Neulich beim Interviewtermin mit growney: Warum interessieren sich Frauen eigentlich weniger für Geldanlage, fragte uns …
Im Interview mit growney verrät Celine Nadolny von bookoffinance ihr Erfolgskonzept
Wir wollen gemeinsam mit Celine Nadolny vom erfolgreichen Finanzkanal bookoffinance genau dieses Thema besprechen und mehr Frauen Mut machen, Ihre Finanzen in die eigene Hand zu nehmen. Mit ihren 23 Jahren geht Celine mit gutem Beispiel voran und hat mit bookoffinance bereits zweimal den Black Bull Award 2020/2021 als bester Finanzblog gewonnen. Sie hat bereits über 500 Bücher gelesen, mehr als 150 rezensiert und sich eine große Community aufgebaut.
growney fragte Celine Nadolny: Wann und warum hast Du bookoffinance gegründet?
“Das Projekt Book of Finance habe ich im Sommer 2019 gestartet. Grund dafür war einfach, dass ich gemerkt habe, dass ich Menschen mit meinem Wissen helfen kann.
Ich habe schon immer viel gelesen und seit meinem 16. Lebensjahr beinahe ausschließlich im Bereich Finanzen und Persönlichkeitsentwicklung gearbeitet. In meinem Umfeld begannen einige mich nach Buchempfehlungen und Finanztipps zu fragen und ich merkte, dass dort wirklich Bedarf besteht. Also startete ich meinen Blog.
Damit wollte ich generell vier Dinge erreichen:
- Zum einen insbesondere das weibliche Publikum für hochwertige Sachbücher begeistern, denn vor allem wir Frauen lesen zwar viel, aber dann doch in der Regel Romane und Thriller.
- Auf der anderen Seite möchte ich bei der Auswahl des richtigen Buches unterstützen, denn Zeit ist ein kostbares Gut und da draußen gibt es zu viele schlechte Bücher.
- Aber ich möchte auch für ehrliche und vor allem wissenschaftlich fundierte Finanztipps stehen. Denn dort draußen gibt es schon ausreichend fragwürdige Quellen, die Anleger langfristig mehr Geld kosten als sie bringen.
- Und abschließend möchte ich durch meine Leidenschaft, meine Energie, meine positive Art und meinen Werdegang motivieren, seinen Zielen, Wünschen und Träumen voller Mut nachzugehen!”
Wie sind Deine Erfahrungen in einer von Männern dominierten Branche zu arbeiten?
“Es ist definitiv eine Herausforderung, das muss ich gestehen. Als Frau spürt man besonders in der Social Media-Welt, dass es in vielerlei Hinsicht ein Haifischbecken ist. Dadurch, dass es eine Männer-dominierte Branche ist, ist der generelle Umgangston manchmal schon sehr rau – zumindest ist das mein Eindruck. Insbesondere unter den aktiven Investoren und Tradern.
Das muss man leider abkönnen oder sich davon abkapseln.
Im Großen und Ganzen werde ich aber von einigen sehr namhaften Experten in der Branche, von führenden Verlagen und auch von einigen Unternehmen kräftig unterstützt. Denn vor allem mit meiner ehrlichen Art und meinen wissenschaftlich fundierten Tipps und Tricks habe ich mir einige einflussreiche Freunde gemacht, die das zu schätzen wissen, dass ich einer Mission nachgehe und nicht nur stumpf versuche mit meiner Reichweite Geld zu verdienen.”
Musstest Du in einigen Situationen Diskriminierung erleben?
“Absolut und davon eine ganze Menge. Es gab und gibt unzählige Situationen, in denen ich direkt oder indirekt zu spüren bekomme, dass andere ein Problem mit meiner bloßen Anwesenheit haben. Manchmal liegt es an meinem Alter, ein anderes Mal an meinem Geschlecht, meiner Haarfarbe, generell meiner Optik, meiner ehrlichen Art oder einer Mischung daraus.
Daraus resultieren dann sexistische, neid- und hasserfüllte Hetzkampagnen. Manches Mal wird mir gedroht, mir unterstellt, dass ich gar keine Ahnung hätte und ohnehin kein Recht, meine Rezensionen zu verfassen. In anderen Situationen werden meine Bilder verunstaltet, Fake-Accounts erstellt, Bots auf mich losgeschickt und versucht, meine Profile zu übernehmen.
Die Angriffe kommen aber sowohl von Männern wie auch von Frauen, wobei es überwiegend Männer sind, die in ihrem Stolz gekränkt sind, wenn ich ihre Thesen widerlege oder ihnen widerspreche, ihre Bücher schlecht bewerte, ihre frechen Kommentare lösche, mich nicht auf ihre Diskussionen einlasse und sie von meinen Plattformen aussperre.
Es ist schon unglaublich zu spüren, wie viel Neid, Hass und Missgunst im Netz unterwegs ist und wie viele Menschen nichts Besseres zu tun haben, als das an anderen abzulassen.”
Welche Informationen aus den gelesenen Büchern, waren für Dich am wertvollsten?
