Regelmäßig berichten wir über die Performance unserer Anlagestrategien. Der growney Quartalsbericht Q3/2021 in Kürze:
Das Wichtigste für Q4-2021 in Kürze:
- Inflation hoch, Euro schwach
- Ultraniedrige Realzinsen und starkes Gewinnwachstum
- Hohe Kursgewinne an den internationalen Aktienmärkten
- Die Robo Advisor Performance bei klassischen Strategien: bis zu 6,00 % Plus
- Höheres Plus bei der nachhaltigen Geldanlage: bis zu 9,49 % Plus
- ETF-Tausch und Rebalancing
Die aktuelle Lage der Wirtschaft
Der Herbst stellte sich auch 2021 als besonders förderlich für die Übertragung des Corona-Virus dar. Seit Anfang Oktober stieg die Inzidenz in Deutschland rapide an und erreichten Ende November mit fast 500 einen neuen Höchststand in der Covid19-Pandemie. Andere Länder sind teils noch deutlich schlimmer betroffen.
Die neue Bundesregierung reagiert mit einer intensivierten Impfkampagne für Erst- und Booster-Impfungen sowie mit neuen Beschränkungen. Weite Teile des Einzelhandels können nur noch von Genesenen oder Geimpften besucht werden, die so genannte 2G-Regel. Das traditionelle Weihnachtsgeschäft in den Innenstädten fiel dadurch in diesem Jahr wiederum deutlich getrübt aus. Insgesamt hat sich die Wirtschaft aber gut auf die Pandemie eingestellt. Die aktuellen Auswirkungen sind mit denen im Jahr 2020 nicht mehr zu vergleichen.
Neue Sorgen bereitet allerdings das Auftreten der Variante Omikron, welche zunächst in Südafrika entdeckt wurde und die sich rasend schnell über den Globus verbreitet. Omikron weist eine hohe Zahl an Mutationen auf, so dass der Impfschutz nachlässt. Hoffnung machen dagegen erste Berichte, dass Omikron im Durchschnitt zu weniger schweren Verläufen führt.
Inflation hoch, Euro schwach
Neben Corona spielt die Inflation eine bedeutende Rolle. Diese erreichte in den USA im November eine Rate von 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. In der Eurozone ergab sich im gleichen Monat eine Inflation von 4,9 Prozent, in Deutschland von 5,2 Prozent. Die meisten Notenbanken läuteten im vierten Quartal dementsprechend eine Umkehr ihrer extrem lockeren Geldpolitik ein. Anleihekäufe werden reduziert mit absehbarem Ende (USA), Zinserhöhungen sind angekündigt (USA) oder sogar bereits vollzogen (Großbritannien, Norwegen). Lediglich die Europäische Zentralbank EZB reduziert ihre Anleihekäufe nur sehr langsam und sieht für 2022 (erstmal) noch keine Zinserhöhungen vor. Dies führte in den letzten Monaten zu einer deutlichen Abschwächung des Euro gegenüber dem US-Dollar. Im gesamten Jahr 2021 hat der Euro gegenüber dem Dollar mehr als 7 Prozent an Wert verloren.
Die Aktienmärkte reagierten auf die Ankündigungen der US-Notenbank FED zunächst positiv. Insbesondere sehr hoch bewertete Technologietitel könnten aber durch die Gefahr steigender Zinsen in 2022 zunehmend unter Druck kommen.
Wirtschaftswachstum und negative Realzinsen unterstützen
Derzeit steigen jedoch nur die unmittelbar von den Notenbanken betroffenen kurzfristigen Zinsen. Die 10jährigen US-Renditen beharren weiterhin bei moderaten 1,5 Prozent. Die Zinsstrukturkurve verflacht. Der Anleihemarkt scheint nicht an eine dauerhafte Inflation oder einen längeren Zinserhöhungszyklus zu glauben. Und die für die Bewertung von Aktien entscheidenden langfristigen realen (also inflationsbereinigten) Renditen sind weiterhin auf historisch niedrigem Niveau von minus 1,1 Prozent.
