
Die Politik der Notenbanken führte auch bei den Renditen von Staatsanleihen zu einem deutlichen Anstieg. So zogen die zweijährigen US-Treasury Notes zum Quartalsende auf fast 4,3 % p.a. an, die zehnjährigen auf über 3,8 % p.a. Zweijährige Bundeschatzanweisungen lagen bei 1,73 % p.a., zehnjährige Bundesanleihen bei 2,1 % p.a. Dieser Zinsanstieg übt einen großen Druck auf alle hoch bewerteten Vermögenswerte aus.
Wirtschaft leidet unter hohen Energiepreisen
Von der Wirtschaft kommen unterschiedliche Signale. Einerseits zeigt sich der Arbeitsmarkt außerordentlich robust. In den USA gibt es doppelt so viele offene Stellen wie Arbeitsuchende und eine Arbeitslosenquote von nur 3,7 % im August. Außerdem konnten im zweiten Quartal fast drei Viertel aller Unternehmen im S&P 500 ihre Gewinnerwartungen übertreffen. Andererseits ist die Stimmung in der Wirtschaft - insbesondere in Europa - stark eingetrübt, wie der Economic Sentiment Indikator in der Eurozone und der deutsche Ifo-Index belegen. In Deutschland stiegen die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte im August um 45,8 % gegenüber dem Vorjahr, so viel wie noch nie zuvor. Hierzu trugen insbesondere die hohen Energiekosten bei, die vielen europäischen Unternehmen große Schwierigkeiten bereiten.
Krieg in der Ukraine vor Wendepunkt?
Gerade für die europäischen Märkte spielt der Krieg in der Ukraine eine große Rolle. Russland liefert nach dem Angriff auf das Nachbarland weiterhin sehr wenig Gas nach Europa. Zwar sind die Gasspeicher in Deutschland zu mehr als 90 % gefüllt, trotzdem herrscht Sorge vor einem Ausfall der Gasversorgung im Winter, welche insbesondere die Industrie hart treffen würde. Daher ging die Nachricht über größere Geländegewinne der Ukrainer im Donbas mit der Hoffnung einher, dass der Krieg dort vor einer Wende stehen und Russland bald zu Zugeständnissen bereit sein könnte.
Mit der Teilmobilmachung Russlandsund der Annexion von vier weiteren Regionen in der Ukraine (nach der bereits 2014 annektierten Krim) scheint aber auch eine weitere Eskalation möglich.
Auswirkungen auf Aktienmärkte und Anleihen
Der US-Aktienindex S&P 500 schloss das Quartal mit einem Verlust von 5,28 %, der europäische Index Stoxx600 mit einem Minus von 4,75 % und der DAX mit 5,24 % Verlust. Seit Jahresbeginn haben diese Indizes über 20 % an Wert verloren. Europäische Staats- und Unternehmens-Anleihen fuhren aufgrund der steigenden Zinsen ebenfalls Verluste ein.
Euro schwach, US-Dollar stark
Der Euro fiel im Quartal um 6,29 % und notiert mit 0,98 US-Dollar pro Euro erstmals seit 2002 unter der Parität. Die Stärke des Dollars zeigt sich auch im Goldpreis, der um 7,35 % zurückging. Der Ölpreis fiel im Quartal deutlich von 120 auf 83 Dollar.
Entwicklung der klassischen growney-Portfolios
Die weltweite Marktentwicklung hat auch Auswirkungen auf die growney-Portfolios. Alle Strategien erzielten im 3. Quartal 2022 ein Minus. Eine detailliertere Betrachtung der Assetklassen zeigt aber Unterschiede: Die Zinsentwicklung hat vor allem zu einem stark negativen Effekt bei Unternehmensanleihen geführt.
Die Entwicklung der einzelnen growney-Strategien:
- grow20: - 2,65 %
- grow30: - 2,63 %
- grow50: - 2,58 %
- grow70: - 2,54 %
- grow100: - 2,48 %
Der Wert gibt jeweils an, wie sich ein Einmalinvestment am 1. Juli bis einschließlich 30. September 2022 entwickelt hat.
Performance nach Anlageklassen für klassische Portfolios
Performance einzelner ETFs und Indizes
Auffällig ist der Einfluss des Euro-Dollar-Kurses: Da growney-Anleger in Euro investieren, einige ETFs aber in US-Dollar gehandelt werden, ergibt sich ein Sondereffekt. Der steigende Dollar-Kurs führt dazu, dass ein Investment in einen US-ETF auch bei negativer Performance mehr Euro wert sein kann.
- Das betrifft den ETF auf den MSCI USA, dessen Dollar-Performance zwar negativ war (-14,2 %) für growney-Anleger in Euro aber mit + 3,82 % einen positiven Effekt ausmachte.
- Genauso beim ETF auf den MSCI World Small Cap: Trotz negativer Dollar-Performance (-15.84 %) erzielteder ETF für growney-Anleger in Euro eine positive Rendite: +1,84 % im 3. Quartal.