“Das hat sich über die Zeit natürlich extrem gewandelt. Ganz am Anfang war vor allem der Grundgedanke der finanziellen Freiheit für mich ein wahnsinnig wertvoller Impuls.
Später kamen dann vor allem die wissenschaftlich fundierten Anlagestrategien hinzu und Tools, um meine inneren Ziele und Motivationen zu ergründen.
Heute lese ich vor allem gerne querbeet, um stets neue Impulse zu bekommen. Dabei stehen für mich insbesondere Bücher zur Produktivitätssteigerung, zu Zukunftstrends, einem bewussteren Leben und Konsum hoch im Kurs. Aber auch Steuerhemen und Biografien beginne ich mehr und mehr zu mögen.”
Legst Du selbst Geld an - und wenn ja, wie?
“Selbstverständlich, ich muss doch mit gutem Beispiel vorangehen. Seit meinem 16. Lebensjahr – mit meinem ersten Buch in dem Bereich – investiere ich am Kapitalmarkt. Damals habe ich noch sehr viel ausprobiert, allerlei aktive Strategien getestet, mit ausgefallenen Wertpapieren gehandelt, versucht den Markt zu schlagen und teils mit nicht geringem Hebel gezockt.
Mit der Zeit habe ich dann gemerkt, dass nicht die Rendite, sondern vor allem die Sparrate in jungen Jahren der deutlich größere Hebel ist. Statt weiterhin stundenlang aktiv zu handeln, um am Ende wohlmöglich ein paar Prozent Rendite mehr zu erzielen, habe ich meinen Fokus auf mich als größtes Asset gelegt. Das bedeutet, konkret immer mehr an meinen eigenen Fähigkeiten und meinem Wissen zu arbeiten, mein eigenes kleines Unternehmen nebenher aufzubauen und nun immer weiter zu skalieren.
Parallel dazu kann ich ohne großen Zeitaufwand und vor allem wissenschaftlich fundiert passiv investieren. Das ist vielleicht nicht besonders spannend, aber die Geldanlage muss eben auch nicht spannend, sondern erfolgreich sein.”
Wann sollte man sich mit dem Thema Sparen und Rücklagen für die Rente am besten auseinandersetzten?
“Am besten sollten das eigentlich bereits die Eltern für ihre Kinder eingeleitet haben. Ab 8 Jahren könnte man dann sogar mit den ersten Finanzbüchern für Kinder beginnen und den Nachwuchs so Stück für Stück an das Thema heranführen. Dabei sind Finanzen und Persönlichkeitsentwicklung für mich zwei absolut untrennbare Bestandteile. Denn nur wer weiß, was er/sie später im Leben mal erreichen und bewirken möchte, wird am Ende die mentale Stärke und die anhaltende Motivation besitzen, um die ersparten und angelegten Vermögenswerte nicht für Konsumgüter einzutauschen oder aus Gier zu verzocken.
Wir sollten uns so oder so aber alle bewusst sein, dass das Thema Rente bzw. Altersvorsorge für alle unter 30 Jahren ein absolut zwingender Bestandteil der Lebensplanung sein sollte. Denn die meisten werden nur über lange Laufzeiten mit Hilfe des Zinseszinseffektes auch bei geringen Sparraten ihre Rentenlücke schließen können.
Irgendwann müssen wir uns alle dem Thema stellen, ob wir wollen oder nicht. Je länger wir es aufschieben, desto schlimmer erwischt es uns eines Tages.”
Was fehlt Deiner Meinung nach, um besonders Frauen zu ermutigen, sich selbst um ihre Finanzen zu kümmern?
“Auf der einen Seite fehlen die positiven Vorbilder. Wir alle brauchen in unserem Leben Vorbilder bzw. können uns in der Regel durch sie eher zu den nächsten Schritten aufraffen. Im Finanzbereich gibt es leider noch viel zu wenig Frauen, die eine solche Rolle einnehmen könnten.
Obwohl ich mich tagtäglich mit dieser Branche beschäftige, sind mir doch nur eine Handvoll Frauen bekannt, die wirklich guten Content in dem Bereich publizieren und schon eine gewisse Zeit dabei sind. Die meisten werden wohl aus den oben von mir bereits beschriebenen Hindernissen und Missständen in der Branche, aber auch der Social Media-Welt an sich, zu früh aufgegeben haben oder einfach keine Lust auf diese Begleiterscheinungen gehabt haben.
Darüber hinaus sind aber auch die Herren gefragt, ihre Partnerinnen zu stärken. Ich persönlich bin sehr froh, dass sowohl mein Vater wie auch meine bessere Hälfte stets sehr viel Wert darauf gelegt haben, dass ich selbstständig und unabhängig wirtschaften kann. Das Glück haben aber leider nicht alle.
Ich hoffe doch inständig, dass ich mit meiner Arbeit mehr Frauen motivieren kann, dieses Thema für sich in Angriff zu nehmen und dadurch Freiheit und Unabhängigkeit zu erlangen oder zumindest die Rentenlücke zu schließen.”
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