Zudem wächst die Wirtschaft insbesondere in den USA weiterhin auf hohem Niveau. Für das 4. Quartal wird mit einem annualisierten Wachstum von 6,5 Prozent, für das gesamte Jahr 2021 von 5,6 Prozent und für 2022 von 2,9 Prozent gerechnet. Für Europa sind die Zahlen für 2021 deutlich niedriger, dafür in 2022 aufgrund von Nachholeffekten etwas höher. China – das Zugpferd der letzten Jahre – hingegen scheint aufgrund der Immobilienkrise und verschärfter staatlicher Regulierung eine deutliche Wachstumsschwäche zu zeigen.
Hohe Kursgewinne an den internationalen Aktienmärkten
Ultraniedrige Realzinsen, starkes Gewinnwachstum und fehlende Anlagealternativen bescherten Aktienanlegern auch in 2021 erfreuliche Gewinne. Nach 28,4 Prozent in 2019 und 16,5 Prozent in 2020 stieg der MSCI World inklusive Dividenden und auf Dollarbasis in 2021 um 22,4 Prozent, davon 7,9 Prozent im letzten Quartal. Der US-Index S&P 500 erreichte kurz vor Jahresende noch ein neues Allzeithoch von über 4.800 Punkten. Auch der Dax stellte im letzten Quartal ein neues Allzeithoch von 16.290 Punkten auf. Sorgen vor Omikron oder Inflation und steigenden Zinsen sorgten nur für vorübergehende Rücksetzer. Buy the Dip, also der Nachkauf von Aktien nach Kursverlusten, war in 2021 erneut eine erfolgreiche Strategie.
Die Emerging Markets konnten in 2021 dagegen nicht überzeugen. Der durch chinesische Aktien dominierte Index MSCI Emerging Markets verlor (in Dollar ohne Dividenden) in diesem Jahr über 5 Prozent. Auch bestimmte Nischenprodukte wie der auf disruptive Innovationen spezialisierte Ark Innovation ETF von Cathie Wood mussten deutliche Verluste hinnehmen. Langfristige Staatsanleihen litten unter steigenden Zinsen und verloren an Wert. Die Schwäche des Euro wirkte sich positiv auf die Wertentwicklung von Vermögenswerten außerhalb der Eurozone aus.
Grafik: Performance unserer klassischen ETF-Portfolios (grow20 bis grow70) nach Anlageklassen im 4. Quartal 2021
Entwicklung der growney-Portfolios
Die Robo-Advisor Performance bei klassischen Strategien von growney
Vom 1. Oktober bis Ende Dezember erzielten die klassischen growney-Anlagestrategien eine Performance von bis zu plus 6,0 %(grow100). Das bedeutet: Wer zu Quartalsbeginn € 10.000 in die grow100-Strategie investierte, konnte sich über einen Wertzuwachs von € 600 freuen. Bei Strategien mit Anleihen-Anteil fiel der Quartalsgewinn entsprechend geringer aus (alle Performanceangaben jeweils nach maximalen Kosten):
- grow70: + 4,13 %
- grow50: + 2,83 %
- grow30: + 1,48 %
- grow20: + 0,79 %
Entwicklung der einzelnen Aktien-ETFs
Schaut man sich bei Betrachtung der Robo-Advisor Performance im 4. Quartal 2021 die einzelnen Aktien-ETFs an, so ergeben sich für die klassische Anlagestrategie grow100 folgende Details:
- Am stärksten zur Performance beigetragen hat der ETF MSCI USA. Zusätzlich zu der starken Kursentwicklung an den US-Börsen wirkte sich hier auch der starke Dollarkurs zugunsten der Anleger aus. Für diesen ETF ergab sich in Euro eine Rendite von plus 13,0 %.
- Deutliches Kursplus auch beim MSCI Canada. In Euro ergab sich für das Quartal ein Kursplus von 9,82 %.
- Die ETFs auf europäische Aktien waren von Oktober bis Jahresende mit 7,44 % bzw. 5,41 % im Plus.
- Der Nebenwerte-ETF auf den MSCI World Small Cap erzielte in Euro 5,01 % Rendite.
- Weniger stark entwickelten sich die ETFs auf den MSCI Pazifik und den MSCI Emerging Markets. Die negative Performance in US-Dollar wurde aber durch Währungseffekte deutlich abgeschwächt.
Für den Emerging-Markets-ETF ergab sich so in Euro ein kleines Plus von 0,6 %, für den ETF MSCI Pazifik ein Minus von 0,07 %.