- Den stärksten negativen Effekt verzeichnete der ETF auf den MSCI Emerging Markets: -7,52 % (in Euro).
- Auch die ETFs auf europäische Aktienindizes (MSCI EMU und STOXX Europe 600) erzielten im letzten Quartal ein Minus: - 4,76 % bzw. – 3,90 %.
- Der ETF auf den MSCI Pacific war mit 2,73 % im Minus, der ETF auf den MSCI Canada mit 1,02 % (in Euro).
Entwicklung der nachhaltigen Geldanlage
Die nachhaltige Geldanlage von growney hat im vergangenen Quartal ebenfalls keine positive Performance erzielen können. Im Vergleich mit der klassischen Anlagestrategie fallen aber einige Unterschiede auf: So fällt das Minus sowohl bei den Aktienwerten als auch bei den Unternehmensanleihen etwas geringer aus.
Die einzelnen Nachhaltigkeitsstrategien von growney:
- growgreen20: - 2,16 %
- growgreen30: - 2,00 %
- growgreen50: - 1,66 %
- growgreen70: - 1,33 %
- growgreen100: - 0,86 %
Performance nach Anlageklassen für nachhaltige Portfolios
Performance einzelner nachhaltiger ETFs und Indizes
- Am stärksten im Minus waren die ETFs auf nachhaltige Aktien aus Europa: Beim MSCI Europe SRI waren es -4,52 %, beim MSCI EMU SRI - 4,25 %.
- Ebenfalls eine negative Performance (in Euro) gab es bei den ETFs auf den MSCI Emerging Markets SRI (-3,89 %) und den MSCI Pacific SRI (-3,45 %).
- Einen positiven Effekt für growney-Anleger brachte der ETF auf den MSCI USA SRI durch den geänderten Wechselkurs von Euro und US-Dollar. In US-Dollar entwickelte der ETF sich im 3. Quartal zwar negativ (-14,47 %), doch wer als growney-Anleger in Euro investierte, dessen ETF-Anteile waren am Quartalsende 3,50 % mehr wert.
Was hat sich bei growney getan?
Neu bei growney: Gutscheine in Kooperation mit EDEKA
Seit Juli kooperiert growney mit EDEKA: In mehr als 2.700 teilnehmenden Märkten gibt es ETF-Sparkarten mit Guthaben für ein growney-Depot. Mit diska, Nah & Gut, NP-Markt, trinkgut und Markkauf beteiligen sich auch weitere Märkte des EDEKA-Verbunds daran. Das Guthaben kann für neue wie bestehende Depots eingesetzt werden.
Die Karten sind übertragbar, können also auch als Geschenk eingesetzt werden. Die Kooperation mit EDEKA soll zeigen, dass Geldanlage einfach wie nie ist – so einfach wie Obst kaufen.
Änderung: Nachhaltige Anlagestrategie
Die nachhaltige Anlagestrategie ist im August geändert worden. Statt der bisherigen Orientierung an dem höchsten ESG-Ranking bei der Auswahl von Aktienwerten sowie dem Ausschluss kritischer Geschäftsbereiche ist jetzt die gesicherte Nachhaltigkeitswirkung eines Investments das zentrale Kriterium für die Nachhaltigkeitsauswahl.
Dabei legt growney für die nachhaltige Geldanlage besonderen Fokus auf die Wirkung im Bereich Klimaschutz, weil dies ein besonders drängendes Nachhaltigkeitsziel ist. ETF-Anbieter sind durch die Nachhaltigkeitsregeln der Europäischen Union verpflichtet, die garantierte Nachhaltigkeitswirkung auszuweisen. Bislang fehlen dazu allerdings noch die Daten, so dass sich durch die Strategieänderung bislang noch keine Änderungen in den nachhaltigen Portfolios ergeben haben.
Auszeichnung: bester Robo-Advisor growney
Gleich drei Auszeichnungen gab es im zurückliegenden Quartal für growney – für gute Testergebnisse im Handelsblatt, bei ntv und Euro am Sonntag:
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Für Euro am Sonntag wurden 25 Robo Advisor untersucht, insbesondere Kosten, Service, Wertentwicklung und Angebot. growney ist dabei als Testsieger und bester Robo-Advisor 2022 ausgezeichnet worden.
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Auch im Test bei ntv gab es mit „gut“ und „sehr gut“ Auszeichnungen für das Angebot von growney. Besonderer Fokus im Test lag neben Kosten und Performance auf den zusätzlichen Serviceangeboten, von denen growney-Kunden profitieren.
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Wenn das Handelsblatt Deutschlands beste Finanzdienstleister auszeichnet, darf growney ebenfalls nicht fehlen. In der Kategorie „Digitale Finanzexperten“ gehört growney zu den Top-Unternehmen. Basis der Beurteilung von deutschen Finanzdienstleistern sind rund 47.000 Kundenmeinungen.