Tabelle 1: Performance Contribution einzelner ETFs in Q4/2021 (für grow100)
Nachhaltige Geldanlage (ESG): Höheres Quartalsplus
Vor allem durch die positive Entwicklung nachhaltiger Aktien konnten die nachhaltigen Strategien von growney ein deutlich höheres Quartalsplus erzielen.
Für die einzelnen Strategien bedeutete das im 4. Quartal konkret:
- growgreen100: + 9,49 %
- growgreen70: + 6,68 %
- growgreen50: + 4,72 %
- growgreen30: + 2,65 %
- growgreen20: + 1,58 %
Wer also am 1. Oktober € 10.000 mit der growgreen100-Strategie investierte, erreichte einen Wertzuwachs von € 949 (nach Kosten).
Bester nachhaltiger Robo-Advisor
Im Vergleichstest von ntv wurde growney Ende November für die ESG-Geldanlage als bester nachhaltiger Robo-Advisor ausgezeichnet.
Portfolio-Optimierung und Rebalancing
Bei allen Anlagestrategien mit Anleihen-Anteil gab es Ende November eine wichtige Änderung: Euro-Staatsanleihen werden nur noch durch den Invesco Euro Government Bond 1-3 Year (ISIN IE00BGJWWY63) abgebildet. Der entsprechende ETF-Kauf und -Verkauf ist unter Transaktionen am 23. November im growney-Depot vermerkt. Der neue Euro-Staatsanleihen-ETF ist günstiger als der bisherige Staatsanleihen-ETF, zugleich erfüllt er in Sachen Tracking-Differenz und Fondsvolumen wesentliche Qualitätskriterien unserer ETF-Auswahl. Die Kunden der Vermögensverwaltung profitieren automatisch davon – die ETF-Kosten in diesen Anlagestrategien werden dadurch günstiger.
Mitte Dezember wurde außerdem ein Rebalancing durchgeführt. Das bedeutet: Wir gleichen durch die Kursentwicklung entstandene Verschiebungen im Depot aus, indem wir für unsere Kunden ETF-Anteile kaufen und verkaufen. Damit verhindern wir, dass ETFs, die zuletzt stark gestiegen sind ein zu großes Gewicht im Depot bekommen – und sich damit das Risiko unnötig erhöht. Als Kunden von growney finden Sie das im Bereich Transaktionen für jedes einzelne Anlageziel als ETF-Kauf und ETF-Verkauf eingetragen.
Was ist sonst passiert? Insgesamt 17 Auszeichnungen im Jahr 2021
Wir freuen uns, auch für das 4. Quartal 2021 wieder mehrere Auszeichnungen vermelden zu können. Insgesamt waren es sechs:
- Bester nachhaltiger Robo-Advisor im Test von ntv. Insgesamt waren 16 Anbieter getestet worden. Für unseren passiven Investmentansatz, die Performance, den Service und die geringen Kosten gab es im Preis-Leistungs-Vergleich die Note „Sehr gut“.
- Auch das Magazin Capital hat growney und andere Robo-Advisor in Sachen Nachhaltigkeit überprüft. Ergebnis: 4 Sterne im ESG-Ranking.
- Top-Anbieter bei Kundenerfahrungen: Das Computer-Magazin Chip hat die Meinungen über 245 Banken, Sparkassen und anderen Finanzdienstleistern untersucht. Aufgrund der überdurchschnittlich guten Bewertung gab es die Auszeichnung als Top-Anbieter.
- Note „Gut“ im Handelsblatt-Test – für Service, Kosten und Performance von growney.
- Bei der Wahl zum Robo-Advisor des Jahres 2021 bei brokervergleich.de gab es für growney einen Treppchenplatz: Auszeichnung mit Bronze!
- Top-Bewertung im Stern: fünf von fünf möglichen Sternen von growney. Insgesamt waren für die Auswertung des Magazins 62 Sparkassen, Banken, Fondsanbieter, Trading-Apps, Fondsanbieter und digitale Vermögensverwaltungen getestet worden.
Für das Gesamtjahr 2021 kommt growney so auf insgesamt 17 Auszeichnungen.
Highlight natürlich: das Testergebnis der Stiftung Warentest – nur für growney gab es die Note „Sehr gut“ (Finanztest 07/21, Geldanlage von € 100.000). Bewertet wurden insgesamt 25 Robo-Advisor.